v.l. Dietmar Spohn und Frank Thiel (Foto: Stadtwerke Bochum)
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Bochum. Zum 01.07. Senkung der Strompreise wegen EEG-Umlage

Die Stadtwerke Bochum haben das Geschäftsjahr 2021 mit einem Ergebnis auf Planniveau abgeschlossen. „Trotz der Corona-Pandemie und der massiven Verwerfungen auf den Energiemärkten haben wir unsere Unternehmensziele erreicht. Geringere Ergebnisse im Vertrieb konnten wir durch gute Ergebnisse in der Erzeugung und im Netz ausgleichen“, erklärt Dietmar Spohn, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum, bei der Vorstellung des Bilanzergebnisses.

„Unser Anteilseigner, die Stadt Bochum, erhält über die Holding für Versorgung und Verkehr die Gewinnabführung in Höhe von 56,2 Mio. Euro. Die Stadt erhält zudem die Konzessionsabgabe in Höhe von 22,6 Mio. Euro“, so der Stadtwerke-Geschäftsführer. Der Energieversorger wird für 2021 Gewinnrücklagen in Höhe von 12,4 Mio. Euro bilden, die für Investitionen beispielsweise in Erneuerbare Energien oder den Ausbau des Glasfasernetzes benötigt werden.

Die Beteiligungen der Stadtwerke haben mit insgesamt 38,6 Mio. Euro positiv zum Gesamtergebnis 2021 beigetragen. „Hier sind an erster Stelle GELSENWASSER, VBW Bauen und Wohnen, FUW, USB Bochum, Trianel und TMR zu nennen“, berichtet Geschäftsführer Dietmar Spohn. Die Projekte im Bereich Erneuerbare haben im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Ergebnisbeitrag in Höhe von 4,9 Mio. Euro geleistet.

„Der Krieg in der Ukraine stellt uns im laufenden Geschäftsjahr vor enorme Herausforderungen. Unser oberstes Ziel ist es, die Gasversorgung für die Privathaushalte in Bochum zu sichern. Mit detaillierten Notfallplänen haben wir uns auf mögliche Einschränkungen der Lieferungen vorbereitet. Über die energiewirtschaftlichen Verbände stehen wir im Austausch mit der Bundesregierung. Aus volkswirtschaftlichen Gründen warne ich ausdrücklich vor dem diskutierten Gasembargo, das unübersehbare Folgen hätte“, betont Dietmar Spohn.

In das Bochumer Leitungsnetz sind 2022 Investitionen in Höhe von rund 57 Mio. Euro geplant, darunter 25,7 Mio. Euro in die Strom- und Gasnetze, 10,3 Mio. Euro in das Wassernetz und 21,3 Mio. Euro in das Fernwärmenetz. Das hohe Niveau der Versorgungssicherheit soll durch die Investitionen erhalten werden.

Als Investitionsschwerpunkte für die kommenden Jahre nannte der Geschäftsführer den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien, die Projekte zur Wärmewende in Bochum sowie den Ausbau des Glasfasernetzes. „Seit 2010 haben wir rund 420 Mio. Euro in Erneuerbare investiert, in den kommenden Jahren kommen noch einmal rund 130 Mio. Euro hinzu. Das ist mehr als eine halbe Milliarde für die Energiewende und damit ein starker Beitrag eines kommunalen Unternehmens“, so Geschäftsführer Dietmar Spohn.

Gute Nachrichten für alle Stromkunden der Stadtwerke: „Wir werden zum 1. Juli die Absenkung der EEG-Umlage von 3,72 auf 0 ct/kWh selbstverständlich in vollem Umfang an unsere Kunden weitergeben und die Strompreise senken“, kündigt Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Thiel an. Die Preissenkung wird automatisch zum Monatswechsel umgesetzt. Beim Wasserpreis sind keine Änderungen geplant. Die Marktpreise für Erdgas sind weiter auf hohem Niveau, daher ist eine Preisanpassung im 4. Quartal vorgesehen.

„Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine und den damit verbundenen Diskussionen über die Importabhängigkeit von russischem Erdgas erleben wir eine deutlich gestiegene Nachfrage nach unseren Energiedienstleistungen. Besonders großes Interesse gibt es bei Wärmepumpen, Solaranlagen und Ladeinfrastruktur“, berichtet Frank Thiel. „In diesem Frühjahr haben wir ein Wärmepumpen-Contracting als Rundum-sorglos-Paket für unsere Kunden eingeführt und bieten entsprechende Beratung an.“

Kontinuierlich bauen die Stadtwerke die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge aus. Der Versorger betreibt aktuell 143 öffentliche Ladepunkte im Stadtgebiet, davon 133 Normal- und 10 Schnellladepunkte. „Sowohl bei den Ladevorgängen als auch bei den geladenen Kilowattstunden verzeichneten wir 2021 eine Verdopplung im Vergleich zu 2020. Insofern gehen wir weiter von einem dynamischen Wachstum aus“, erklärt der Stadtwerke-Geschäftsführer. Auch im Jahr 2022 werden wir weitere öffentliche Ladeinfrastruktur in Betrieb nehmen.

Seit dem 1. März beliefern die Stadtwerke Bochum alle Neukunden nur noch mit Ökostrom aus Wasserkraft. „Auf diese Weise haben wir rund 1.600 zusätzliche Ökostrom-Kunden gewinnen können. Auch allen Bestandskunden bieten wir den Umstieg weiterhin kinderleicht für monatlich 2 Euro, 1 Euro oder ohne Aufpreis an“, so Frank Thiel. Insgesamt haben sich bislang rund 37.000 Kunden für Ökostrom aus Wasserkraft entschieden.

Die Umsatzerlöse 2021 verteilen sich wie folgt auf die drei Gesellschaften: Die Stadtwerke Bochum Holding GmbH erzielte im vergangenen Geschäftsjahr Umsatzerlöse in Höhe von 134,3 Mio. Euro. Die Vertriebsgesellschaft erzielte in 2021 Umsatzerlöse in Höhe von 646,3 Mio. Euro. Der Umsatz der Stadtwerke Bochum Netz GmbH belief sich auf 184,2 Mio. Euro, wobei diese Umsatzerlöse im Wesentlichen durch Betrieb und Bewirtschaftung der Strom-, Gas- und Wassernetze erzielt werden.

Über Investitionen und Auftragsvergaben beleben die Stadtwerke Bochum in hohem Maße das heimische Konjunkturklima. Im Jahr 2021 hat die Stadtwerke Bochum Gruppe Aufträge in einer Größenordnung von rund 97 Mio. Euro über Investitionen und Aufwendungen für Instandhaltung und Wartung an Firmen in der Region vergeben.

Ausführliche Informationen zum Unternehmen gibt es unter: www.stadtwerke-bochum.de

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