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Düsseldorf. 38 Patientinnen und Patienten erhielten im vergangenen Jahr am UKD ein Spenderherz

Mit 38 durchgeführten Herztransplantationen im Jahr 2022 ist das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) erneut bundesweit das zweitgrößte Zentrum für diese komplexen Operationen. „Der größte limitierende Faktor ist weiterhin die mangelnde Verfügbarkeit von Spenderorganen“, sagt Prof. Dr. Udo Boeken, chirurgischer Leiter des Herztransplantationsprogramms am UKD. Die Corona-Pandemie sei Ursache dafür, dass es noch weniger Spenderorgane gegeben habe.

Julia Henning war mit 21 Jahren die jüngste Patientin, die an der Uniklinik Düsseldorf im vergangenen Jahr mit einem Spenderherz versorgt werden konnte (Foto: UKD)

ine Besonderheit im vergangenen Jahr war die große Altersspanne bei den Empfängerinnen und Empfängern eines Spenderherzens, die zwischen 21 und 72 Jahren lag. „Wir hatten etliche junge Patientinnen und Patienten unter 40 Jahren“, stellt Prof. Boeken fest. Die jüngste Patientin war Julia Henning. Sie litt bereits seit ihrer Kindheit aufgrund eines Gendefektes an Herzrhythmusstörungen und einer fortschreitenden Herzschwäche. Seit Mai schlägt nun ein neues Herz in ihrer Brust. Im Fall der 21-Jährigen geschah ein kleines Wunder: Nur 13 Tage nachdem sie auf die Dringlichkeits-Warteliste gesetzt worden war, konnte ein passendes Spenderherz gefunden werden.

Prof. Dr. Artur Lichtenberg, Direktor der Klinik für Herzchirurgie, ist froh, dass über das Herztransplantationsprogramm am UKD so vielen schwer erkrankten Menschen geholfen werden kann. Zudem ist er dankbar für die große Unterstützung aus dem UKD: „Ohne enge Kooperationen mit anderen Kliniken wie der Kardiologie, der Anästhesie oder der Intensivmedizin, ohne das Engagement von OP- und Anästhesiepflege sowie den Pflegekräften auf den Stationen, ohne die Unterstützung der Selbsthilfegruppe und ohne den großen persönlichen Einsatz der Transplantationsteams könnten wir dieses Angebot hier in Düsseldorf nicht aufrecht erhalten.“

Die Vorzüge des Eurotransplant-Verbundes

Deutschland ist Teil der Eurotransplant-Verbundes, zu dem sich acht europäische Länder zusammengeschlossen haben. Dazu gehören die Benelux-Staaten, Deutschland, Österreich, Slowenien, Kroatien und Ungarn. Eurotransplant dient als Vermittlungsstelle für Spenderorgane. „Patientinnen und Patienten profitieren hierzulande in erheblichem Maße von der Mitgliedschaft in diesem Verbund“, so Prof. Boeken. „Denn die Rate der Organspender ist in anderen Ländern oft deutlich höher.“

Mit 11 Organspendern im Jahr pro eine Million Einwohner nimmt Deutschland im europaweiten Vergleich einen der hinteren Plätze ein. Die führenden Länder kommen auf etwa 40 Organspender pro eine Million Einwohner. „Ein Grund ist die andere Gesetzesgrundlage. In den meisten anderen Ländern gilt eine Widerspruchslösung – ein Mensch, der verstorben ist, muss also zu Lebzeiten einer Organspende aktiv widersprochen haben, um nicht als Organspender in Frage zu kommen“, erklärt Prof. Boeken. Deutschland setze hingegen auf eine Entscheidungslösung. Der Wille zur Organspende muss also dokumentiert sein, zum Beispiel auf einem Organspendeausweis.

Diesen Organspendeausweis gibt es in Düsseldorf an zahlreichen Orten. Im Rahmen der Organspende-Kampagne #DüsseldorfEntscheidetSich werden die Ausweise in großer Zahl verfügbar gemacht. Eine Übersicht über die mittlerweile 42 Auslageorte findet sich hier: https://goo.gl/maps/kRVcqH74jEfVSWNQ9

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