Anzeige

Kamp-Lintfort. Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wenn man wie ich seit über 20 Jahren – erst als Beigeordneter, als Stadtdirektor und dann als Bürgermeister – die Geschicke von Kamp-Lintfort mitgestaltet, hat man viel gesehen, viel erlebt und kann auf einen großen Schatz an Erfahrungen mit „seiner“ Stadt zurückgreifen. Ich dachte eigentlich, dass mich so schnell nichts mehr beeindrucken könnte. Trotzdem ist Ihnen, liebe Kamp-Lintforterinnen und Kamp-Lintforter, genau das in diesem Jahr gelungen: Sie haben mich zutiefst beeindruckt.

Beeindruckt mit der Begeisterung, Leidenschaft und dem Herzblut, mit dem Sie sich für die Landesgartenschaubewerbung engagiert haben. Sie haben gestrickt, gepflanzt, gesungen, Stromkästen bemalt, Ihre Gärten geöffnet und uns bei vielen Veranstaltungen unterstützt und begleitet. Sie alle haben dazu beigetragen, die Landesgartenschau in den vergangenen Wochen und Monaten zum Stadtgespräch zu machen. Ihre Begeisterung war über die Stadtgrenzen von Kamp-Lintfort hinaus bis nach Düsseldorf hör- und spürbar und hat die Bewertungskommission mitgerissen. Ein fundiertes und spannendes Konzept für die Veranstaltungsflächen und eine breite Zustimmung der Bürgerschaft haben schließlich den Ausschlag für den Zuschlag gegeben. Deshalb kann ich mit Fug und Recht sagen, dass die Landesgartenschau 2020 in Kamp-Lintfort auch Ihr Verdienst ist. Dafür bedanke ich mich herzlich. Ich freue mich auf eine ereignisreiche Zeit bis zur Eröffnung und hoffe, dass möglichst viele von Ihnen uns auch weiterhin auf diesem Weg begleiten. Um dafür einen angemessenen Rahmen zu schaffen, wollen wir in Kürze den Förderkreis in einem Förderverein institutionalisieren.

In keinem geringeren Maße als Ihre Begeisterung für die LaGa hat mich Ihr Engagement und Ihre Hilfsbereitschaft in der aktuellen Flüchtlingskrise beeindruckt. Tausende Menschen sind zurzeit auf der Flucht vor Krieg und Elend. Sie stranden an den Grenzen Europas und kommen über viele verschiedene Wege auch zu uns nach Kamp-Lintfort. Diese vielen Männer, Frauen und Kinder zu versorgen und ihnen ein Dach über dem Kopf zu geben, ist eine große Herausforderung. Dieser Herausforderung stellen wir uns tagtäglich. Dass wir das können, liegt an dem engen Schulterschluss mit Kirchen, Vereinen, Verbänden und mit den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Misstöne darüber, ob die Flüchtlinge nach Kamp-Lintfort gehören oder nicht, habe ich bisher so gut wie keine gehört, sondern nur Mitgefühl und Anteilnahme. Dennoch habe ich großes Verständnis auch für die Sorgen, die manchen begleiten, ob und wie es uns gelingen kann, diejenigen, die am Ende dauerhaft bei uns bleiben, so in unsere Gemeinschaft zu integrieren, wie wir es in den vergangenen Jahrzehnten mit den Bergleuten und ihren Familien aus aller Herren Länder geschafft haben. Ich bin zuversichtlich, dass dies gelingen kann, wenn man uns nicht überfordert!

Die Botschaft des Weihnachtsfestes, nämlich den Frieden zwischen den Menschen zu fördern, war und ist in Kamp-Lintfort keine Utopie, sondern gelebte Realität. Das macht mich als Bürgermeister dieser Stadt wirklich stolz. Es spornt mich an, zusammen mit meiner Verwaltungsmannschaft auch weiterhin mit zahlreichen Projekten wie logport, der Umgestaltung des Rathausquartiers mit den bunten Riesen, dem Bahnanschluss oder dem geplanten Kino das Beste für Kamp-Lintfort herauszuholen.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien im Namen von Rat und Verwaltung geruhsame Weihnachten und ein erfolgreiches Jahr 2016.

Herzlichst, Ihr Christoph Landscheidt (Bürgermeister)

Beitrag drucken
Anzeigen