Anne Krüger (Foto: Jörg Dembinski)
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Leverkusen. Die ehemalige Bundesligaspielerin Anne Krüger unterstützt seit Ende Dezember die Werkselfen und Trainer Martin Schwarzwald. Die 33-Jährige ist ein echtes Urgestein – seit 1999 ist sie dem TSV Bayer 04 Leverkusen, mit kurzen Unterbrechungen, verbunden.

Kurz vor Weihnachten klingelte Krügers Telefon, am anderen Ende war Elfen-Trainer Martin Schwarzwald. Die Beiden kennen sich seit ihrer Zusammenarbeit beim TVB Wuppertal 2017. Schwarzwald wusste also bereits um den Wert der gebürtigen Gubenerin und sein Anruf mit der einhergehenden Bitte um Krügers Unterstützung war für ihn ein logischer Schritt: „Ich schätze ihr freundliches Wesen und vor allem ihre Struktur.“

„Krügi“, wie sie von allen genannt wird, nahm sich ein paar Tage Bedenkzeit, wobei sie die eigentlich nicht gebraucht hätte: „Für mich stand fest, dass ich helfen werde, da ich Martin als Trainer sehr schätze und zudem mit meiner A2 momentan eh nicht aktiv sein kann.“ Schwarzwald war angesichts dieser Entscheidung erleichtert: „Sie hält mir den Rücken frei und hat ein Auge für alle Themen, die im Alltag eines Trainers mal durchrutschen.“

Auch Elfen-Geschäftsführerin Renate Wolf zeigte sich begeistert: „Anne Krüger macht bei uns in der Jugend einen guten Job als Trainerin, außerdem hatte sie in Beyeröhde die ersten Erfahrungen im 2. Liga Bereich auf der Bank gemacht. Es freut uns, dass sie jetzt die Werkselfen unterstützt. Wir versuchen immer wieder ehemalige Spielerinnen in unsere Organisation einzubauen, damit es hier nachhaltig weitergeht.“

Die B-Lizenzinhaberin darf mit ihrer Jugendmannschaft aufgrund der Corona-Pandemie seit Monaten nicht trainieren, geht ihrer Arbeit als kaufmännische Angestellte im Homeoffice nach und hat daher mehr Zeit als gewöhnlich um etwas zu tun, was ihr wichtig ist: helfen, wo Hilfe benötigt wird. Diese wertvolle Einstellung könnte sie von ihrer Mama Conny Krüger-Wassmann haben, die seit etlichen Jahren als Jugendgeschäftsführerin bei den Elfen fungiert.

Nach Krügis Zusage wurden aus freien Abenden also tägliche Trainingseinheiten und aus freien Wochenenden wurden Bundesligaspiele inklusive Busfahrten durch die gesamte Republik. Zusätzlich kümmert sie sich um die „kuchige“ Versorgung auf Busfahrten – als gute Seele weiß sie scheinbar, was zum seelischen Wohlsein beiträgt.

Die Antwort auf die Frage, warum sie diese Belastung auf sich nehme, sei einfach: es bereite ihr Freude. Zudem könne sie auch als Trainerin „einiges für die Zukunft mitnehmen.“ Bis zum Ende der Saison wird sie die Bundesligamannschaft unterstützen, danach möchte sie sich wieder ausschließlich ihrer eigenen Mannschaft widmen: „Ich hänge an meiner Jugend und beide Funktionen zusammen werden auf Dauer nicht funktionieren.“

Mit dem Ende möchte sich „Krügi“ aktuell allerdings noch nicht beschäftigen, dafür sei ihr die Gegenwart zu wertvoll: „Ich bin sehr dankbar für diese Aufgabe, durch die ich das machen darf, was viele Jahre Teil meines Lebens war. Damals als Spielerin und nun aus einer anderen Perspektive.“

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