
Krefeld. Vor 25 Jahren wurde die Hospiz Stiftung Krefeld gegründet – um die Situation von Menschen in ihrer letzten Lebensphase und deren Angehörigen zu erleichtern. Das Jubiläum wurde jetzt mit den Weggefährten aus der Gründungszeit, den ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter/-innen und politischen Vertretern gefeiert.
Der erste Redner, Delk Bagusat (Vorsitzender des Stiftungs-Kuratoriums), lobte unter anderem die gute Zusammenarbeit der drei Stifter-Organisationen Caritas-Verband Krefeld, DRK-Schwesternschaft Krefeld und ev. Gemeindeverband: „Was mich begeistert: Es geht allen um die Menschen, das Hospiz ist für Krefeld eine Herzensangelegenheit.“ Alle arbeiteten in der gleichen Haltung, dass Sterben ein natürlicher Teil des Lebens ist und es gehe allen um Würde und Selbstbestimmung in der letzten Lebensphase. Das Hospiz sei ein Ort, an dem Geborgenheit und Vertrauen im Mittelpunkt stehen. Oberbürgermeister Frank Meyer betonte, dass für alle Menschen der Moment komme, an dem die Kraft schwinde, „für einige bedeutet Sterben tiefste Angst. In unserem Hospiz finden die Menschen einen Ort der Ruhe und der Zugewandtheit“ – das habe er bei seinen Besuchen selbst erlebt. Er lobte das Engagement der Stiftungsgründer um Karin Meincke (damals Oberin DRK-Schwesternschaft Krefeld) und den verstorbenen Prof. Klaus Becker. Der Oberbürgermeister ist nach Gründungsschirmherrin Andrea Berg ebenfalls Schirmherr, aber wichtig war ihm: „Wo Frank Meyer als Person helfen kann, werde ich es aus Überzeugung tun.“ Er wolle einen Fokus auf die Ehrenamtler lenken, so Meyer: „Sie schenken Nähe, ohne sich aufzudrängen“.
Der Vorsitzende der Hospiz Stiftung, Prof. Roland Besser, blickte unter anderem zurück auf die erste Veranstaltung zur Spendengewinnung – eine Gala im Circus Renz, bei der Andrea Berg erstmals für die Hospiz Stiftung aufgetreten und seither eng ideell und finanziell mit der Stiftung verbunden sei.
Danach moderierte Tanja Cosman eine Talkrunde mit den Protagonisten aus der Gründungszeit, Hans-Georg Liegener, Karin Meincke, Beatrix Bos-Firchow, der ersten Hospiz-Leiterin Brigitte Schwarz sowie im weiteren Verlauf auch der Gründungs-Schirmherrin Andrea Berg. Liegener meinte im Rückblick: „Es ist damals so schnell so viel ins Rollen gekommen“. Bos-Firchow erzählte: „Besonders haben mich damals Behauptungen geärgert, es werde kein Hospiz für Krefeld gebraucht.“ Brigitte Schwarz schilderte eine Begebenheit mit einer Gästin, die eine begeisterte Zirkus-Besucherin war: „Karin Meincke holte den Circus dann einfach zu einer Vorstellung ins Hospiz.“ Für Karin Meincke war das Wesentliche: „Es wird nirgendwo so intensiv gelebt wie im Hospiz.“ Andrea Berg, die seit der Eröffnung die Gäste immer wieder besucht hatte, betonte: „Man kann am Tod nichts ändern, aber am Leben… Ich habe das, was ich dort erlebe, auch in meinen Songs verarbeitet.“