Mit der Friseur-Innung Krefeld feierten die neuen Gesellinnen und Gesellen den Abschluss ihrer Ausbildung (Foto: Kreishandwerkerschaft)
Anzeige

Krefeld. Die Krefelder Friseur-Innung freut sich über gut ausgebildeten Nachwuchs: Obermeisterin Birgit Piombino-Hochbruck sprach die neuen Friseurgesellinen und -gesellen in der Brauerei „Schlüffken“ los.

Vor gut sechs Jahren kam Marjola Sino mit ihrem Mann und den beiden Töchtern nach Deutschland. Zuvor hatte die gebürtige Albanerin viele Jahre in Griechenland gelebt, wo sie als Küchenchefin in der Gastronomie arbeitete. Am Niederrhein erlernte sie in den ersten drei Jahren die neue Sprache – und dann erfüllte sie sich ihren lang gehegten Berufswunsch: „Die Friseurausbildung war immer mein Traum. Schon mit 12, 13 Jahren habe ich zusammen mit meiner Schwester die Familie gestylt“, erzählt die heute 34-Jährige lächelnd.

Um sich diesen Traum zu erfüllen, bewältigte sie auch schwierige Phasen: „Das erste Lehrjahr war sehr schwer – Ausbildung und Online-Unterricht mit zwei Kindern während der Corona-Pandemie waren kein Spaß“, erinnert sie sich. Die Ausbildung machte sie beim Coiffeurteam Munz von Jessica Scheler in Krefeld – und schloss sie jetzt als Jahresbeste ab. „Ich habe viel Glück mit dem Betrieb gehabt“, sagt Marjola Sino, die nun als Friseurgesellin im Salon bleibt und später die Meisterprüfung ablegen will. „Ich schneide gerne, auch Hochsteck- und Langhaarfrisuren sowie Färbetechniken liegen mir“, berichtet sie und fügt hinzu, was ihr an ihrem Beruf so gefällt: „Wenn man das gerne macht, it’s magic. Und das Schönste ist, wenn die Kunden am Ende glücklich rausgehen.“

Das würde Birgit Piombino-Hochbruck sicher sofort unterschreiben. „Seid stolz auf unseren Beruf – wir Friseure haben eine hohe Verantwortung“, sagte die Obermeisterin der Friseur-Innung Krefeld. In der Pandemie hätten die Menschen erkannt, dass „wir wichtig sind für die Gesellschaft“, erklärte sie. Die Obermeisterin rief die zwölf neuen Fachkräfte auf, sich weiterzuentwickeln und zu qualifizieren: „Dieser Beruf hat noch so viel mehr zu bieten als die drei Jahre, die ihr ihn jetzt erlebt habt“, erklärte sie. Dann sprach sie die bisherigen Auszubildenden los und erhob sie offiziell in den Gesellenstand.

Geschäftsführer Thomas Gütgens von der Kreishandwerkerschaft Niederrhein berichtete, welch lange Geschichte der Friseurberuf hat: Archäologische Funde aus der Zeit um 6000 vor Christus deuteten darauf hin, dass damals bereits Friseure am Werk waren. Im alten Ägypten habe es schon Haarwuchsmittel gegeben, so Gütgens. Er gratulierte herzlich zur bestandenen Gesellenprüfung und zitierte einen Satz, der das Motto des Friseurhandwerks sein könnte: „Selbst wenn das Leben nicht perfekt ist, können es deine Haare aber sein.“

Michael Buchmann von der Sparkasse Krefeld überreichte der Jahresbesten Marjola Sino einen Spargutschein über 100 Euro. „Sie machen Menschen schöner und Sie machen Menschen glücklicher“, rief er den neuen Fachkräften zu.

Beitrag drucken
Anzeige