Ausbilder Sebastian Ide (r.) und Wasserretter Thomas Höcker als Verletztendarsteller, beide der Mülheimer Wasserwacht angehörig, demonstrieren den Ablauf einer optimalen Wasserrettung (Foto: Ruediger A. Tiede - www.rat-photography.de)
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Mülheim. Die Wasserwacht Mülheim ist eine Gemeinschaft im Deutschen Roten Kreuz mit 60 Mitgliedern zwischen 16 und 72 Jahren. Von Ärzten über Bootsführer bis hin zu den Rettungssanitätern verfügt die Wacht über eine große Gemeinschaft mit breitgefächerten Qualifikationen und einem hohen Ausbildungsstand.

Am letzten Sonntag trafen sich Mitglieder der Mülheimer Wasserwacht mit Rettungsschwimmern aus dem DRK-Landesverband an der Gnadentaler Mühle in Neuss, um im Wildwasser der Erft das Rettungsschwimmen in Schutzausrüstung (ReSiSa) zu trainieren. Zwei Wasserretter und ein Ausbilder aus Mülheim übten in der schnellfließenden Erft unterschiedliche Szenarien. „Wasserretter mit der Zusatzausbildung Fließgewässerrettung sind für Gewässer mit einer Fließgeschwindigkeit von mindestens einem Knoten (1,85km/h) geschult.“, erklärt Thomas Höcker, stellvertretender Leiter der Mülheimer Wasserwacht, bevor er an diesem Nachmittag in Schutzausrüstung in die Erft steigt. Höcker trägt neben der Schutzausrüstung einen roten Helm, der ihn als Wasserretter mit Fließgewässerqualifikation ausweist. Die Rettungsschwimmer in Schutzausrüstung tragen weiße, Ausbilder oder Führungskräfte gelbe Helme. „Dieses Unterscheidungsmerkmal ist wichtig, da im Wasser in der Regel nur der Kopf sichtbar ist“, so Thomas Höcker.

Die klassischen Einsatzgebiete der Wasserretter sind Hochwasserlagen oder die Personenrettung aus Fließwasser. Die Wasserwacht Mülheim ist im Wasserrettungszug des Landesverbandes Nordrhein organisiert und wird nach Anforderung im gesamten Bundesgebiet tätig. Im Bedarfsfall entsendet die Mülheimer Wasserwacht einen Bootstrupp. Hierzu zählen das Fahrzeug, ein Bootsanhänger mit Boot und die Besatzung. Die dritte Person auf dem Boot, der Rettungsschwimmer, verfügt idealerweise über die Wasserretterausbildung. Eine solche Bedarfssituation bestand beim Hochwasser in Sachsen-Anhalt im Jahre 2013, in dem ein Mülheimer Bootstrupp nach Magdeburg ausrückte, um dort den von den Wassermassen bedrohten Menschen zu helfen. Bei den Wasserrettern handelt es sich um ehrenamtliche Helfer, die für Qualifizierung und Einsätze den Großteil ihrer Freizeit investieren.

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