v.l. Ortsvorsteher Heinz-Willi Coopmann, Eheleute Hildegard und Hermann Rameker mit dem stellv. Bürgermeister Klaus Wittmann (Foto: privat)
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Rheinberg. Welch großer Gewinn die Firma Underberg für die Stadt Rheinberg ist, ist bekannt. Doch für die Eheleute Hildegard und Hermann Rameker hat sie eine ganz besondere Bedeutung. 1958 lernten sich die Beiden beim gemeinsamen Arbeitgeber in der Produktion kennen und lieben. Was heute leider nur noch Seltenheitswert hat, ist den Eheleuten gelungen: Nach 60 gemeinsamen Ehejahren feierten sie nun ihre Diamantene Hochzeit.

Hildegard Rameker, die in Krefeld-Fischeln geboren wurde, war in der Nachkriegszeit mit ihrer Mutter und den Geschwistern nach Kamp-Lintfort zu den Großeltern umgesiedelt, nachdem ihr Vater im 2. Weltkrieg gefallen war. Einige Zeit fuhr sie dann tatsächlich noch jeden Tag mit dem Fahrrad zu ihrer Arbeitsstelle nach Krefeld. Glücklicher- fast schicksalshafterweise bekam sie bei der Traditionsfirma in Rheinberg eine Stelle. Hermann Rameker, gebürtig aus Rheinberg, arbeitete damals schon im Unternehmen und blieb diesem treu, bis er mit 63 Jahren in den Ruhestand wechselte. Selbst danach war er noch bis vor einem Jahr im Rahmen eines Bereitschaftsdienstes alle 5 Wochen für seinen alten Arbeitgeber tätig. Irgendwann hat es dann damals zwischen den jungen Leuten von Anfang 20 gefunkt und Hermann Rameker hielt auf Knien bei den künftigen Schwiegereltern in Kamp-Lintfort um die Hand seiner Angebeteten an. Mit Erfolg – nach einem Verlobungsjahr schlossen die Eheleute vor dem Standesamt in Kamp-Lintfort die Ehe. Auch kirchlich wollte sich das Brautpaar das Ja-Wort geben. Dabei gab es nur ein Problem: Die Braut war evangelischen Glaubens und der Bräutigam war katholischen Glaubens. In der damaligen Zeit war dies durchaus ein wichtiger Punkt und so konvertierte Hildegard Rameker für ihren Hermann nach einigen Unterrichtsstunden bei einer Ordensschwester zum katholischen Glauben. Damit war auch der Weg zu Gottes Segen geebnet und die Eheleute feierten mit ihren Gästen auf einem Speicher in Rheinberg ihre Vermählung.

Elf Jahre wohnten sie auf einem Bauernhof bevor sie 1972 dann ihr Eigenheim in Rheinberg errichteten, in dem sie bis heute wohnen. Zum Einzug erhielten Sie ein für sie sehr wertvolles Geschenk vom damaligen Pumpenmeister der neuen Nachbarschaft: Einen Glückwunsch in Rhinberkse Platt auf Pergament, der bis heute gerahmt einen Ehrenplatz im gemeinsamen Zuhause hat. Drei Söhnen schenkte Frau Rameker das Leben: Michael, Thomas und Frank. Im Laufe der Jahre kamen dann noch fünf Enkelkinder hinzu.

Hildegard Rameker machte in der Freizeit gerne Gymnastik, ihr Ehemann Hermann ging gerne angeln und werkelt bis heute gerne im eigenen Nutzgarten. Ausserdem war er 50 Jahre in der St. Michaelis Schützenbruderschaft 1427 Rheinberg e.V. aktiv. Gemeinsam gingen die Eheleute regelmäßig kegeln, erfreuten sich an Familienhund Sascha, wegen dem sie sich auch 20 Jahre lang dem Pudelclub Rheinberg anschlossen und bereisten die Welt. Ob in die USA, nach Österreich, Mallorca, Teneriffa oder Kroatien – ob zu Lande, zu Wasser oder in der Luft – die Ramekers haben viel gesehen, viel erlebt und viel gelacht. So funktionierte Hermann Rameker z. B. die Hütte im Urlaubsort Inzell kurzerhand für die Dauer ihres Aufenthaltes zur Pondarosa-Ranch (gemäß der beliebten Serie „Bonanza“) um. Eine Rundreise durch Kalifornien wurde gleich zweimal zum unvergesslichen Erlebnis: Während eines Ausflugs hatten die Eheleute als „Farm-Ehepaar“ mit Waschbrett und Gewehren die Gelegenheit, in Filmrollen zu schlüpfen. Einige Fotoaufnahmen von diesem Ereignis halten noch heute die lustigen Erinnerungen wach. Und nach dem Motto „Die Welt ist ein Dorf“, trafen sie auch noch ungeplanter Weise ein bekanntes Paar aus Ossenberg in der schönen Stadt San Francisco auf offener Straße. Die Eheleute Rameker denken immer noch gerne an diesen verrückten Zufall zurück. Die „Hochzeitsreise“ anlässlich des jetzigen Ehejubiläums geht in ruhigere Gewässer – an die Mosel.

Was Hildegard an ihrem Mann besonders schätzt, ist seine liebevolle Art und dass er immer dafür gesorgt hat, dass die Familie gut leben konnte. Für Hermann ist seine Frau einfach „eine leckere Sausärpel“, die sehr gut und gerne kocht und ihm auch immer Arbeit abgenommen hat. Ein elementarer Grundstein ihrer langen und glücklichen Ehe ist das gegenseitige Vertrauen. Ihren Jubeltag verbrachten Hildegard und Hermann Rameker im kleinen Kreis und freuten sich über die vom stellvertretenden Bürgermeister Klaus Wittmann und Ortsvorsteher Heinz-Willi Coopmann überbrachte Gratulation der Stadtverwaltung.

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