Beste berufliche Perspektiven haben die neuen Gesellinnen und Gesellen im Tischlerhandwerk, die von Innungsobermeister Uwe Sötje (stehend links) losgesprochen wurden (Foto: Kreishandwerkerschaft)
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Kreis Viersen. 21 neue Tischlergesellen, darunter zwei junge Frauen, feierten mit der Tischler-Innung Kreis Viersen ihren erfolgreichen Start ins Handwerk. Jahresbester ist Kilian Braun, Nils Peters gewann den Gestaltungswettbewerb „Die gute Form“.

„Ihr seid die Stars des heutigen Tages“, rief Uwe Sötje, Obermeister der Tischler-Innung Kreis Viersen, den bisherigen Auszubildenden während der Lossprechungsfeier in der Holzwerkstatt des Berufskollegs Viersen zu. Mit der bestandenen Gesellenprüfung hätten die jungen Tischlerinnen und Tischler die „Ziellinie des Marathons Ausbildung“ erreicht, fügte er hinzu, bevor er sie offiziell lossprach und in den Gesellenstand erhob.

Herzlich gratulierte Karl-Heinz Greverath, Leiter des Berufskollegs Viersen, den Gesellinnen und Gesellen. Er erinnerte an die vielen Einschränkungen durch Corona, von denen sie während ihrer Ausbildung betroffen waren, beispielsweise Distanzunterricht und wenige soziale Kontakte. Greverath dankte den bisherigen Auszubildenden für die Bereitschaft, sich darauf einzulassen. Fünf von ihnen absolvierten sogar ein dreiwöchiges Praktikum in Island, Schweden oder Norwegen. „Die Prüfungsergebnisse zeigen, wie gut das Tischlerhandwerk ausbildet“, erklärte der Schulleiter.

Die beste Prüfung hatte Kilian Braun abgelegt. Eigentlich wollte der 21-Jährige Architekt werden. „Aber dann haben mir mehrere Architekten die Tischlerausbildung als Basis empfohlen“, erzählt er. Den Beruf erlernte der Kempener bei der Anton Thelen GmbH in Nettetal. Er merkte jedoch, dass Design nicht sein Faible ist. Deshalb wird Kilian Braun nun ein duales Studium zum Wirtschaftsingenieur anschließen. Was nimmt er mit aus seiner Ausbildung zum Tischler? Der Jahresbeste muss nicht lange überlegen: „Menschenkenntnis“, antwortet er. „Wir haben es mit ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten zu tun, seien es Kunden oder Kollegen“, sagt Kilian Braun, der sich durchaus vorstellen kann, später wieder in die Branche zurückzukehren. Hinter ihm belegte Nils Peters aus Nettetal (Ausbildungsbetrieb: Klaus Hegholz) den zweiten und Tim Wehnen aus Grefrath (Guido Küppers) den dritten Platz.

Ganz oben stand Tim Peters beim Wettbewerb „Die gute Form“, bei dem eine Experten-Jury hervorragend gestaltete Gesellenstücke auszeichnet. Mit seinem Aufbewahrungsmöbel „Woodcrete“, einer schlanken quadratischen Säule, schuf er eine Verbindung zwischen lackiertem Holz und Beton, „die in absolut stimmigen Proportionen durch ein dezentes Lichtband wieder aufgelöst wird“, wie Innenarchitektin Mechthild Sötje für die Jury erläuterte. Ihr Fazit: „Exzellent überlegt und perfekt umgesetzt.“

Nils Peters hat immer schon gerne „gehandwerkt und viel gebaut“, wie der 22-Jährige lächelnd berichtet. „Durch den Vater meiner Freundin Laura, der Tischler ist, bin ich dann infiziert worden“, fügt er hinzu, „der Werkstoff Holz fasziniert mich.“ Holz biete viele Möglichkeiten und lasse sich toll formen. Da lag es auf der Hand, dass er sich nach dem Abitur für die Tischlerausbildung entschied – für ihn der berufliche „Grundstein, auf dem man aufbauen kann“. Nils Peters will noch zwei Jahre Erfahrungen als Geselle sammeln und dann die Meisterschule besuchen.

Den zweiten Platz bei der „Guten Form“ belegte Ben Plohmann aus Niederkrüchten von der Anton Thelen GmbH in Nettetal mit seinem „Diamond-Board“. Dritter wurde Tom Krüger aus Viersen (van Neuß Tischlerei GmbH) mit einem Nachttisch. Belobigungen gab es für Bereket Neamn aus Brüggen (Schreinerei Sötje, Nettetal) und Tom Wehnen aus Grefrath (Tischlerei Guido Küppers, Nettetal).

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