Symbolfoto (Foto: Polizei NRW)
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Essen. Update 9.10.25, 7.24 Uhr: 

Burgaltendorf: Am frühen Morgen des 23. September setzte ein Unbekannter Unrat unter einem Obdachlosen in Brand, der auf der Bank einer Bushaltestelle schlief. Der 61-Jährige blieb unverletzt. Eine Mordkommission nahm die Ermittlungen auf und suchte nach Zeugen.

In den Tagen nach der Tat befragten die Ermittler der Mordkommission zahlreiche Anwohner im Umfeld des Tatortes. Außerdem hängten sie im Rahmen der Zeugensuche Plakate im Umfeld der Bushaltestelle auf.

Der 61-jährige Geschädigte schilderte den Ermittlern, dass er an den Tagen vor der Tat Streit mit einem unbekannten Mann gehabt habe. Außerdem meldete sich ein Zeuge bei der Mordkommission, der einen 31-jährigen Essener mit deutscher Staatsangehörigkeit mit den angebrachten Schriftzügen in Verbindung bringen konnte.

Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass es sich bei dem 31-Jährigen um den Unbekannten handelt, der zuvor Streit mit dem 61-jährigen Geschädigten hatte.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Essen erließ ein Richter am Amtsgericht Essen einen Haftbefehl gegen den 31-Jährigen.

Gestern Morgen (8. Oktober) nahmen die Beamten den Essener in seiner Wohnung fest und stellten mehrere Beweismittel sicher. Der 31-Jährige muss sich wegen versuchten Mordes verantworten.

Die weiteren Ermittlungen und die Auswertung der Beweismittel dauern an.


Meldung vom 23.9.25: Burgaltendorf: Am frühen Dienstagmorgen (23. September) setzten Unbekannte Unrat unter einem Obdachlosen in Brand, der auf der Bank einer Bushaltestelle schlief. Der 61-Jährige blieb unverletzt. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht nach Zeugen.

In der Nacht von Montag auf Dienstag nächtigte ein Wohnungsloser auf der Bank der Bushaltestelle “Burgruine” an der Dumberger Straße. Gegen 2:20 Uhr wurde der Mann aufgrund einer starken Hitzeentwicklung wach und stellte brennenden Unrat unter der Bank fest. Glücklicherweise wurde der 61-Jährige rechtzeitig auf das Feuer aufmerksam und blieb unverletzt.

Noch in der Nacht richtete die Polizei Essen eine Mordkommission ein. Die Ermittler stellten fest, dass das Feuer unmittelbar unter dem Kopf des Obdachlosen gelegt worden war. Außerdem fanden die Beamten im näheren Umfeld zahlreiche Drohungen gegen den 61-Jährigen. Diese waren mit roter Schrift unter anderem an die Haltestelle geschrieben worden.

Die Ermittler der Mordkommission suchen Zeugen. Wenn Sie in der letzten Nacht im Umfeld der Haltestelle Verdächtiges beobachtet haben oder Hinweise auf Personen haben, die für die Hasskommentare verantwortlich sein könnten, nehmen Sie bitte Kontakt zur Polizei Essen auf. Hinweise nimmt die Mordkommission per Mail an hinweise.essen@polizei.nrw.de oder telefonisch unter 0201/829-0 entgegen. (ots)

Caritasdirektor fassungslos über Brandanschlag auf wohnungslosen Mann in Burgaltendorf

„Wir verurteilen diese Tat aufs Schärfste und rufen dazu auf, sich solidarisch mit Menschen in prekären Lebenslagen zu zeigen. Niemand darf in unserer Stadt Angst davor haben, nachts zu schlafen“, zeigt sich der Caritasdirektor Björn Enno Hermans entsetzt, der in Burgaltendorf zuhause ist.

Der 61-jährige Wohnungslose schlief auf einer Bank an der Bushaltestelle „Burgruine“, als direkt unter seinem Kopf gezielt Unrat in Brand gesetzt wurde. Er wurde von der Hitze wach und blieb glücklicherweise unverletzt. Zahlreiche Drohungen gegen den Mann waren mit roter Farbe an die Haltestelle geschrieben worden. „Dieser menschenverachtende Angriff ist ein erschütterndes Beispiel für die Gewalt, der wohnungslose Menschen in unserer Gesellschaft ausgesetzt sind“, so Hermans.

Hilfe und Schutz für Wohnungslose
Die Einrichtungen des Caritasverbands für die Stadt Essen e.V. für wohnungslose Menschen bieten eine unmittelbare Grundversorgung durch warme Mahlzeiten und Getränke, einen Raum zum Ausruhen und die Möglichkeit, Kleidung zu waschen. Darüber hinaus gibt es niederschwellige Beratung und eine Vermittlung an weitergehende Hilfen. Die Caritas-Einrichtungen Suppenküche und der Tagesaufenthalt sowie die Bahnhofsmission am Essener Hauptbahnhof bieten warme Mahlzeiten und Aufenthaltsmöglichkeiten. In der Niederstraße hat die Notschlafstelle für Jugendliche „Raum58“ der Caritas-SkF-Essen ihre Räume für Jugendliche und junge Erwachsene. Das ebenfalls dort ansässige Café Schließfach sowie die Notschlafstelle für Frauen in der Grimbergstraße richten sich insbesondere an weibliche Wohnungslose. „Wohnungslose Menschen gehören genauso zu unserer Stadt wie alle anderen Menschen auch“, so Hermans. „Sie brauchen unsere Hilfe und Unterstützung, in diesen Zeiten mehr denn je.“

Hinweise an die Mordkommission der Polizei Essen
Die Polizei hat eine Mordkommission eingerichtet. Wer in der letzten Nacht im Umfeld der Haltestelle Verdächtiges beobachtet hat oder Hinweise auf Personen hat, die für die Hasskommentare verantwortlich sein könnten, kann Kontakt zur Polizei Essen aufnehmen. Hinweise nimmt die Mordkommission per Mail an hinweise.essen@polizei.nrw.de oder telefonisch unter 0201/829-0 entgegen.

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