(Foto: Daniel Behmenburg)
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Essen. Der Parteitag der Essener SPD hat Julia Klewin einstimmig bei zwei Enthaltungen als ihre Kandidatin für die OB-Wahl 2025 nominiert. Die Delegierten folgten damit dem Votum des Vorstands, der sich bereits im März einstimmig für die 40jährige Lehrerin und Ratsfrau aus Rüttenscheid ausgesprochen hatte. Klewin dankte den Delegierten für das große Vertrauen und schwor die Genossinnen und Genossen im Saal des Hotel Franz auf einen langen Marsch bis zur Wahl im kommenden Jahr ein: „Auf in den Kampf. Es ist Zeit.“

Zuvor hatte Klewin die Delegierten mit ihrer Bewerbungsrede begeistert. Am Tag des 75. Geburtstages des Grundgesetzes erinnerte sie an Friedrich Wolff, Sozialdemokrat, ehemaliger Kämmerer und Oberstadtdirektor, der maßgeblich an der Verfassung des Nachkriegsdeutschlands mitgearbeitet und in den 1950er Jahren nicht nur den Wiederaufbau, sondern auch die Neuerfindung Essens mit auf den Weg gebracht hat. Auch in Essen sei es stets die SPD gewesen, die Veränderungen nicht nur angenommen, sondern gestaltet hat: „Essen hat sich immer wieder neu erfunden und darauf eingestellt, wenn sich die Umstände und das Leben der Menschen verändert haben. Von der sogenannten Waffenschmiede des Reiches zur Umwelthauptstadt Europas; zur Kulturhauptstadt, mit verschiedensten Einflüssen aus allen Teilen der Welt und aus allen Ecken unserer Gesellschaft. Die SPD hat diesen Marsch nicht nur begleitet – wir haben die Route geplant, die Leute zusammengetrommelt und manchmal sogar die Brötchen geschmiert.“

Heute fehle dieser Gestaltungswille in unserer Stadt, konstatierte Klewin. Dabei spürten die Menschen die großen Herausforderungen und die Notwendigkeit der Veränderung jeden Tag. Schwarzgrün und der OB verlören sich jedoch in Prüfaufträgen und endlosen bürokratischen Ausflüchten, dabei sorgten Probleme wie Armut, (Jugend)Kriminalität, steigende Mieten und fehlende Kita- und OGS-Plätze für große Unsicherheiten. „Unsere Stadt ist vom Kurs abgekommen. Inzwischen erteilt die Mängelmelder-App mehr Aufträge als der Oberbürgermeister.“

Es sei an der Zeit, Essen wieder auf Kurs zu bringen: „Dafür trete ich an. Damit Essen endlich wieder Heimat für alle wird.“ Nach stehenden Ovationen des Parteitags bat Sitzungsleiter und Fraktionsvorsitzender Ingo Vogel zur Abstimmung. Die Delegierten sprachen sich einstimmig bei zwei Enthaltungen für Klewin aus.

In seinem Schlusswort gratulierte der Vorsitzende der Essener SPD, Frank Müller MdL, Julia Klewin zu diesem eindrucksvollen Ergebnis und schloss mit der Marschroute für die kommenden Monate bis zum Herbst 2025: „Auf geht’s!“

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