
Kamp-Lintfort. Am Ende stand ein umjubeltes 30-30 Unentschieden gegen den Bergischen HC und eine Eyller Sporthalle, in der die Stimmung übergekocht war. Mit diesem Ergebnis sicherten sich die Handballerinnen des TuS Lintfort am letzten Spieltag den Verbleib in der 2. Bundesliga aus eigener Kraft.
“Unfassbar, dass wir dieses Spiel noch gedreht und den entscheidenden Punkt geholt haben”, zeigte sich eine überglückliche Lintforter Trainerin beeindruckt. Bettina Grenz-Klein musste nach einem guten Start in ein extrem schnelles Spiel und einem 4-4 Zwischenstand mit ansehen, wie ihre Mannschaft gehemmt und ängstlich den Faden verlor und den Gegner auf 16-7 davonziehen ließ. “Da war das Spiel eigentlich gelaufen und wir konnten nur noch hoffen, dass die Konkurrenz eben auch nicht punktet. Wir waren ganz offensichtlich dem Druck nicht gewachsen”, fand Grenz-Klein eine einleuchtende Erklärung.
Zum Glücksgriff entwickelte sich dann aber Norah Kothen, die nach langer Verletzungspause ausgerechnet im letzten Spiel wieder zur Verfügung stand und die nach ihrer Einwechslung gleich einen Strafwurf entschärfte. “Norah hat uns den emotionalen Schub gegeben, den wir dringend gebraucht haben”, sah Bettina Grenz-Klein ihre Torhüterin als Game-Changer. Lintfort verkürzte zur Pause noch auf 14-19 und war zumindest nicht mehr ganz abgeschlagen. Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich aber die Bergischen sicher und hielte den Vorsprung bis zum 26-20 sehr deutlich. Lintfort fand weiterhin kaum Zugriff in der Abwehr und kam einfach nicht heran.
“In dieser Phase hat uns das Publikum getragen und wir haben den Mut nicht verloren. Hut ab, wie die Mannschaft mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung zurückgekommen ist”, lobte Grenz-Klein das Publikum. Die emotionale Achterbahnfahrt wurde immer wilder und die Halle stand Kopf, als Lintfort Tor um Tor verkürzen konnte. Beim umjubelten Ausgleichstreffer zum 28-28 saß kein Zuschauer mehr auf seinem Platz. Als Milica Vlahovic dann sogar das 29-28 erzielte, war der Jubel ohrenbetäubend.
Aber die Gäste schlugen zurück und gingen sogar in der Schlussminute mit 30-29 in Führung. Der Ausgleich gelang dann wieder Vlahovic. Nachdem Norah Kothen auch den letzten Ball entschärft hatte, erzielte Eline Veltrop mit der Schlusssirene sogar noch ein Tor, was aber Sekundenbruchteile zu spät kam. Aber auch das Remis sicherte dem TuS Lintfort den endgültigen Klassenerhalt.
“Unglaublich, was wir heute für eine Kulisse hatten. Das war definitiv 2. Bundesliga. Und ich bin froh, dass Mili Vlahovic die Nerven hatte, die letzten beiden Tore zu erzielen”, freute sich Bettina Grenz-Klein über die Energieleistung ihrer Mannschaft.