Die Krefelder Sportlerinnen und Sportler, die bei den Special Olympics teilnehmen, freuen sich mit ihren Familien und Vertretern der Vereine auf das Abenteuer Berlin (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann)
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Krefeld. Zum anderen steigen auch drei Krefelder Sportler ins Rennen um die Medaillen ein

Wenn Mitte Juni in Berlin die Special Olympics beginnen, ist Krefeld gleich in doppelter Hinsicht mit von der Partie. Zum einen empfängt die Stadt als offizielle „Host Town” eine Delegation von den Cayman Islands. Zum anderen steigen auch drei Krefelder Sportler ins Rennen um die Medaillen ein: Anna Mannheims und Clemens Schmidt treten im Golf gemeinsam mit vielen anderen internationalen Sportlern an, Nils Leffers gehört beim Tennis zum Starterfeld. Die Sportler und ihre Familien blicken schon jetzt voller Vorfreude auf das Event mit rund 7.000 Teilnehmenden aus 170 Nationen. Auf der Tennisanlage des CSV Marathon an der Horkesgath lernten sich die Krefelder Sportler jetzt bei einem ersten Vortreffen besser kennen. Die Begegnung wurde vom Fachbereich Sport und Sportförderung der Stadt Krefeld organisiert.

Erst vor wenigen Wochen hatten die Sportler bei der offiziellen Einkleidung ihre Ausstattung erhalten

Alle drei Athleten waren in grauen Trainingsjacken mit Deutschland-Emblem erschienen. Erst vor wenigen Wochen hatten die Sportler bei der offiziellen Einkleidung ihre Ausstattung erhalten, die aus rund 20 Shirts, Jacken, Hosen, Schuhen und anderen offiziellen Ausrüstungsstücken besteht. Das Team Special Olympics Deutschland (TeamSOD) umfasst 415 Sportler aus 25 Sportarten – allein 112 von ihnen kommen aus Nordrhein-Westfalen. „Ich freue mich sehr auf Berlin und darauf, mit den anderen im Olympiastadion einzulaufen”, sagt Nils Leffers, der seit zehn Jahren beim CSV Marathon Tennis spielt, unterstützt von seinem Vater Jürgen. „Seine größte Waffe ist die Vorhand”, verrät Jürgen Leffers. „Für die Vorbereitung versuchen wir, möglichst viele Turniere und Spiele für Nils zu organisieren. Meine Frau und ich haben uns rund um die Special Olympics Urlaub genommen und freuen uns sehr darauf, unseren Sohn zu begleiten.”

Ich möchte einfach gelassen an die Sache herangehen

Auch für die beiden Golfer, die beim Golfclub Krefeld in Linn trainieren, steigt langsam die Spannung. „Richtig aufgeregt bin ich nur, wenn ich mich nicht wohlfühle”, sagt Clemens Schmidt. „Aber im Moment fühle ich mich total wohl. Ich möchte einfach gelassen an die Sache herangehen und nichts erzwingen.” Das sieht auch seine Teamkollegin Anna Mannheims so: „Ich freue mich einfach riesig darauf, in Berlin andere Menschen aus aller Welt kennenzulernen.”

Im Juni vergangenen Jahres hatten sich mehr als 30 Spieler daran beteiligt, die auch aus dem Umland kamen

Alle drei Athleten haben die Teilnahme an den Special Olympics in Berlin auch dem Engagement ihrer Heimatvereine im Bereich Inklusion zu verdanken. Der Golfclub Krefeld, der mit Dr. Michael Hohaus einen eigenen Inklusionsbeauftragten hat, bietet Training für Menschen mit geistiger Behinderung an und hat auf seiner Anlage im vergangenen Jahr erstmals ein Inklusionsturnier für Menschen mit und ohne Behinderung organisiert. Auch beim CSV Marathon hat bereits dreimal ein solches Inklusionsturnier stattgefunden, jeweils in Kooperation mit dem HTC Blau-Weiß. Im Juni vergangenen Jahres hatten sich mehr als 30 Spieler daran beteiligt, die auch aus dem Umland kamen. „Es gibt zu wenige Möglichkeiten für behinderte Menschen, Sport zu machen”, lautete ein gemeinsamer Tenor in der Runde. „Die Special Olympics bieten ein riesiges Potenzial, das Thema stärker ins Bewusstsein zu rücken und auch in Krefeld mehr inklusiven Sport anzubieten.”

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