v.l. Pierre Golz (Leiter Fachbereich Digitalisierung), Christian Drucks (Chief Technical Officer Herne Digital GmbH), Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, Markus Lübbers (Fachbereich Digitalisierung), Eva-Maria Stieglitz-Broll (Abteilungsleiterin im Fachbereich Tiefbau und Verkehr), Werner Friedhoff (Leiter Fachbereich Öffentliche Ordnung) (Foto: Thomas Schmidt/Stadt Herne)
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Herne. Die Stadt Herne wird Partner im europaweiten Digitalisierungsprojekt „BeOpenAI“ und erhält Fördermittel von der Europäischen Kommission in Höhe von über 300.000 Euro. In dem bis Juni 2025 andauernden Förderzeitraum sollen sogenannte hochwertige Datensätze, wie zum Beispiel Geo- und Mobilitätsdaten durch Aufbereitung von Künstlicher Intelligenz auf speziellen Datenplattform integriert werden.

Das Projekt wird erste Elemente für die Nutzung von Künstlicher Intelligenz und Machine-Learning beinhalten und maßgeblich zur Entwicklung neuer Technologien beitragen. Das Alleinstellungsmerkmal des Projekts besteht darin, dass es aktuell noch keine Lösung gibt, die das Zusammenspiel von Daten aus unterschiedlichen Bereichen ermöglicht. und.

Auch die Bürger*innen und die Herner Wirtschaft profitieren von dem komplexen EU-Projekt. Langfristig tragen die Ergebnisse dazu bei, dass die Verkehrsinfrastruktur verbessert und mögliche Staus rechtzeitiger erkannt werden. Außerdem erhalten Unternehmen dank des Projekts Innovationen aus erster Hand, um neue Lösungen entwickeln zu können. Auch ein Plus an Sicherheit ist aufgrund frühzeitiger Warnungen zu erwarten. Hierbei geht es um die Nutzung von künstlicher Intelligenz zur Vermeidung von Krisensituationen bei Großveranstaltungen. Zugleich wird der Datenaustausch zwischen Kommunen zukünftig optimiert.

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda: „Mit dem EU-Förderprojekt können wir in Herne viel Gutes bewegen: Daten und KI tragen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und zu mehr Sicherheit dank intelligenter Notfallprävention bei. Daher freut es mich, dass wir erstmals Teil eines EU-Digitalisierungsprojekts geworden sind und diese Fördermittel zum Ausbau unserer Digitalkompetenzen einsetzen können.“

„Wir wollen mit Hilfe der Digitalisierung dazu beitragen, dass Herne eine lebenswertere Stadt wird“, betont Pierre Golz, Leiter des Fachbereichs 16 Digitalisierung. „Aufbauend auf dem Open Data und den Pionierleistungen des Fachbereichs Tiefbau und Verkehr gehen wir in dem Projekt noch einen Schritt weiter und nutzen in unserem Reallabor der Stadt sogenannte hochwertige Datenkommunikation (high value data communication). Die Stadt Herne könnte somit innerhalb des Konsortiums maßgeblich an der Ausgestaltung zukünftiger Digitalstandards für Städte in ganz Europa mitwirken.“

Neben achtzehn weiteren Projektpartnern aus acht verschiedenen EU-Ländern gehört auch die Herne.Digital GmbH, eine hundertprozentige Tochter der Stadt Herne, zu dem Konsortium. Des Weiteren zählen auch die Städte Neapel (Italien), Cartagena (Spanien), Molina (Spanien) und die Region um Athen (Griechenland) sowie Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Italien, Spanien, Griechenland, Portugal, Litauen, Belgien und den Niederlanden zu den Projektteilnehmern.

Mit Hilfe des Verfahrens wird die Qualität der Straßen in Herne dauerhaft verbessert und die Belastungen durch Bauzeiten verringert.

Die Bürger*innen und Verkehrsteilnehmende bekommen zukünftig mehr Informationen, da im Zuge der kontinuierlichen Befahrungen Informationen wie Verkehrsbelastung, Verkehrsfluss, Parken am Straßenrand oder Verkehrsschilder erfasst werden können. Informationen zu den aktuellen und geplanten Baumaßnahmen können perspektivisch über die Herne-App an Bürger ausgespielt werden.

Darüber hinaus werden verbesserte Mobilitätsangebote und die Erhöhung der Sicherheit rund um die Cranger Kirmes Gegenstand des mehrjährigen Projekts sein.

„Mit Hilfe von KI und digitalen Daten möchten wir die Sicherheit im öffentlichen Raum erhöhen. Es geht uns als Ordnungsbehörde innerhalb dieses Projektes insbesondere um drei Bereiche: Die Nutzung der Daten aus der Parkplatzdigitalisierung für Verkehrsraumüberwachung. Zweitens könnte uns ein KI-System zukünftig anonymisierte Daten liefern, um auf öffentlichen Plätzen auffällige Verhaltensformen wie Menschenansammlungen zu erkennen. Und drittens möchten wir beide Ansätze bei Großveranstaltungen und hier natürlich in erster Linie auf der Cranger Kirmes nutzen“, erklärt Werner Friedhoff, Leiter des Fachbereichs Öffentliche Ordnung.

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