(Foto: privat)
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Geilenkirchen. Geilenkirchen hat seit Anfang 2023 einen Kommunalen Ordnungsdienst, der auch am Abend, in der Nacht und am Wochenende für mehr Sicherheit sorgt.

Die Sicherheit im öffentlichen Raum ist in Geilenkirchen und vielen anderen Kommunen seit vielen Jahren ein Thema für Rat und Verwaltung. Bürgerinnen und Bürger fürchteten insbesondere in den Abendstunden Vandalismus, Gewalt und Überfälle auf offener Straße. Die Problemzonen: Die Parkhäuser am Bahnhof und am Rathaus, der Wurmauenpark sowie der Cityparkplatz, an dem sich regelmäßig die Autoposerszene trifft.

Doch Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld und Erster Beigeordneter Herbert Brunen sind sich einig: „Geilenkirchens Straßen sind sicherer geworden, seitdem wir den Kommunalen Ordnungsdienst haben.“. Wolfgang Robertz, Leiter des Kommunalen Ordnungsdienstes, belegt dies sogar mit Zahlen: „Im Jahr 2022 haben wir nach Sachbeschädigungen und Vandalismus an städtischen Einrichtungen bei der Polizei 200 Strafanzeigen erstattet, in diesem Jahr waren es bis Mitte Juli nur noch 81.“

In 2022 entschied sich die Stadt endgültig für die Einführung des KOD und stellte Anfang 2023 zwei gut ausgebildete Mitarbeiter ein, die seither für mehr Sicherheit und Ordnung sorgen. Dafür gibt die Stadtverwaltung anstelle der ursprünglich geplanten 240.000 Euro sogar nur 95.000 Euro jährlich aus und hat somit eine wesentlich günstigere Lösung gefunden. Die Kostenersparnis liegt auch daran, dass ursprünglich vier Neueinstellungen geplant waren. Doch Wolfgang Robertz, bisher ohnehin schon erfahrener Mitarbeiter der Verwaltung, übernahm die Leitung des neuen Kommunalen Ordnungsdienstes. Neu eingestellt wurden dann nur zwei weitere Ordnungskräfte. Zum einen Toni Dolata (35 Jahre), der schon Erfahrungen als Feldjäger bei der Bundeswehr und anschließend beim Ordnungsdienst der Stadt Aachen gesammelt hat. Zum anderen der Verwaltungsfachangestellte Bastian Reiter (26 Jahre), der ebenfalls Erfahrungen im Ordnungsamt in der Städteregion Aachen vorweisen kann. Mit ihnen ist das Team seither einsatzbereit. Beim benötigten Fahrzeug konnte man zudem auf einen bereits im Fahrzeugbestand der Stadt vorhandenen PKW zurückgreifen und musste diesen lediglich neu folieren lassen.

Zu den wichtigsten Aufgaben des Kommunalen Ordnungsdienstes zählt insbesondere der Jugendschutz. Da Geilenkirchen eine Schulstadt mit mehr als 6.000 Schülerinnen und Schülern ist, liegt insbesondere die aufklärende Arbeit auf der Straße im Fokus. Häufig ist der Alkohol- oder Nikotinkonsum ein Thema. Je nach Sachlage wird dabei auch mit den Eltern der Minderjährigen, mit Schulleitern und Sozialarbeitern gesprochen. Dadurch besteht auch ein enger Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen des städtischen Jugendamts.

Die Eingriffsbefugnisse des KOD ergeben sich aus dem Ordnungsbehördengesetz (OBG) und den jeweiligen Bestimmungen des Polizeigesetzes NRW (PolG NRW). Neben den kommunalen Ordnungsbehörden ist die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in NRW aber auch Auftrag der Polizei und im § 1 des Polizeigesetzes NRW (PolG NRW) normiert.

Toni Dolata: „Am Anfang unserer Arbeit wurden wir oft beleidigt und sogar bedroht. So ein Verhalten haben wir dann sofort zur Anzeige gebracht.“. Dabei kamen die Täter vielfach gar nicht aus Geilenkirchen. „Das Vertrauen wächst und mittlerweile werden wir respektiert und oft sogar gegrüßt“, so Toni Dolata weiter. Auch wenn der Ton mal etwas rauer wird, so sind sich die Beteiligten einig, sie bleiben ruhig und handeln im Rahmen der Verhältnismäßigkeit menschlich. „Denn die Lage kann ganz schnell eskalieren“, erklärt Bastian Reiter.

Beschäftigte Vollzugskräfte eines Kommunalen Ordnungsdienstes sehen sich einer vielseitigen Herausforderung gegenüber. Sie stehen in einer erheblichen Belastung durch fortwährende Arbeit in Gefahrensituationen und in Konfliktbereichen bei unmittelbarem Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern verschiedener sozialer und kultureller Hintergründe.

Hinweise auf Fehlverhalten, das Schlichten von Auseinandersetzungen und die Durchsetzung rechtlich notwendiger Vorgaben hängen naturgemäß mit Konflikten zusammen. Daher hat rhetorisches Konfliktmanagement in diesem Berufszweig eine ganz besondere Bedeutung.

Bei ca. 95 % der Einsätze handelt es sich dennoch um das Feststellen von Straftaten, wie z.B. Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz Dafür ist allerdings die Polizei und nicht der Kommunale Ordnungsdienst zuständig. „Dann leisten wir häufig Amtshilfe oder zeigen einfach Präsenz, um deeskalierend einzuwirken“, erklärt Wolfgang Robertz. In regelmäßigen Abständen werden gemeinsame Streifen und Einsätze mit der Landes- und Bundespolizei durchgeführt. Wolfgang Robertz: „All unsere Bemühungen haben bereits zu einem besseren Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung beigetragen.“

In Geilenkirchen ist der Kommunale Ordnungsdienst bisher auf positive Resonanz gestoßen. „Das Team ist abwechselnd auch an Abenden, in der Nacht und am Wochenende im Einsatz“, erklärt Erster Beigeordneter Herbert Brunen. „Uns ist bewusst, dass diese zwei zusätzlichen Mitarbeiter nicht rund um die Uhr für Sicherheit in der ganzen Stadt sorgen können.

Dennoch zeigt die regelmäßige Präsenz im öffentlichen Raum bereits jetzt Wirkung. „Präsenz, Präsenz, Präsenz!“, bleibt daher das Motto“, so Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld.

Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) ist telefonisch unter 02451/629965 oder per Mail unter kod@geilenkirchen.de erreichbar. Alle Infos unter https://service.geilenkirchen.de/suche/-/vr-bis-detail/einrichtung/36320/show.

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