Hospiz-Kind Paulina (Mitte, mit Frosch und Dino) durfte stellvertretend für die Krefelder Hospiz-Kinder und -Jugendlichen die Engelsfackel des Kinder-Lebens-Laufs beim Eintreffen am stups KINDERZENTRUM begrüßen (Foto: DRK-Schwesternschaft Krefeld / Nadia Joppen)
Anzeige

Krefeld/Oberhausen. Die Engelsfackel ist das Symbol für das Ziel: Der Kinder-Lebens-Lauf 2024 möchte die Kinder-Hospizarbeit sichtbar machen und darüber aufklären, was sie für die Familien bedeutet. Gestern (am 22. Mai 2024) erreichte die Engelsfackel das stups KINDERZENTRUM der DRK-Schwesternschaft Krefeld – überbracht von einer Gruppe aus dem ambulanten Kinderhospiz „Möwennest“ in Oberhausen.

Im Garten des Krefelder Kinderzentrums wurde die Ankunft mit einem bunten Frühlingsfest gefeiert, zu dem alle Bereiche (Familien aus dem stationären und ambulanten Kinder- und Jugendhospiz und Kita-Familien) eingeladen waren. Mit Kinder-Aktionen (Dosenwerfen, Enten Angeln und Schatzsuche…), Bratwurst, Eis und kühlen Getränken war für einen schönen Nachmittag bestens gesorgt. Für die musikalische Untermalung sorgten einige Schüler/-innen aus dem Orchester des Gymnasium Fabritianum, auch „Kevin“ kam zu Besuch in den Garten.

Neben dem Spaß ist aber der ernste Hintergrund des Laufes nicht zu vernachlässigen, mahnt Kinderzentrumsleiterin Anja Claus: „Der Kinder-Lebens-Lauf spiegelt nicht nur die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer lebensverkürzenden Erkrankung sowie ihrer Familien wider. Er legt zudem den Finger in die Wunde und weist auf sensible Themen hin, beispielsweise Ausgrenzung, die unsere Familien auch oft erfahren.“

Vielfach sei immer noch nicht klar, dass Kinder-Hospizarbeit eine oft jahrelange Begleitung der betroffenen Kinder und ihrer Familien sei. „Gemeinsam unterstützen wir alle dabei, trotz der großen Belastung ein würdiges und möglichst normales Leben zu führen“, so Anja Claus. Die Eltern seien aber in einer ständigen Anstrengung – sie suchen die bestmögliche Therapie und Pflege für ihr Kind, sie möchten die oft vorhandenen Schmerzen lindern, sie müssen plötzliche Krisen bewältigen und möchten trotzdem insgesamt ein lebenswertes Leben für alle ermöglichen. „Hinzu kommen oft noch Sorgen um gesunde Geschwisterkinder, die auch zu ihren ganz normalen Rechten kommen sollten. Das gelingt aber oft nicht, weil einfach zu viele andere Dinge vorrangig zu erledigen sind“, beschreibt Anja Claus.

In den mehr als zwölf Jahren, in denen die DRK-Schwesternschaft Krefeld das Kinder- und Jugendhospiz betreibt, habe sich glücklicherweise auch schon einiges verbessert, ergänzt Diane Kamps (Oberin DRK-Schwesternschaft Krefeld): „Wir merken hier bei uns, dass die Krefelder/-innen sich für das Thema öffnen. Es ist schön, dass wir von vielen Menschen hier in der Nachbarschaft, in der Region sowie von Institutionen und Firmen unterstützt werden. Das Miteinander wird selbstverständlicher, auch wenn es noch Probleme gibt“, sagt sie. Dafür seien alle sehr dankbar.

Der Kinder-Lebens-Lauf wird vom Bundesverband Kinderhospiz organisiert und stand auch in diesem Jahr wieder unter der Schirmherrschaft von Elke Büdenbender, der Frau des Bundespräsidenten. Er war am 18. April 2024 in Berlin gestartet und endet am Welthospiztag (10. Oktober 2024). Bis dahin wird die Fackel rund 7000 Kilometer durch ganz Deutschland gelaufen haben.

Aus Krefeld geht es für die Engelsfackel am Freitag, 24. Mai 2024, nach einem Flashmob am stups – wettervorhersage-bedingt per Auto – weiter nach Düsseldorf zum Kinderhospiz „Regenbogenland“.

InfoKlick: www.drk-schwesternschaft-kr.de

Beitrag drucken
Anzeige