Dormagen. In der Nacht zu Donnerstag, 13. Juni ist es gegen 1.30 Uhr zu einer schweren Explosion vor einem Kiosk am Willy-Brandt-Platz am Bahnhof gekommen. Die Detonation richtete erheblichen Sachschaden in sechsstelliger Höhe an. Nach aktuellen Erkenntnissen der Polizei legte eine bislang unbekannte Person einen Gegenstand vor dem Kiosk ab, der kurz darauf explodierte. Verletzt wurde niemand.
Die Stadt Dormagen hat unmittelbar auf das Ereignis reagiert und in enger Zusammenarbeit mit der Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) sowie einem beauftragten Statiker erste Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Aufgrund der erheblichen Beschädigungen an der Glasdachkonstruktion hat der städtische Baubetriebshof den Bereich rund um den Kiosk vorsorglich und weiträumig abgesperrt. Nach Einschätzung des Statikers besteht akute Gefahr durch herabfallende Bauteile.
Die angrenzenden Gebäude, darunter der benachbarte Supermarkt sowie die Bäckerei, werden ebenfalls statisch geprüft. Der Supermarkt konnte bereits wieder freigegeben werden. Die Zugänge über den Willy-Brandt-Platz, einschließlich des vorderen Treppenzugangs zum Bahnhof, sind nach Prüfung wieder für den Fußgängerverkehr freigegeben.
Zur weiteren Absicherung wird der bestehende Bauzaun im Laufe des Tages durch zusätzliche Netze verstärkt, um Gefahren für Passantinnen und Passanten auszuschließen. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen in enger Abstimmung mit den beteiligten Stellen.
Ein Teil des betroffenen Bereichs am Willy-Brandt-Platz wird bereits durch bestehende Videotechnik überwacht. Die entsprechenden Aufzeichnungen wurden durch die SVGD umgehend an die ermittelnde Kreispolizeibehörde übermittelt. Forderungen aus der Politik nach einer Ausweitung der Videoüberwachung können von der Stadt Dormagen nicht eigenständig umgesetzt werden. Zuständig hierfür ist der Rhein-Kreis Neuss, gem. §15a PolG NRW. Der Landrat hat eine weitergehende Videoüberwachung bislang abgelehnt, da das Kriminalitätsbild am Dormagener Bahnhof als unauffällig eingestuft wird.
Polizei ermittelt nach Explosion in Dormagen
Ersten Erkenntnissen zufolge legte ein bislang unbekannter Mann einen schwarzen Rucksack vor einem Kiosk am Willy-Brandt-Platz ab. Kurze Zeit später kam es zur Explosion des Inhalts.
Die Polizei bittet nun die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Aufklärung der Tat und veröffentlicht dazu Fotos des Unbekannten. Die Bilder können im Fahndungsportal der Polizei Nordrhein-Westfalen unter dem Link https://polizei.nrw/fahndung/171261 aufgerufen werden.
Hinweis: Die Fotos sind nur so lang abrufbar, wie die rechtlichen Voraussetzungen für eine Öffentlichkeitsfahndung vorliegen und werden anschließend umgehend gelöscht.
Personenbeschreibung:
männlich, circa 180 bis 200 Zentimeter groß, schlanke Statur, schwarzes Kapuzensweatshirt mit weißem Aufdruck auf der rechten Brust, schwarze Baseballkappe, graue weite Hose mit seitlichen schwarzen Streifen, dunkle Handschuhe, schwarze Umhängetasche
Der Mann hatte auf dem Weg zum Tatort zusätzlich den oben beschrieben Rucksack bei sich, den er vor Ort ablegte. Er entfernte sich anschließend in Richtung Zonser Straße.
Neue Erkenntnisse zu den Hintergründen der Tat liegen derzeit noch nicht vor. Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger deshalb darum, insbesondere in den Sozialen Medien, von Spekulationen Abstand zu nehmen.
Die Kriminalpolizei hat eine Ermittlungskommission eingerichtet, deren Nachforschungen weiterhin andauern. Mögliche Zusammenhänge mit einer Explosion am 14.05.2025, gegen kurz vor 03:00 Uhr, an einem Verkehrsbetrieb in unmittelbarer Nähe werden zudem geprüft. Nach ersten Erkenntnissen handelte es sich damals um die Entzündung pyrotechnischer Gegenstände. Konkrete Hinweise auf einen Tatzusammenhang liegen derzeit nicht vor.
Tatzeugen und Zeugen, die Hinweise auf den Gesuchten geben können, werden dringend gebeten, sich unter der Telefonnummer 02131 300-0 beim Kriminalkommissariat 11 oder per Mail an poststelle.rhein-kreis-neuss@polizei.nrw.de zu melden. (ots)