Aachen/StädteRegion Aachen/Kreis Düren/Kreis Heinsberg. Auch das Jahr 2022 war für den Arbeitsmarkt in unserer Region kein einfaches. Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, stark steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie Materialengpässe haben Druck auf die wirtschaftliche Entwicklung und den Arbeitsmarkt ausgeübt. Dieser ist aber trotz der konjunkturellen Eintrübung stabil geblieben. Die größte Herausforderung bleibt der Fachkräftemangel. In der gemeinsamen Pressekonferenz informierten die Agentur für Arbeit Aachen-Düren, das Jobcenter StädteRegion Aachen, das Jobcenter Kreis Heinsberg und die job-com, das kommunale Jobcenter des Kreises Düren, über den Arbeitsmarkt im Jahr 2022 und gaben einen Ausblick auf die Herausforderungen in 2023.
„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben wir erfolgreich überwunden. Die Arbeitslosigkeit befindet sich zwar noch nicht auf dem Wert der Jahre 2018 und 2019, in denen wir eine historisch niedrige Arbeitslosigkeit hatten, aber auf dem drittniedrigsten Wert der letzten 20 Jahre“, berichtet Günter Sevenich, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Aachen-Düren. Durchschnittlich waren 3.219 Menschen im Monat weniger arbeitslos als im letzten Jahr. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist dabei im Bereich der Arbeitsagentur deutlicher als bei den Jobcentern in der Region. Aber auch dort reduziert sich die Arbeitslosigkeit zum Vorjahr trotz der Aufnahme von Ukrainer*innen. „Das zurückliegende Jahr brachte uns zwei historische Höchstwerte. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stieg auf rund 391.400 Menschen in der Region und es waren im letzten Jahr so viele Arbeitsstellen gemeldet, wie noch nie zuvor. Das zeigt den hohen Arbeits- und Fachkräftebedarf von Arbeitgeber*innen. Auch 2023 wird uns dieser beschäftigen und eine der größten Herausforderungen für 2023 und die nächsten Jahre bleiben. Gemeinsam mit unseren Partnern*innen am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt werden wir auch in diesem Jahr alles tun, um dem Fachkräftebedarf durch Aus- und Weiterbildung zu begegnen. Auch das Thema Fachkräftezuwanderung wir hier eine Rolle spielen. Arbeitgeber*innen können sich bei Interesse an unseren gemeinsamen Arbeitgeber-Service wenden, der beratend zur Seite steht“, ergänzt Günter Sevenich.
Für das Jahr 2023 rechnen die Jobcenter der Region mit einem deutlich höheren Arbeitsaufkommen und einigen Herausforderungen. „Obwohl wir weniger Kundinnen und Kunden betreuen als in den Jahren 2019 und 2020, nimmt unsere Arbeit stetig zu. Die Jobcenter sind nicht mehr nur zur Existenzsicherung da. Der Beratungsbedarf nimmt zu und wird immer komplexer, beispielsweise bei der Betreuung von Ukrainerinnen und Ukrainern – seit Juni letzten Jahres – fast unmittelbar nach der Einreise. Wir sind nicht nur Ansprechpartner*innen bei finanziellen Problemen, sondern in fast allen Fragen des täglichen Lebens. Das wir für unsere Arbeit und die Unterstützung unserer Kundinnen und Kunden weniger Budget als im Vorjahr zur Verfügung haben, belastet uns zusätzlich“, erklären die Jobcenter-Leitungen der Region. Das Bürgergeld-Gesetz, die Wohngeldreform und das Chancen-Aufenthaltsrecht halten für das laufende Jahr weitere organisatorische Herausforderungen bereit.
Auf den Arbeitsmarkt 2023 blicken alle Gesprächspartner*innen mit Zuversicht. „Mit einem Einbruch auf dem Arbeitsmarkt rechnen wir aufgrund des hohen Arbeits- und Fachkräftebedarfs im laufenden Jahr nicht“, sind sich die Geschäftsführungen der Arbeitsagentur und der regionalen Jobcenter einig.