Nach den schweren Überschwemmungen durch den Zyklon Freddy in Malawi konnte action medeor über das malawische Medikamentenlager schnelle Hilfe leisten (Foto: action medeor)
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Tönisvorst. Als einige Tönisvorster Bürger im Jahr 1964 den Verein action medeor gründeten, war noch nicht absehbar, wie das Hilfswerk 60 Jahre später aussehen würde. Die Mitgliederversammlung im Jubiläumsjahr nahm man daher zum Anlass, einen Blick auf die Anfänge und die Entwicklung des Hilfswerks zu werfen.

„Als action medeor gegründet wurde, hieß der Bundeskanzler Ludwig Erhard und das politische Klima war durch das Ziel ‚Wohlstand für alle‘ geprägt“, blickte Vorstandssprecher Sid Peruvemba zurück. „action medeor verfolgt dieses Ziel bis heute, für alle Menschen, weltweit. Als zivilgesellschaftlicher Akteur versuchen wir, ein Beispiel für weltweite Solidarität zu geben“, so Peruvemba. action medeor, die „Notapotheke der Welt“, wurde 1964 Jahren als reines Medikamentenhilfswerk gegründet. Inzwischen ist das Hilfswerk vielseitig aufgestellt, die Medikamentenhilfe nur noch ein Standbein von vielen. Hinzu gekommen sind Programme der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit, außerdem die weltweite Aus- und Fortbildung von Pharmazeuten und Medizintechnikern, zum Beispiel in Tansania und Malawi, wo action medeor weitere Standorte hat.

Das schlägt sich auch in den Zahlen nieder, die bei der Mitgliederversammlung vorgelegt wurden. Der Jahresbericht 2023 weist aus, dass action medeor allein mit seinen Programmen der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit rund 1,6 Millionen in Not geratenen Menschen unmittelbar helfen konnte. Indirekt profitierten rund 6,5 Millionen Menschen in 26 Ländern von der Unterstützung aus Tönisvorst. Geleistet wurde diese Hilfe mit rund 130 Mitarbeitenden weltweit, davon 86 in Deutschland, unterstützt von 65 Ehrenamtlichen.

Siegfried Thomaßen, Präsident von action medeor, richtete seinen Blick bei der Mitgliederversammlung auf das zurückliegende Jahr 2023. „Es war wieder einmal ein besonderes Jahr, das unser Hilfswerk erneut gefordert hat“, so Thomaßen. Die Erdbeben in der Türkei, Syrien, Marokko und Afghanistan seien hier ebenso zu nennen wie die Überschwemmungen in Libyen, Kongo und Tansania sowie der anhaltende Krieg in der Ukraine. „Wir haben unter diesen Umständen einmal mehr die Leistungsfähigkeit unseres Hilfswerks unter Beweis gestellt – und wir haben strategische Weichen für die Zukunft gestellt“, betonte Thomaßen. Er verwies darauf, dass der frühere Vorstand Christoph Bonsmann nun das Amt des „General Director Africa“ übernommen habe und man die Standorte in Tansania und Malawi in Zukunft deutlich stärken werde. Gleichzeitig habe man das Leitungsteam neu aufgestellt. „Wir sind froh, dass wir Angela Zeithammer und Kerstin Steuler in den erweiterten Vorstand berufen konnten und der Verein weiterhin von Sid Peruvemba als Vorstandssprecher vertreten wird“, sagte Thomaßen.

Der Vereinspräsident lobte außerdem das gute Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamtlern bei action medeor. „Das ist beispielgebend und zeichnet uns aus“, so Thomaßen. „Wir bleiben diesen Werten treu, auch wenn wir uns dynamisch verändern und neuen Herausforderungen anpassen. Daher mache ich mir um die Zukunft von action medeor keine Sorgen.“

Wer die Arbeit von action medeor unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende tun – online unter www.medeor.de oder klassisch per Banküberweisung, über die IBAN DE78320500000000009993 bei der Sparkasse Krefeld, Spendenstichwort: „Nothilfe weltweit“.

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