Blick vom Turm (Foto: Bad Hersfelder Festspiele/ S. Sennewald)
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Bad Hersfeld. Auch das Familienstück der Bad Hersfelder Festspiele für alle ab fünf Jahre bringt direkt nach der Eröffnung der renommierten Festspiele am 20. Juni mit Joern Hinkels „Sommernachtsträume“ einen großen Klassiker auf die Bühne der Stiftsruine. Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“ feiert am 21. Juni um 21:00 Uhr Premiere.

Oliver Urbanski, dessen Inszenierung und Kompositionen zu „Das kleine Gespenst“ die Zuschauerinnen und Zuschauer jeden Alters in den letzten zwei Jahren von den Sitzen aufspringen ließen, hat Astrid Lindgrens Hohelied auf das Leben mit einem hinreißenden Ensemble und vielen Kindern aus Bad Hersfeld und Umgebung inszeniert.

Urbanski nutzt die für die Bühne bearbeitete Fassung des Kinderbuches von Christian Schönfelder und schreibt die Musik als – wie er sagt: „absolute Maßanfertigung“ für die Darstellerinnen und Darsteller sowie die sechs renommierten Musikerinnen und Musiker. Er selbst spielt wieder Klavier, Saxophon und Percussions. Für die Songs hat er Originaltexte aus Lindgrens Buch in eine Form gebracht, die sich singen lässt.

In „Ronja Räubertochter“ geht es um die Freundschaft zwischen Ronja und Birk. Eigentlich dürfen sie aber keine Freunde sein.

Ronjas Vater ist der Räuberhauptmann Mattis, der zusammen mit seiner Frau Lovis und der Räuberbande in der Mattisburg wohnt. In der Nacht, in der Ronja und Birk geboren wurden, schlug ein Blitz in die Burg ein, das Gebäude ist seitdem in der Mitte gespalten. In der anderen Hälfte der Burg hat sich die Räuberbande von Borka und Undis eingenistet: sie sind die Eltern von Birk. Und wie es unter Räuberbanden oft üblich ist, sind die beiden Banden untereinander verfeindet.

Um dem Streit der Eltern und der Räuberbanden zu entgehen und Freunde sein zu können, fliehen Ronja und Birk in eine verlassene Bärenhöhle im Wald und verbringen den Sommer und den Herbst in der Wildnis. Dort lernen sie fabelhafte Wesen kennen, die die Natur bevölkern. Sie bekommen es mit Rumpelwichten und Graugnomen zu tun und lernen, Freunde zu erkennen und sich gegen Angriffe klug zur Wehr zu setzen.

Mattis’ Sehnsucht nach seiner Tochter bewegt ihn schließlich dazu, sie zu bitten, in die Mattisburg zurückzukehren. Nach der Zusicherung, dass sie sich weiterhin ungestört treffen können, kehren Ronja und Birk zu ihren Eltern zurück. Aber ob sie dem Frieden trauen dürfen, wissen die beiden Freunde nicht…

Dass Astrid Lindgrens Geschichten so facettenreich sind, gefällt Urbanski. „Sie packt die Kinder nicht in Watte und traut ihnen etwas zu. Gleichzeitig sind die Kinder stark: Ronja sprüht vor Lebensfreude, Kraft und Natürlichkeit“. Das Publikum könne sich auf Situationskomik und viel Humor freuen, doch mit all den Graugnomen, Rumpelwichten und Druden geht es auch etwas gruselig zu.

Im Ensemble treffen Schauspielerinnen und Schauspieler, Musical-Darstellerinnen und -Darsteller, Tänzerinnen und Tänzer aufeinander. So übernimmt die Rolle von Ronja eine Schauspielerin, die schon als Kind auf der Bühne stand. Myriam Akhoundov spielte bereits im Alter von fünf bis 13 Jahren in verschiedenen Kindermusicals mit. Nach dem Abitur im Jahr 2015 studierte sie Musical an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Bereits während ihres Studiums war sie zum Beispiel in „West Side Story“ an der Oper Dortmund zu sehen. Es folgten Engagements in „Jekyll and Hyde“ an der Oper Dortmund, dann ihre erste Titelrolle in der Tourneeproduktion „Bibi und Tina als Bibi und danach noch viele weitere Rollen – unter anderem bei den Brüder Grimm Festspielen.

Die Rolle von Lovis, der Mutter von Ronja übernimmt die Schauspielerin und Sängerin Claudia Graue. Die vielfach ausgezeichnete und viel beschäftigte Künstlerin hat mit Regie-Größen wie Robert Wilson, Herbert Fritsch und Johanna Schall zusammengearbeitet und ist auch dem Publikum der Bad Hersfelder Festspiele mit Sicherheit in guter Erinnerung. 2009 wurde sie in der Stiftsruine für die Hauptrolle in „Das Käthchen von Heilbronn“ mit dem Großen Hersfeld-Preis ausgezeichnet.

Ronjas Vater Mattis wird von Denis Schmidt verkörpert. Der renommierte Schauspieler war Gast unter anderen am Theater an der Ruhr, Staatstheater Cottbus, Parkaue Berlin, Prinzregent Theater Bochum sowie diverse Spielstätten der freien Kölner Theaterszene. Mit „Matthiesens Töchter“ drehte Denis Schmidt 2014 seinen ersten Film, dem bis heute viele deutsche und internationale Serien-, TV- und Kinoformate, u.a. „DARK“, „Barbaren“, „Liebes Kind“, „The Mallorca Files“ sowie „Aufbruch in die Freiheit“ und „7500“ folgten.

Außerdem erleben die großen und kleinen Gäste in der Stiftsruine Uriel Jung und Andrés Mendez (beide bekannt aus „Die Dreigroschenoper“, Bad Hersfeld 2024), Nele Neugebauer, Georgios Tsivanoglou (bekannt aus „Das kleine Gespenst“, Bad Hersfeld 2023/2024), Marlon Wehmeier (bekannt aus „My Fair Lady“, Bad Hersfeld 2016/2017), Vincent Lang,  Ann Kathrin Wurche, Tara Friese, Michael Fernandez, die Musikerin Kristina Koropecki und die Musiker James Scannell, Sebastian Merck, Oliver Potratz und Dragan Radosavjlevic-Lawford.

Die Band konnte dank der finanziellen Unterstützung der Freunde der Bad Hersfelder Festspiele engagiert werden.

Tickets und Informationen:

Telefon +49 6621 640200
ticket-service@bad-hersfelder-festspiele.de
www.bad-hersfelder-festspiele.de

74. Bad Hersfelder Festspiele

20. Juni bis 18. August 2025
Intendant Joern Hinkel

Sommernachtsträume
nach William Shakespeare
Regie Joern Hinkel
Premiere 20. Juni 2025
Stiftsruine Bad Hersfeld

Die Räuber
nach Friedrich Schiller
Musik Die toten Hosen
Regie Gil Mehmert
Premiere 27. Juni 2025
Stiftsruine Bad Hersfeld

Ronja Räubertocher
Von Astrid Lindgren
Regie Oliver Urbanski
Premiere 21. Juni 2025
Stiftsruine Bad Hersfeld

Wie im Himmel
ein Schauspiel von Kay Pollak
Deutsch von Jana Hallberg
Regie Joern Hinkel
Premiere 25. Juli 2025
Stiftsruine Bad Hersfeld

A Chorus Line
von James Kirkwood. & Nicholas Dante
Musik Marvin Hamlisch, Texte Edward Kleban
Deutsch von Robin Kulisch
Regie & Choreografie Melissa King
Musikalische Leitung Christoph Wohlleben
Premiere 11. Juli 2025
Stiftsruine Bad Hersfeld

Der Gott des Gemetzels
von Yasmina Reza
Deutsch von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel
Regie Jule Ronstedt
Premiere 28. Juni 2025/ 20:30 Uhr
Schloss Eichhof

Kunst
von Yasmina Reza
Deutsch von Eugen Helmlé
Regie Antoine Uitdehaag
Premiere 19. Juli 2025/ 20:30 Uhr
Schloss Eichhof

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