Angela Jentjens (Leiterin Team Verkehrsangelegenheiten) und Heinz-Theo Angenvoort (Mobilitätsexperte Stadt Geldern) informieren über die neuen Regelungen an der Friedrich-Spee-Straße (Foto: Stadt Geldern/Terhorst)
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Geldern. Mehr Sicherheit für Verkehrsteilnehmer

Um die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer an der Kreuzung Issumer Tor/Friedrich-Spee- und Egmondstraße zu erhöhen, wird die Verkehrsführung an der Friedrich-Spee-Straße in Geldern in Kürze geändert, teilt die Stadt Geldern mit. Die Straße wird dann zu einer sogenannten „unechten“ Einbahnstraße. Die Stadtverwaltung gibt einen Überblick über die neue Verkehrsführung:

„Unechte Einbahnstraße“
Die Einfahrt vom Issumer Tor in die Friedrich-Spee-Straße wird künftig verboten sein (Radverkehr ausgenommen).

Fahrzeuge, die die Friedrich-Spee-Straße vom Parkbad kommend in Richtung Issumer Tor verlassen wollen, dürfen künftig nur noch rechts abbiegen (ausgenommen hiervon ist der Busverkehr, welcher an dieser Stelle links abbiegen muss).

Die Friedrich-Spee-Straße darf allerdings – zum Beispiel von Anwohnern – noch in beide Richtungen von allen Fahrzeugen befahren werden. In Kraft treten sollen die neuen Regelungen Anfang kommenden Jahres.

Entscheidung der Unfallkommission
Zurückzuführen sind die neuen Regelungen auf eine Entscheidung der Unfallkommission des Kreises Kleve – unter Beteiligung des Teams „Verkehrsangelegenheiten“ und dem Bereich „Mobilität“ der Stadt Geldern. „In dem Kreuzungsbereich Issumer Tor/Friedrich-Spee- und Egmondstraße ist es in den vergangenen Jahren vermehrt zu Unfällen gekommen“, sagt Angela Jentjens, Leiterin des Teams Verkehrsangelegenheiten bei der Stadt Geldern. „Bei knapp jedem dritten Verkehrsunfall handelt es sich um einen Einbiege- oder Abbiegeunfall mit Fahrzeugen, die in die Egmond- oder Friedrich-Spee-Straße fahren wollen beziehungsweise aus einer der beiden Straßen kommen.“

Es sind nicht die ersten Maßnahmen, die an der betreffenden Kreuzung in der jüngeren Vergangenheit schon umgesetzt wurden, um die Situation für Fußgänger und Radfahrer zu verbessern. „Da häufig Radfahrende in diese Verkehrsunfälle verwickelt waren, haben wir beispielsweise die Übergänge über die Egmondstraße sowie die Friedrich-Spee-Straße schon vor einiger Zeit rot eingefärbt und mit entsprechenden Piktogrammen versehen“, berichtet Jentjens. Dennoch sei es weiterhin zu Unfällen gekommen, weshalb sich die Unfallkommission dazu entschied, jetzt weitreichendere Maßnahmen zu treffen.

Durch die neue Verkehrsführung hoffen die Beteiligten, „weitere Unfälle von Fußgängern und Fahrzeugen, die insbesondere aus der Friedrich-Spee-Straße kommen, zu vermeiden, indem wir die schwächeren Verkehrsteilnehmer – Radfahrer sowie Fußgänger – besser schützen“, sagt Jentjens.  „Wir glauben, dass durch die Neuregelung zum einen der motorisierte Verkehr in diesem Bereich der Friedrich-Spee-Straße verringert wird und zum anderen die Verkehrssituation an den Gymnasien (Lise-Meitner- und Friedrich-Spee) und insbesondere an der St.- Adelheid-Grundschule entschärft wird.“

Appell an Eltern
Insbesondere mit Blick auf den Schulverkehr appelliert die Stadt Geldern auch noch einmal an alle Eltern, ihre Kinder morgens nicht direkt vor der Schule abzusetzen beziehungsweise mittags wieder vorm Schuleingang abzuholen. „Rund ums Schulzentrum gibt es genügend Stellen, an denen Eltern ihre Kinder problemlos absetzen können“, sagt Heinz-Theo Angenvoort. Mobilitätsexperte der Stadt Geldern. „Dies würde extrem dazu beitragen, die Verkehrssituation an der Friedrich-Spee-Straße zu entlasten.“

„Fahrradstraße“
Eine weitere Maßnahme, mit der die Sicherheit für Radfahrer rund um den Schulcampus erhöht werden soll, wurde durch die Stadt Geldern schon im Oktober umgesetzt, als die Friedrich-Spee-Straße und der Friedrich-Nettesheim-Weg zur „Fahrradstraße“ erklärt wurden.

Mit dem Status als „Fahrradstraße“ werden nicht nur Verkehrswege für Radfahrer gefördert, sondern vor allem auch sicherer gemacht. Zwar dürfen Kraftfahrzeuge die Friedrich-Spee-Straße und auch den Friedrich-Nettesheim-Weg weiter nutzen, sie müssen nun aber besondere Rücksicht auf den Radverkehr nehmen. Heinz-Theo Angenvoort: „Auf der Fahrradstraße haben Radfahrer Vorrang. Im Grunde wird nun die gesamte Fahrbahn zu einem Radweg, den andere Verkehrsteilnehmer mitnutzen können. Hier gilt Tempo 30 und Autofahrer dürfen den Radverkehr weder behindern noch gefährden. Sie dürfen beispielsweise nicht drängeln, wenn mal Radfahrer nebeneinander fahren.“

Verstärkte Kontrollen
Sobald die neuen Regelungen für die „unechte Einbahnstraße“ an der Friedrich-Spee-Straße in Kraft getreten sind, soll deren Einhaltung verstärkt kontrolliert werden, kündigt die Stadtverwaltung schon einmal an.

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