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Mülheim. Die Mutmachgeschichte über Abschied und Aufbruch spielte Pfarrer David Ruddat sich gleich selber. Nötig war das nicht, denn die guten Wünsche, die die Verabschiedung des Pfarrers aus Broich-Saarn begleiteten, waren kaum zu zählen. Die Arbeitsstelle „Kirche mit Kindern“ der Evangelischen Kirche im Rheinland wird ab dem 1. Mai David Ruddats neuer Arbeitsplatz sein. Nun feierte die Evangelische Kirchengemeinde Broich-Saarn Abschied von ihrem Pfarrer, der vor zehn Jahren in den Dienst in Saarn eingeführt worden war. 

Kinder und Erwachsene schauten gespannt zu, als Pfarrer Ruddat zur Predigt im Abschiedsgottesdienst in der Saarner Dorfkirche den Inhalt des Sandsäckchens auf dem Altar ausbreitete. Und viele wussten schon, was dann kommt: „Godly Play“ heißt die Methode, mit der sich sinnlich-anschaulich Bibelgeschichten erzählen lassen, zum Beispiel die von Abraham und Sarah, die sich auf den Weg machen, um Neues zu entdecken und nicht zuletzt, um eine Familie zu gründen, die zur Familie der Kinder Gottes wird. Beim Godly Play in der Dorfkirche wurde der Inhalt des Sandsacks zur Wüstenlandschaft, in der Abraham, Sarah sich als Holzfiguren aus ihrer Heimatstadt Ur auf den Weg machen.  

„Mich beeindruck am meisten, mit welchem Gottvertrauen die beiden unterwegs sind“, sagte Pfarrer Ruddat. In seiner bewegten Predigt dankte er der Gemeinde für das gegenseitige Vertrauen und für die Erfahrungen, die er in zehn Jahren, zuerst in Saarn, nach der Gemeindefusion dann in Broich-Saarn, machen durfte. Religionspädagogische Arbeit in den KiTas und Kindergottesdienste gehörten immer dazu.

Verabschiedet wurde der 42-Jährige nicht nur als Gemeindepfarrer, sondern auch aus dem Dienst als Schulreferent des Kirchenkreises An der Ruhr. „Die biblische Sprache in die Sprache der Zeit zu übersetzen, das haben Sie zum Kern Ihrer Aufgabe gemacht“, würdigte Superintendent Hitzbleck in der Verabschiedung das arbeitsfeldübergreifende Engagement Ruddats.

Die Leidenschaft des Pfarrers für das Spielen wurde in vielen Abschiedsgeschenken ebenso aufgegriffen wie sein Faible für den Fußball als Nachwuchstrainer und Fan von Bayer Leverkusen. Mit einem selbstgemachten „Kollegen-Quartett“, Fanutensilien und Ball versüßten ihm Gemeindemitglieder, Mitarbeitende und Weggefährten den Abschied.

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