Oberbürgermeister Frank Meyer hat Carola Keßler offiziell in ihr Amt als Schulleiterin des Horkesgath-Gymnasiums eingeführt. Im Hintergrund sieht man die Bläserklasse 6b, die einen musikalischen Beitrag dazu gegeben hat (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken)
Anzeige

Krefeld. Carola Keßler ist nun offiziell die Leiterin des Gymnasiums Horkesgath. Oberbürgermeister Frank Meyer hat sie bei einer Feierstunde im Pädagogischen Zentrum des Gymnasiums in ihrer neuen Funktion willkommen geheißen. Keßler kam im Jahr 2017 als stellvertretende Leiterin ans Horkesgath-Gymnasium und hat im Februar die Nachfolge von Klemens Seth angetreten, der sich vor seinem Eintritt in den Ruhestand ins sogenannte Sabbat-Jahr verabschiedet hat. „Jetzt spielen Sie also im Kollegium des Horkesgath-Gymnasiums die erste Geige, wissen aber um die Notwendigkeit des harmonischen Zusammenspiels aller Beteiligten.“, sagte Frank Meyer in humorvoller Anspielung auf den beruflichen Werdegang der neuen Schulleiterin. Als Vollblutmusikerin ist Carola Keßler nämlich eine Seiteneinsteigerin im Lehrerberuf.

Als ihre wichtigsten Ziele für das Horkesgath-Gymnasium formulierte Keßler die Teilhabe ihrer Schule am Digitalpakt, das Schaffen eines angenehmen Lernumfelds, die Zusammenarbeit mit der benachbarten Realschule, vor allem auch bei den Arbeitsgemeinschaften und im Bereich des Offenen Ganztags und nicht zuletzt eine stabile Dreizügigkeit für das Gymnasium.

Carola Keßler wurde 1967 in Siegen geboren, aufgewachsen ist sie in Ratingen. Ab dem sechsten Lebensjahr erlernt sie die Violine, zunächst auf der städtischen Musikschule. Der Musikschulunterricht reicht schließlich für das Talent von Carola Keßler nicht aus. Sie erhält Privatunterricht bei einer Geigerin in Düsseldorf, die ein absolutes Vorbild für sie war und ihr auch die Fülle des kulturellen Lebens erschlossen hat, indem sie sie etwa mit Freikarten für Opern und Konzerte versorgt hat. Dieser positive Einfluss führte dazu, dass die jugendliche Musikerin mindestens zwei Stunden am Tag Violine übt. So war Carola Keßler schließlich beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ erfolgreich, auf der Regional- wie auch auf Landesebene.

Nach dem Abitur 1986 auf dem Ratinger Geschwister-Scholl-Gymnasium bewarb sich Keßler an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf und ergatterte dort einen der wenigen Studienplätze mit der Virtuosin Rosa Fain als Lehrerin. Das Studium schloss Carola Keßler 1990 dann als Diplom-Orchestermusikerin und -Instrumentalpädagogin ab. Nach dem Beenden ihres Studiums unterrichtete sie an der Musikschule Neuss. Außerdem spielte sie in den Reihen der ersten Geigen bei den Essener Philharmonikern sowie bei den Düsseldorfer Sinfonikern.

Von 1991 bis 1994 studierte Carola Keßler an der Universität Köln Musikwissenschaft, Germanistik und Theaterwissenschaft und schloss dieses Studium mit dem Magister ab. Lange ist Carola Keßler in ihrem Werdegang zweigleisig gefahren, hat ihre Arbeit als professionelle Musikerin aber auch das Unterrichten vorangetrieben. Eine Entscheidung zwischen beiden Optionen fällte das Schicksal im Jahr 1993. Bei einem Spaziergang bei Eis und Schnee in London zog sich Carola Keßler bei einem Sturz im linken Handgelenk einen Trümmerbruch zu, sodass eine Karriere als Berufsmusikerin nicht mehr möglich war. Nach ihrem Magisterstudium in Köln hatte Kaßler zunächst eine Anstellung an der Landesmusikakademie NRW im westfälischen Heek. Dort musste sie viel organisieren und merkte, dass ihr das Unterrichten fehlt.

In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre führte Carola Keßler eine kurze Ehe und bekam ihre beiden Söhne Moritz und Jasper. Beruflich ging es für sie im Jahr 2000 an das Städtische Meerbusch Gymnasium als Vertretung für eine Musiklehrerin. An den Universitäten in Aachen und Köln holte Carola Keßler in den Fächern Musik und Germanistik nach, was ihr zum Abschluss eines Lehramtsstudiums fehlte. Nach einer verkürzten Referendariatszeit wurde sie schließlich 2005 Lehrerin am Meerbusch-Gymnasium für Deutsch und Musik.

Beitrag drucken
Anzeige