Im Garten des Elternhauses „Villa Sonnenschein“ in Krefeld (Foto: Förderverein zugunsten krebskranker Kinder Krefeld e.V.)
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Krefeld. „Was mir immer wieder auffällt, sind die Berührungsängste, die Außenstehende gegenüber krebskranken Kindern haben. Das muss dringend abgebaut werden“ – darum bittet Susanne Oestreich, Hausleiterin der „Villa Sonnenschein“ des „Fördervereins zugunsten krebskranker Kinder Krefeld“.

Anlässlich des Internationalen Kinderkrebstages am 15. Februar wirbt sie für eine Veränderung im Umgang mit schwerkranken Kindern: „Die Kinder sind zwar krank, aber sie wollen nicht ausgegrenzt werden. Je besser man sie in den normalen Alltag einbindet, desto besser können sie auch mit der Krankheit umgehen. Das Elternhaus unseres Fördervereins bietet einen Schritt zu mehr Normalität. Geschwister und Eltern können für eine Zeit lang bei uns wohnen, während das kranke Kind im Helios Klinikum behandelt wird. Sobald die Möglichkeit besteht, dass der junge Patient für ein paar Stunden das Krankenhaus verlassen darf, erlebt er hier ein Stück Privatheit und Normalität. Die Patienten können zusammen mit ihren Geschwistern unsere große Spielesammlung entdecken oder Freunde einladen und mit ihnen im Garten spielen.“

Der Förderverein feiert in diesem Jahr sein 35-jähriges Bestehen – die vielfältige Hilfe für betroffene Kinder und Familien ist unverändert wichtig: Krebs bei Kindern ist immer noch ein großes Angst- und Schweigethema im Umfeld von betroffenen Familien, aber auch in unserer Gesellschaft. Daher gilt es, durch mehr Offenheit von beiden Seiten Barrieren und Missverständnisse auszuräumen.

„Wir als Förderverein sind froh, dass wir Kinder und Jugendliche, die das Schicksal Krebs ereilt hat, gemeinsam mit ihren Familien begleiten können, damit sie diese schwere Zeit bestmöglich überstehen. Das tun wir sowohl moralisch durch professionelle psychosoziale Betreuung als auch finanziell, wenn beispielsweise zuhause medizinische Hilfsmittel angeschafft werden müssen, die die Familie aus eigener Kraft nicht bezahlen kann. Außerdem verfügen wir über ein Netzwerk an wichtigen Kontakten, worüber alle Fragen rund um das Thema beantwortet werden können“, sagt Karsten Körner, 2. Vorsitzender des Fördervereins. Diese Hilfe finanziert der Förderverein über Spenden aus der Bevölkerung.

Therapie- und Forschungsfortschritte

Sigrid Völpel ist es als Ehrenvorsitzende und langjährige Leiterin der kinderonkologischen Station am damaligen Städtischen Klinikum Krefeld wichtig, dass Krebs im Kindesalter frühzeitig erkannt wird: „Wir haben inzwischen so weitreichende, hoffnungsvolle Fortschritte in der Therapie gemacht, dass wir in den zurückliegenden Jahren viele Kinder von dieser schrecklichen Krankheit befreien konnten. Da ist der Förderverein eine wichtige Hilfe, indem er durch Spendengelder die Forschung unterstützt. Wunderbar ist auch unser Elternhaus ‚Villa Sonnenschein‘, wo betroffenen Familien in der Zeit der Intensivtherapie kleine Auszeiten vom kräftezehrenden Klinikalltag ermöglicht werden.“

Der Förderverein wirbt außerdem darum, dass sich weiterhin Menschen für eine eventuelle Stammzellenspende bei der Deutschen Knochenmarksspenderdatei (DKMS) registrieren lassen. Je mehr Menschen dort mit ihren Blutmerkmalen registriert sind, desto größer ist die Chance für ein Kind, die passende Stammzellenspende zu erhalten, wenn alle anderen Therapie-Ansätze nicht hilfreich waren.

InfoKlick: www.krebskinder-krefeld.de

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