Privatdozent Dr. Gebhard Schmid, Chefarzt der Radiologie im Johanna Etienne Krankenhaus konnte Osteoidosteom-Patient Sascha Sauer, der viele Jahre unter Schmerzen litt, helfen (Foto: © St. Augustinus Gruppe)
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Neuss. Dank minimalinvasiver Behandlung des Johanna Etienne Krankenhauses

Zehn Jahre unsägliche Schmerzen und eine zunächst unentdeckte Erkrankung: Sascha Sauer hat eine Odyssee an Arztbesuchen hinter sich. Dabei ist er ein aktiver junger Mann. Der 35-Jährige liebt es, in seiner Freizeit Fallschirm zu springen, zu klettern, zu wandern und zu tauchen. Auch beruflich ist der Industriemechaniker körperlich gefordert. Als es 2013 hinter seinem rechten Schulterblatt zieht, macht er sich anfangs keine Gedanken und steigert seine Dehn- und Kräftigungsübungen. Nur wenige Jahre später kann er seinen Arm nicht mehr heben. Reißende und brennende Schmerzen in der rechten Schulter machen sein Leben unerträglich. „Nicht mal mehr ein Glas konnte ich halten. Und nachts habe ich kein Auge zugetan, weil ich vor Schmerz nicht wusste, wie ich liegen soll“, so der gebürtige Hesse. Dank der Behandlung im Johanna Etienne Krankenhaus kann er das Leben jetzt wieder genießen.

Sascha Sauer durchläuft zahlreiche Arztbesuche und Untersuchungen, bis ein MRT schließlich Klarheit bringt. Die Diagnose lautet Osteoidosteom. Dabei handelt es sich um kleine Knochentumore, die vor allem bei Jungen und Männern im Alter von zehn bis 35 Jahren auftreten. Die Tumore sind zwar gutartig, verursachen aber dennoch starke Schmerzen im betroffenen Knochenareal. Im Fall von Sascha Sauer in der Schulter. Teilweise werden diese Tumore immer noch in einer großen offenen Operation entfernt.

Das Johanna Etienne Krankenhaus bietet zur Entfernung jedoch eine minimalinvasive Behandlung unter Vollnarkose an. „Wir nutzen hier die sogenannte Radiofrequenzablation. Unter CT-Steuerung führen wir über einen winzigen Bohrkanal eine Sonde direkt in den Tumor und zerstören diesen durch Hitze“, erklärt Privatdozent Dr. Gebhard Schmid, Chefarzt der Radiologie, das Verfahren. „Durch die Erhitzung auf circa 80 Grad wird das Tumorgewebe verödet. Das dauert nur wenige Minuten und ist für die Patienten besonders schonend. Am Tag nach dem Eingriff können sie schon wieder nach Hause“, ergänzt Prof. Maximilian Petri, Chefarzt der Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin. Die beiden Experten arbeiten bei der Therapie interdisziplinär zusammen.

Unmittelbar nach der Behandlung in der Further Klinik ist Patient Sascha Sauer nahezu schmerzfrei und kann zum ersten Mal seit Jahren wieder gut schlafen. „Das ist ein ganz neues Lebensgefühl. Ich bin so begeistert von den Ärzten und dem ganzen Team hier und unendlich dankbar“, strahlt er. Auch die „Grünen Damen“ haben es ihm angetan. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen sind eine unverzichtbare Hilfe im Klinikalltag und stehen den Patientinnen und Patienten zur Seite. „Ich war gerade mal ein paar Minuten auf dem Zimmer, da kam schon eine der ‚Grünen Damen‘ und hat gefragt, ob ich irgendetwas brauche. Das hat mich total positiv überrascht, gerade weil meine Freunde und Familie ja nicht hier in der Umgebung wohnen, sondern in Hessen“, so Sauer.

Obwohl das Osteoidosteom mit etwa zehn Prozent zu den häufigeren Knochentumoren zählt, bleibt es oft unentdeckt. Es ist davon auszugehen, dass weitaus mehr Patienten unter dieser Problematik leiden und somit von einer minimalinvasiven Therapiemöglichkeit profitieren würden. „Betroffen sind vor allem junge und aktive Menschen, die sehr mit den starken Schmerzen zu kämpfen haben. Wir sind daher froh, diese Behandlung anzubieten“, sind sich Schmid und Petri einig.

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