Die 22-jährige Außenangreiferin Lena Bernhard (Trikot mit der Nr. 1) wechselte vor einem Jahr von den Allbau Volleys Essen nach Borken (Foto: Tom Schulte)
Anzeige

Borken. Ein Leben ohne Volleyball? Das ist für Lena Bernhard aktuell keine realistische Option. Daher nahm sie in den letzten Monaten die vierfache Herausforderung mit Bachelor-Studium, Praktikum, Minijob und schließlich Bundesliga-Volleyball gerne auf sich. Wo andere angesichts dieses Pensums erschrocken zusammenzucken, entlockt es der Außenangreiferin nur ein Lächeln. Und mit dieser Leichtigkeit möchte die 22-Jährige auch die kommende Saison meistern, dann auch wieder im Dress der Skurios Volleys.

Rund ums Thema Volleyball weiß Lena (fast) alles. Kein Wunder also, dass ihr auch die Frage nach ihren persönlichen Highlights der letzten Saison leichtfällt. „Auf jeden Fall der Gewinn des WVV-Pokals und das DVV-Achtelfinalspiel gegen den späteren Pokalsieger und Deutschen Meister Allianz MTV Stuttgart“, erinnert sich Lena Bernhard. „Ein weiteres Highlight war das letzte Heimspiel gegen meinen alten Verein Allbau Volleys Essen“, erzählt sie weiter. „Es war eine richtig gute Stimmung in der Halle, und es war nochmal viel mehr Spannung in dem Spiel, weil es ein Derby war.“ Das Spiel ging am Ende leider verloren, Lena aber machte ein gutes Spiel. Und weitere sollen in der neuen Saison folgen.

Vor einem Jahr pendelte sie wegen ihres Praktikums zwischen Aachen und Borken und fragte daher mal beim Aachener Erstligisten Ladies in Black nach einer Möglichkeit, um mitzutrainieren. „Ich habe viele Tipps im Technikbereich erhalten und hatte auch die Chance, andere Trainingseinheiten und Aktionen wie Aqua Training oder das Beachvolleyball-Turnier mit den Herren aus Düren mitzuerleben.“ Die Saisonvorbereitung bei den Skurios Volleys kam praktikumsbedingt zwar etwas zu kurz, doch als das zu Ende war, schaffte es Lena Bernhard ab Mitte Oktober, sich immer besser in Borken einzuleben. Hier beeindruckten die starken Angriffe der 22-Jährigen, auch wenn es hier und da noch etwas Luft nach oben gab. Zum Ende der Saison stand Lena jedoch immer häufiger auf dem Spielfeld, spielte sich also quasi mit Verzögerung warm. Und diese Betriebstemperatur möchte sie möglichst auch über die spielfreie Zeit halten, um ab September eine ganz starke Saison zu spielen.

„Ich will mich in der neuen Saison auf jeden Fall steigern und das Team so weit es möglich ist weiterbringen“, verspricht die Außenangreiferin. Diese Einstellung gefällt natürlich auch Danuta Brinkmann, ihrer neuen Trainerin. „Lena ist eine Außenangreiferin, die unbekümmert aufs Feld geht und keine Angst hat – weder vor dem Gegner noch vor den Herausforderungen“, analysiert sie. „Das ist und kann Ihre Stärke sein, gerade in Situationen im Spiel, in denen es vielleicht mal nicht so gut läuft.“

Aktuell genießt Lena noch die ruhige Vorsaison, schließlich hat sie ihre Bachelor-Arbeit schon vor Wochen abgegeben. Ab Oktober steht für sie dann ein Masterstudium Gesundheitsmanagement an. Doch für Lena ist die zeitliche Beanspruchung eher ein Ansporn. „Wenn es dann wieder losgeht, wird es schon anstrengend mit einem Vollzeitstudium, einem Minijob und dem hohen Aufwand fürs Volleyball. Aber das machen wir ja alle und es ist auf jeden Fall schaffbar.“

Auch die Fans sind ein wichtiger Grund für Lena, um in Borken zu bleiben. „Ich freue mich vor allem wieder auf eine volle Halle mit geiler Stimmung, die man mit keiner in der Liga vergleichen kann“, funkeln ihre Augen beim Gedanken an die Heimspiele. Und dann sind da ja auch noch die Kräfte raubenden Auswärtsfahrten, darunter solche bis nach Bayern. Ein Reisebus, wie ihn die Skurios Volleys in der letzten Saison erstmals benutzten, sei hier ein riesiger Vorteil. So ganz nebenbei hätten diese Fahrten auch noch einen anderen Vorzug: „Sie schweißen auf jeden Fall zusammen und sind gut für das Mannschaftsgefühl.“

Ihre zweite Saison für die Skurios Volleys wird für Lena Bernhard also wieder richtig spannend. „Ich hoffe, dass wir diese Saison mehr die Leistung zeigen, die wir bringen können“, wünscht sie sich. Wenn dann am Ende auch noch einige Siege mehr rausspringen und Lena vielleicht gar eine oder mehrere Medaillen als beste Spielerin absahnen könnte, wäre das für Lena eine rundum gelungene Saison.

Beitrag drucken
Anzeige