Rechtsanwalt Ulrich Kanders, Hauptgeschäftsführer beim Essener Unternehmensverband (EUV) (Foto: EUV)
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Essen. Der Essener Unternehmensverband (EUV) übt scharfe Kritik an Bundeskanzler Scholz Absage für einen Industriestrompreis und befürchtet weitere Auswirkungen für Essener Unternehmen. „Insbesondere energieintensive produzierende Betriebe in unserer Stadt leiden unter den hohen Stromkosten und würden durch einen zeitlich begrenzten Industriestrompreis deutlich entlastet. Die Absage aus Berlin ist ein Schlag ins Gesicht vieler Unternehmer und löst sicher interne Standortdebatten aus“, ist Ulrich Kanders, EUV-Hauptgeschäftsführer, überzeugt.

„Es ist daher absolut unverständlich, wieso die Wirtschaftspolitik hier nicht dieses einfache Entlastungsinstrument wählt und so Betrieben und deren Mitarbeitern Sicherheit und eine Perspektive bietet – in einer Zeit, in der unsere Betriebe ohnehin mit zahlreichen Herausforderungen kämpfen. Auch in Essen sitzt viel produzierendes Gewerbe, vom Konzern bis zum kleineren Mittelständler. Deren Zukunftssorgen wären durch einen kurzfristigen Industriestrompreis etwas gemildert“, schildert Kanders die Situation in Essen.

Dass der Bundeskanzler noch vor seinem Amtsantritt einen solchen gedeckelten Preis gefordert hat und jetzt eine 180-Grad-Kehrtwende mache, sei nicht nachzuvollziehen. „Wandern energieintensive Unternehmen ins Ausland ab, ist der finanzielle Schaden durch verlorengehende Steuereinnahmen und eine steigende Arbeitslosigkeit um ein Vielfaches höher, als eine Wirtschaftssubvention, die endet, sobald sich der Marktpreis wieder reguliert hat. Es bleibt nur zu hoffen, dass der Druck aus den eigenen Reihen und der Koalitionspartner noch ein Umdenken beim Bundeskanzler bewirkt“, schließt Kanders.

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