Ihre Pokale und Siegerurkunden nahmen die Fleischermeister entgegen, die sich erfolgreich an der Eintopf- und Fertiggerichte-Prüfung der Fleischer-Innung Niederrhein beteiligt hatten. Den Publikumspreis holten Irmgard (3. v. l.) und Michael Fander (5. v. l.) (Foto: Kreishandwerkerschaft)
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Kreis Viersen/Mönchengladbach/Rhein-Kreis Neuss/Krefeld. Fleischer-Innung verlieh Urkunden nach Eintopf-Prüfung

Die Fleischermeister aus der Region punkten mit sehr hoher Qualität – das beweisen die bei der Eintopf- und Fertiggerichte-Prüfung der Fleischer-Innung Niederrhein erzielten Ergebnisse. Den begehrten Publikumspreis holte die Fleischerei Fander aus Kempen.

Während der Pokal- und Urkundenverleihung in den Räumen der Landmetzgerei Schillings in Grevenbroich konnten die beteiligten Innungsfachbetriebe zahlreiche Gold-, Silber- und Bronzeurkunden sowie Pokale mit nach Hause nehmen. „87 Prozent der fast 60 abgegeben Produkte erreichten eine Goldbewertung“, stellte der stellvertretende Innungs-Obermeister Jakob Kohnen fest.

Das wiegt umso schwerer, als die insgesamt neunköpfige Jury alle Produkte anonym probierte und bewertete. „Die Juroren wussten nicht, aus welcher Metzgerei welches Gericht stammte – die Prüfung lief also unter strengster Geheimhaltung ab“, betonte Thomas Gütgens, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein. Zur Jury gehörten Fleischermeister, Veterinäre und Köche.

„Heute kochen viele Leute die Suppe nicht mehr selbst, essen sie aber nach wie vor gerne. Im Innungsfachgeschäft können diese Produkte aus meisterlicher Handarbeit eingekauft werden“, erläuterte Gütgens. Zuspruch erhielten die Fleischer auch von Kreisdirektor Dirk Brügge vom Rhein-Kreis Neuss: Die Innung beschreite mit ihrer Prüfung genau den richtigen Weg. Es sei wichtig für das Fleischerhandwerk, gegen Billiganbieter einen deutlichen Kontrapunkt zu setzen, erklärte Brügge. Er fügte hinzu: „Früher mussten Sie die Leute satt machen. Heute müssen Sie ihnen Appetit machen auf wertvolle Produkte.“ Dabei sei es wichtig, auf Qualität zu achten.

Das taten auch die Kunden der Metzgerei Schillings, die ebenfalls die eingereichten Eintöpfe und Fertiggerichte anonym bewerteten, und zwar nach denselben Kriterien wie die Jury. Am besten schmeckten ihnen die Produkte der Kempener Naturfleischerei Fander, sei es der Grünkohl, der Tafelspitz in Meerrettichsoße, der Rinderbraten oder das geschmorte Haxenfleisch. Gemeinsam mit seiner Frau Irmgard nahm Fleischermeister Michael Fander den „Publikumspreis“ der Innung entgegen.

„Wir freuen uns sehr, denn der Preis zeichnet das aus, wofür wir stehen: Wir machen aus guten Produkten leckeres Essen“, sagte Fander. Dabei setzt er auf alte Rezepturen und klassische Gerichte, „die viel Zeit brauchen“. Seine Kreationen seien „auch ein ganz beliebtes Geburtstagsgeschenk“, vor allem für ältere Menschen, die diese aufwändigen Gerichte nicht mehr selbst kochen können, so Michael Fander. Hinzu kommen „modernere Sachen mehr für jüngere Leute“, wie Ochsenbäckchen oder Ente à l’Orange.

Über den Publikumspreis hinaus erhielt Fander für seine sieben eingereichten Produkte sechs Goldurkunden und eine Bronzewertung. Die weiteren Ergebnisse: Fleischerei Heiss (Grefrath): viermal Gold, zweimal Bronze; Landfleischerei Helbig (Tönisvorst): siebenmal Gold; Metzgerei Büssing (Neuss): zweimal Gold, einmal Silber; Fleischerei Abelen (Nettetal): viermal Gold, zweimal Bronze; Metzgerei Schillings (Grevenbroich): fünfmal Gold, zweimal Silber, einmal Bronze; Metzgerei Heinen (Krefeld): zweimal Gold, einmal Silber; Fleischerei Oleszynski (Meerbusch): fünfmal Gold, viermal Silber; Fleischerei Baumanns (Mönchengladbach): fünfmal Gold, einmal Bronze.

Zufrieden mit der Prüfung zeigte sich Obermeister Willi Schillings: „Es war eine Premiere, und wir hatten eine gute Resonanz.“ Weitere Aktionen hat die Fleischer-Innung Niederrhein bereits geplant, als nächstes die Schinkenprüfung zu Beginn der Spargelzeit.

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