Übergabe beim Schniedershof: Matthias Merholz und Monika Hertel (Foto: M. Hertel)
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Wachtendonk/Geldern. Matthias Merholz vom Naturkost Schniedershof in Wachtendonk setzt sich schon seit Jahrzehnten für den Natur und Artenschutz ein. Er startete vor 35 Jahren in der Gärtnerei Merholz mit dem Bioanbau von Gemüse, damals als erster in der Region. Nach und nach wechselte er zur Direktvermarktung angesichts der Erkenntnis, dass die Bio-Erzeuger damals wie heute nur wenige Möglichkeiten fanden, ihre Produkte über die herkömmlichen Vermarktungseinrichtungen zu einem gerechten Preis zu vermarkten. Heute beliefert der Naturkost Schniedershof mit eigenen Fahrzeugen Kunden im Süden des Kreises Kleve, in den Kreisen Viersen und Wesel sowie in den angrenzenden kreisfreien Städten.

Da lag es nahe, die Volksinitiative „Insekten retten – Artenschwund stoppen“ auf Bitten von Monika Hertel, Vorsitzende des NABU im Kreis Kleve, aktiv zu unterstützen. Die Volksinitiative wurde von den drei großen Naturschutzverbänden in NRW (BUND, LNU und NABU) initiiert, um eine landesweite Kampagne zum Erhalt und zur Förderung der Artenvielfalt in NRW durchzuführen. Also legte das Schniedershof-Team den Bio-Kisten Unterschriftenlisten bei und verteilte sie so an seine Kunden. Ausgefüllte Listen konnten Corona konform und unter Wahrung des Datenschutzes an die Auslieferfahrer zurückgegeben werden. Fast 200 Unterschriften kamen so zusammen, die Matthias Merholz heute stolz an Monika Hertel vom NABU übergab.

Denn Merholz ist sich mit den Akteuren der drei Naturschutzverbände einig: „Der Natur und Artenschutz hat einen viel zu geringen Stellenwert in unser aller Leben“, sagt er. Er wünscht sich, dass die Menschen mehr zur Einsicht gelangen, dass sich jeder mit seinem Tun für die Natur einsetzen kann. Die Förderung des Bioanbaus durch den Kauf der Produkte ist dabei ein wichtiger Baustein, denn Biolandwirte setzen weder Pestizide z.B. gegen Insekten ein noch verwenden sie synthetisch erzeugte Düngemittel. Außerdem legen sie viel Wert auf einen gesunden, humus und kleinsttierreichen Boden, nutzen lange Anbauzyklen mit Fruchtfolgen zur Krankheitsvorbeugung und lassen blühendes Unkraut zwischen den Kulturpflanzen stehen. Ihr Ziel ist es eine harmonischere Beziehung zu der umgebenden Natur herzustellen. Für die Erzeuger sind dabei aber auch der langfristige und sichere Absatz der Produkte und eine faire Preisgestaltung wichtig. Dafür steht der Schniedershof als Bindeglied zu den Kunden.

Mit mehr als 72.000 Unterschriften (Stand Anfang Februar 2021) haben die Initiatoren der Volksinitiative die erforderliche Mindestmenge an Unterschriften bereits gesammelt, so dass sich der Landtag mit ihren konkreten Handlungsvorschlägen zur Verbesserung der biologischen Vielfalt und des Naturschutzes im Land NRW befassen muss. Dabei liegt der Kreis Kleve mit fast 4.000 Unterschiften bezogen auf die Einwohnerzahl landesweit auf Platz 1.

Weitere Informationen und Unterschriftenlisten zum Selbstausdrucken gibt es auf der Homepage www.artenvielfaltnrw.de. Noch bis Anfang Juni 2021 können Listen an das Kampagnenbüro Volksinitiative Artenvielfalt, Postfach 19 00 04, 40110 Düsseldorf gesendet werden.

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