Vertreter:innen aus den Kommunen und weiteren Behörden waren am Mittwoch zur Übergabe der Beitrittsurkunde an Innenminister Herbert Reul (Mitte) dabei. Erster Beigeordneter Ekkehard Grunwald (3. Reihe, 2. v.l.) nahm für die Stadt Recklinghausen teil (Foto: Jochen Tack/Polizei Münster)
Anzeige

Recklinghausen. Verbale Anfeindungen und physische Gewalt gehören im öffentlichen Dienst immer öfter zum Alltag. Aus diesem Grund hat sich die Stadt Recklinghausen gemeinsam mit dem gesamten Regierungsbezirk Münster dem Präventionsnetzwerk #sicherimDienst angeschlossen. Als Vertreter der Stadt war der Erste Beigeordnete Ekkehard Grunwald am Mittwoch, 19. Oktober, in Münster vor Ort.

Abgeordnete, Landrät*innen, Bürgermeister*innen und zahlreiche weitere Vertreter*innen aus den Kommunen wurden in Münster von NRW-Innenminister Herbert Reul, Regierungspräsident Andreas Bothe und Münsters Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf begrüßt. Die NRW-Initiative #sicherimDienst bietet in einem Zusammenschluss von mehr als 300 Behörden wichtige Hilfestellungen für Sicherheit und Schutz von Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Den passenden Rahmen für den Beitritt des Regierungsbezirks Münster bot die Wanderausstellung „Der Mensch dahinter“, die vom 11. bis 31. August 2022 auch bereits im Recklinghäuser Rathaus zu sehen war.

„Die Ausstellung hatte sich einer beachtlichen Aufmerksamkeit in Recklinghausen erfreut und gibt bis heute den Anfeindungen und der Gewalt gegen Angehörige des öffentlichen Dienstes ein Gesicht“, sagte Grunwald, dem unter anderem die Fachbereiche Bürger- und Ordnungsangelegenheiten sowie Feuerwehr unterstellt sind. „Jetzt ist es nur konsequent, einen Schritt weiterzugehen und sich dem Präventionsnetzwerk anzuschließen. Gemeinsam sind wir stärker und das mehr denn je, wenn wir gegenseitig voneinander profitieren. Auch in Recklinghausen beobachten wir mit Sorge, dass in unserer Gesellschaft in den vergangenen Jahren die gegenseitige Wertschätzung, die Grundlage für eine funktionierende Stadtgesellschaft ist, mehr und mehr verloren geht.“

Für Recklinghausen hatte sich unter anderem Feuerwehrmann Christian Dreyer für die Ausstellung zur Verfügung gestellt und über seine weniger erfreulichen Begegnungen im Einsatz berichtet. Gerade in Einsätzen als Rettungssanitäter käme es zu Auseinandersetzungen. „Häufig wird man weggeschubst“, berichtete er im Interview zum Katalog der Ausstellung.

Erfahrungen wie die des Feuerwehrmanns Dreyer machen es einmal mehr erforderlich, dass sich die Behörden und weitere Institutionen als Arbeitgeber im öffentlichen Dienst zusammenschließen, um gestärkt an einer Front zu stehen. „Wir setzen mit unserem bundesweit einmaligen Netzwerk ein starkes Signal für mehr Sicherheit von Beschäftigten im öffentlichen Dienst“, machte auch Innenminister Reul bei dem Treffen zum Unterschreiben der Beitrittsurkunde deutlich. Die Ziele des Zusammenschlusses sind die Gewaltvorsorge im öffentlichen Dienst, der Erfahrungsaustausch und der Austausch von Praxisbeispielen. Die Geschäftsstelle der ressortübergreifenden Koordinierungsgruppe von #sicherimDienst ist beim Polizeipräsidium Münster angesiedelt.

Weitere Informationen zum Präventionsnetzwerk #sicherimDienst gibt es auch online unter www.sicherimdienst.nrw.

Beitrag drucken
Anzeige