Mitten in der Glatthaferwiese (v.l.n.r.): Dr. Georg Verbücheln, Gerd Heursen und Hannelie Steinhoff (Foto: Bettina Engel-Albustin, Fotoagentur Ruhr moers)
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Xanten. Blütenreiche Glatthaferwiesen sind selten geworden. „Monotone Silage-Wiesen haben sie nach und nach verdrängt, das geht zulasten des Blüten- und Insektenreichtums“, sagt der Biologe Dr. Georg Verbücheln. Kurz bevor die Wiese nun bald gemäht werden muss, luden er und Hannelie Steinhoff von der Naturschutzstiftung Niederrhein ins Naturforum der Bislicher Insel ein, um dafür zu werben, wieder mehr Glatthaferwiesen auszusähen. Für das Projekt auf dem rund ein Hektar großen Areal des Regionalverbandes Ruhr hatte die Sparkasse am Niederrhein eine Spende von 500 Euro für die Aussaat gegeben.

Insgesamt zehn dieser artenreichen Wiesen, die mit ihren vielfältigen Blüten und Kräutern ein Eldorado für Heuschrecken, Wildbienen und Tagfalter sind, hat die Naturschutzstiftung in diesem Jahr im Kreis Wesel initiiert. Gerd Heursen, der stellvertretende Geschäftsstellenleiter der Sparkasse in Xanten, stellte die Frage, warum die schöne Wiese denn jetzt abgemäht werden müsse. Dr. Verbücheln: „Das werden wir sehr oft gefragt. Diese erste Mahd ist notwendig, damit die Pflanzen wieder Licht und Luft bekommen, um wieder neu und kraftvoll zu wachsen.“

Die Glatthaferwiesen waren früher das so genannte „Brotgeschäft der Bauern“. Ihr Heu enthielt viel Nahrhaftes, das sie im Winter an ihr Vieh verfüttern konnten. Neue Silage-Techniken verdrängten die klassische Wiese an vielen Orten. Die Wiederherstellung solcher Wiesengebiete ist einer der Arbeitsschwerpunkte der Stiftung, die sich im Kreis Wesel für den Naturschutz stark macht. Daneben engagieren sich die zehn Stiftungsräte aktuell dafür, dass Fledermäuse geeignete Nistplätze haben und zudem für die Auswilderungsstation für Wildvögel in Wesel. Mehr Informationen unter  www.naturschutzstiftung-niederrhein.de.

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