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Krefeld. Krefeld beherbergt zurzeit rund 2600 Flüchtlinge aus über 50 verschiedenen Ländern. Die Stadt rechnet nicht mit einer raschen Entspannung der Zuwanderungssituation und geht vielmehr davon aus, dass die Zahl der Flüchtlinge bis zum Jahresende auf insgesamt etwa 3000 ansteigt. Für diese Personen sind zurzeit nicht genug Unterbringungsmöglichkeiten vorhanden. Aktuell sind bereits rund 500 Flüchtlinge in Krefelder Sporthallen und 900 Flüchtlinge in anderen sogenannten Sammelunterkünften untergebracht.

Damit sind die Kapazitäten nahezu erschöpft. Die Verwaltung hat sich deshalb in Abstimmung mit der Politik entschlossen, zwei winterfeste Traglufthallen anzumieten. In diesen können jeweils bis zu 150 Personen eine Unterkunft finden. Nach Prüfung zahlreicher möglicher Standorte im Stadtgebiet sind nun zwei Flächen festgelegt worden, auf denen jeweils eine Traglufthalle aufgestellt werden soll. Das sind die Festplatzwiese in Traar an der Moerser Landstraße/An der Elfrather Mühle und der Sportplatz Reepenweg in Hüls neben der Gesamtschule. „Wir haben bewusst die Traglufthallen mit den kleineren Kapazitäten ausgewählt, weil wir eine solche Unterbringung für deutlich mehr Bewohner nicht für sinnvoll halten“, machte Planungsdezernent Martin Linne deutlich.

Wichtige Kriterien waren, dass einerseits Anschlüsse für Wasser, Strom und Abwasser vorhanden sind und zum anderen die Flächen kurzfristig zur Verfügung stehen können. Für die notwendigen Vorbereitungen bis zur Inbetriebnahme rechnet die Stadt mit sechs bis acht Wochen. An beiden Standorten werden auch Sanitäreinrichtungen in Containern aufgestellt, so dass zum Beispiel die Halle am Reepenweg nicht benötigt wird und weiter für den Schul- und Sportbetrieb genutzt werden kann.

Zwei weitere Standorte für die Unterbringung von Flüchtlingen will die Verwaltung mittelfristig auf dem städtischen Gelände der ehemaligen Kaserne an der Emil-Schäfer-Straße in Bockum und auf der Freifläche der ehemaligen Kaserne an der Kempener Allee entwickeln. Dazu muss an der Emil-Schäfer-Straße erst das Gelände vorbereitet werden. Dort sind dann Mobilheime für etwa 250 bis 300 Personen geplant. Über die Nutzung der Fläche an der Kaserne Kempener Allee verhandelt die Stadt aktuell mit dem Eigentümer. Auch hier ist an eine Unterkunft für etwa 250 bis 300 Personen gedacht.

In Abstimmung mit den Bürgervereinen in Traar und Hüls wird die Verwaltung im Dezember vor Ort zu Bürgerversammlungen einladen, um über die Flüchtlingssituation in Krefeld zu informieren und Fragen zu den Standorten zu beantworten. Insgesamt ist die Stadtverwaltung bemüht, den Hinweisen aus Bürgervereinen und Bezirksvertretungen Rechnung zu tragen und die Einrichtungen und Sammelunterkünfte zur Unterbringung der Flüchtlinge auf das gesamte Stadtgebiet zu verteilen.

„Die Stadtverwaltung freut sich über die große Unterstützung bei der Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge. Dieser Dank gilt nicht nur den Hilfsorganisationen, Vereinen und Verbänden sondern genauso den vielen Initiativen und Hilfsangeboten aus der Krefelder Bürgerschaft, die sich hier engagieren“, erklärte Oberbürgermeister Frank Meyer.

Insgesamt setzt die Stadtverwaltung weiterhin auf ein dezentrales Unterbringungskonzept – möglichst viele Flüchtlinge sollen nicht in Sammelunterkünften, sondern dezentral in Wohnungen untergebracht werden. Bislang konnte etwa die Hälfte der Flüchtlinge schon in Wohnungen untergebracht werden. Deshalb sucht die Stadt weiter Immobilienobjekte zur Anmietung für die Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Interessierte Vermieter können sich beim Fachbereich Zentrales Gebäudemanagement melden – unter Telefon 861870 oder per E-Mail an heino.brangs@krefeld.de.

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