(Foto: Nicole Cronauge | Bistum Essen)
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Essen/Bistum Essen. Mit der Ruhrgebiets-typischen Currywurst hat Bischof Franz-Josef Overbeck zusammen mit hunderten Gästen am Sonntag seinen 60. Geburtstag auf dem Essener Domhof gefeiert. Zuvor gab’s eine feierliche Messe im Essener Dom, in der vor allem das vielfältige Leben des Jubilars zum Ausdruck kam.

Mit einem feierlichen Gottesdienst im Essener Dom und einem fröhlichen Fest auf dem Domhof haben am Sonntag, 23. Juni, hunderte Menschen aus dem Bistum, Angehörige und weitere Gäste zusammen mit Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck dessen Geburtstag gefeiert. Overbeck war am vergangenen Mittwoch, 19. Juni, 60 Jahre alt geworden. In seiner Predigt zeichnete der Benediktiner-Pater Elmar Salman – ein langjähriger Weggefährte des Bischofs – das „Lebenskunstwerk“ Overbecks nach und fragte: „In wie vielen Welten kann ein Mensch präsent sein?“

Beispielhaft verwies Salman auf Overbecks Aufgaben als Bischof von Essen, auf sein Amt als Militärbischof für die Bundeswehr sowie auf seine Aufgaben im Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat. Er erinnerte an Overbecks Priesterweihe „in der Zeit der deutschen Einheit und des Aufbruchs Europas“ und an „Lehrjahre“, die der aus Marl stammenden Priester Anfang des neuen Jahrtausends durchlebte: Leitungsaufgaben im Bistum Münster, eine schwere Krebserkrankung, 2007 die Weihe zum Weihbischof, ein Jahr als Diözesanadministrator in Münster und schließlich vor 15 Jahren der Wechsel nach Essen. Angesichts der schon damals begonnen und bis heute andauernden Strukturveränderungen sprach Salman von „einem Bistum als Labor“. „Es entsteht ein anderes Christentum“, umriss der emeritierte Theologie-Professor die massiven Veränderungen in der Kirche, die Overbeck begleite und vielfach mitgestalte. Das vielfältige Leben des Jubilars umriss Salman schließlich geografisch: „Von Marl bis Mali, von der Ruhr bis zum Amazonas und von der Spree zurück an die Emscher.“

Kräftiger Applaus als Glückwunsch der Gäste im Dom
Mit kräftigem Applaus gratulierten die Gäste Overbeck als Generalvikar Klaus Pfeffer das Wort ergriff. Pfeffer erinnerte an die Haltung, mit der Overbeck seinen Geburtstag geplant hatte: „Der Geburtstag erinnert uns daran, dass wir alle Menschen sind, die geschaffen wurden.“ Kämen Menschen in höhere Ämter, drohten sie dies manchmal zu vergessen. Und auch die anderen Menschen sähen plötzlich etwas Besonderes in ihnen, sagte Pfeffer und erinnerte an einen der ersten Auftritte von Bischof Overbeck im Ruhrbistum. Beim damaligen Dialogprozess sollten Gläubige in einer großen Runde „einfach mal sagen, was sie von der Kirche denken“. Viele seien damals sehr verwundert gewesen, dass man dem Bischof auch kritische Dinge einfach so sagen darf – und der diese auch hören möchte, betont Pfeffer. So sei Overbeck mit seinem Bistum „in den vergangenen 15 Jahren einen intensiven Weg gegangen – und dies nicht nur als Bischof, sondern als Mensch, der sich für andere Menschen interessiert“. Das sei indes nicht immer nur positiv, ergänzte Pfeffer mit einem Schmunzeln: Gerade wenn der Bischof zu Fuß unterwegs sei, lasse er sich so oft für einen Gruß oder ein Gespräch aufhalten, dass mancher Zeitplan dadurch schnell ins Wanken gerate.

Zur offenen Haltung des Bischofs passte dann auch die Geburtstagsfeier im Anschluss an den Gottesdienst: Auf dem Domhof gab’s für alle die Ruhrgebiets-typische Currywurst, dazu kühle Getränke – und jede Menge entspannte Gespräche. Auf seiner eigenen Geburtstagsfeier hatte der Bischof seinen Zeitplan schließlich selbst in der Hand.

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