Eröffnung der Ausstellung EGLV Renaturierung der Emscher (Foto: privat)
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Datteln. Lippeverband und Stadt Datteln eröffnen Wanderausstellung im Dorfschultenhof

„Mehr als eine Million Menschen haben täglich Kontakt zum Lippeverband – spätestens dann, wenn sie die WC-Spülung drücken. Doch das ist den wenigsten bewusst“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender des Lippeverbandes und der Emschergenossenschaft. Ein Grund, warum gestern im Dorfschultenhof eine Wanderausstellung zur Geschichte und den Aufgaben beider Wasserwirtschaftsverbände eröffnet wurde.

Die Lippe als längster Fluss in NRW hat eine bewegte Geschichte: Die Römer nutzten sie als Handelsstraße, Industrie und Bergbau als Kühlwasser- und Energielieferant. Um die Lippe nutzbar zu machen, begradigte man den Fluss und befestigte sein Ufer mit Steinen. Der Lippeverband kümmert sich heute als öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen um die Renaturierung, Abwasserreinigung, den Hochwasserschutz und die Gewässerunterhaltung. Die Wanderausstellung zeigt diese wechselhafte Geschichte des Flusses und ihre Auswirkungen auf die Kommunen an der Lippe.

„Wir in Datteln haben mit unseren vier Kanälen ja schon sehr viel Wasser um uns herum. Ich kann mir aber vorstellen, dass die meisten noch nicht so viel über die Lippe wissen. Deshalb sollte diese Ausstellung gerade für uns Dattelnerinnen und Dattelner absolut spannend sein, um zu sehen, welche Geschichte sich hinter diesem Fluss verbirgt“, sagt Bürgermeister André Dora.

Auf Infotafeln werden die Aufgaben und Aktivitäten erklärt: von Abwasserentsorgung über Hochwasserschutz, Umweltschutz bis zum Engagement in den Bereichen Bildung und Gesellschaft. Technikfreunde erfahren Informatives über Pumpwerke und Kläranlagen, denn gemeinsam mit dem Lippeverband ist die Emschergenossenschaft Deutschlands größter Betreiber von Pumpwerken und Kläranlagen.

Ihren festen Platz in der Ausstellung haben unter anderem das Deichsanierungsprojekt „HaLiMa“ in Haltern-Lippramsdorf und Marl sowie die Befreiung der Emscher vom Abwasser durch den Bau des 51 Kilometer langen und bis zu 40 Meter tiefen Abwasserkanals Emscher.

Die Ausstellung widmet sich darüber hinaus den wissenschaftlichen Forschungen zur Rolle des Verbandes während des Nationalsozialismus: „Zu unserem Selbstverständnis gehört ein klares Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Die Aufarbeitung dieser Zeit war daher dringend geboten“, sagt Uli Paetzel dazu.

Die Ausstellung kann bis zum 22. September 2022 kostenlos in der VHS im Dorfschultenhof während der Öffnungszeiten besucht werden: Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr.

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