Legendäres Fußballstadion: Eine Luftaufnahme des Grotenburg-Stadions (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation)
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Krefeld. Frohe Kunde für die Fans: KFC kann ab 23. April wieder in der Grotenburg spielen

Die Rückkehr in die Grotenburg ist jetzt ausgemachte Sache. Das erste Heimspiel nach rund vier Jahren wird der KFC Uerdingen 05 am Samstag, 23. April, um 14 Uhr gegen den VfB Homberg austragen. Bei einem gemeinsamen Ortstermin mit Vertretern von Polizei, Feuerwehr, Verein, Westdeutschem Fußballverband und Stadt Krefeld wurden am Freitagvormittag die letzten offenen Fragen vor Ort besprochen. „Alle Beteiligten sind froh, dass wir endlich wieder echte Heimspiele in der Grotenburg erleben können”, sagt Stadtdirektor und Sportdezernent Markus Schön. „Hoffentlich wird das der endgültige letzte Turboschub, dass der KFC am Ende noch die Klasse halten kann.” Der Stadtdirektor bedankt sich bei allen, die in den vergangenen Wochen „mit Hochdruck” an dem Projekt Rückkehr gearbeitet hätten: „Hier zahlt es sich auch aus, dass wir aktuell sehr vertrauensvoll mit den Verantwortlichen des Vereins zusammenarbeiten.”

Ziel: Spielbetrieb auch während der Bauphase

Der Leiter des Zentralen Gebäudemanagements, das die Sanierung federführend betreut, zeigt sich ebenfalls zufrieden. „Wir haben in den vergangenen Monaten bereits diverse bauliche Maßnahmen ausgeführt, die den vorzeitigen Spielbetrieb nun ermöglichen”, erklärt Rachid Jaghou. Als Beispiele nennt er die Sanierung von WC-Anlagen, sicherheitstechnische Arbeiten, den Aufbau von Zäunen und die Herstellung der Barrierefreiheit. Diese Vorbereitungen führen nun dazu, dass eine Baugenehmigung für einen Betrieb des Stadions mit bis zu 2000 Zuschauern vorliegt. Erklärtes Ziel sei es, auch während der Bauphase weiter Spiele in der Grotenburg zu ermöglichen. Positive Signale gibt es bereits für das letzte Heimspiel der Saison gegen die zweite Mannschaft des FC Schalke 04 am 7. Mai. Hier steht allerdings die finale Genehmigung seitens des Fußballverbands noch aus.

Für das Heimspiel gegen Homberg am 23. April beginnt indes noch am Freitag der Vorverkauf, zunächst nur für Vereinsmitglieder. „Am Montag wird auch der freie Vorverkauf starten. Wir öffnen die Blöcke K und L auf der Haupttribüne und einen Stehplatzblock in der Westkurve”, sagt Vorstandsmitglied Andreas Scholten. Da noch keine Sitzschalen vorhanden sind, erhält jeder Zuschauer auf der Haupttribüne leihweise ein Sitzkissen.

„Wir sind überglücklich, dass wir zurück in unser Stadion kommen”

Die Erleichterung in der KFC-Führung über die Rückkehr in die Grotenburg ist spürbar. „Wir sind überglücklich, dass wir zurück in unser Stadion kommen”, betont der Vorstandsvorsitzende Damien Raths. „Der Verein hat dadurch jetzt ganz andere Möglichkeiten, auch was Ticketing und Vermarktung betrifft. Ich denke, dass einen großen Ansturm auf die Karten geben wird.” Die Zusammenarbeit mit der Stadt Krefeld bezeichnet Damien Raths als „sehr positiv”: „Wir haben immer gemeinsam versucht, gute Lösungen zu finden.”

Stadtdirektor Markus Schön übt deutliche Kritik an Förderträger

Trotz der aktuell erfreulichen Entwicklung ist der Ärger über die nicht erfolgte Bundesförderung bei den Verantwortlichen der Stadt noch nicht ganz verraucht. „Wenn ein Projekt, wie jetzt nach fast zwei Jahren behauptet wird, vom Gesamtcharakter nicht in eine Förderkulisse passt, warum hält man uns dann so lange hin?”, fragt sich Stadtdirektor Markus Schön. „Ich hätte vom Projektträger Jülich eine ehrliche, klare Kommunikation erwartet. Dann hätten wir uns jede Menge Ärger erspart, hätten die Sanierung viel früher starten können und wären jetzt schon wesentlich weiter.” Auf Wunsch des Projektträgers habe die Stadt noch Mitte Februar ein erweitertes Konzept für anderweitige Nutzungen des Grotenburg-Geländes vorgelegt, inklusive eines Belegungsplan für den Schul- und Vereinssport, Zeitfenster für das Football-Team Krefeld Ravens und kulturellen Nutzungen. „Danach haben wir wieder über Wochen nichts gehört”, sagt Markus Schön. Auch zwei konkrete Anträge auf vorzeitigen Maßnahmenbeginn seien „unbeantwortet geblieben”, erzählt Rachid Jaghou. Man habe permanent gewünschte Unterlagen zugeliefert und Anforderungen geschärft. Im Nachhinein, fasst Markus Schön zusammen, fühle man sich vom Projektträger „schlecht beraten”.

Besonderer Dank an die Fan-Initiative Grotenburg-Supporters

Nichtsdestotrotz wollen die Verantwortlichen nun gemeinsam nach vorne schauen. Am Dienstag, 26. April, wird die Verwaltung in einer gemeinsamen Sitzung von Sportausschuss und Betriebsausschuss des Zentralen Gebäudemanagements den aktuellen Sachstand umfassend darstellen. Gleich danach „wollen wir mit den Ausschreibungen auf den Markt gehen”, erklärt Rachid Jaghou. Insgesamt seien 24 unterschiedliche Gewerke zu vergeben, unter anderem Erd- und Tiefbau, Sanitär und Heizung sowie Fliesenarbeiten. „Es ist in der jetzigen Lage schwierig, Firmen zu finden, aber wir sind zuversichtlich, dass wir im Juli oder August mit den Arbeiten loslegen können”, sagt Rachid Jaghou. Einen besonderen Dank richtete er gemeinsam mit Markus Schön an die Fan-Initiative Grotenburg Supporters, die schon viel wertvolle Vorarbeit geleistet hätten: „Wo uns die Hände gebunden waren, sind sie eingesprungen. Das war wirklich phänomenal.”

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