Aachen. Ein ganzes Wochenende lang sollen die facettenreiche Stadtgesellschaft und das friedliche Zusammenleben der Menschen in Aachen gefeiert und sichtbar gemacht werden – Nach einer konzeptionellen Weiterentwicklung richtet sich der Fokus auf die Haltung und gegenseitige Wertschätzung in einer vielfältigen Stadtgesellschaft
Die Stadt Aachen feiert vom 25. bis zum 27. August in drei Quartieren unter dem Motto „Aachen lieben – Vielfalt leben“ sowie mit einem umfangreichen Programm das dritte „Festival der Vielfalt“. An diesem Wochenende sollen die facettenreiche Stadtgesellschaft und das friedliche Zusammenleben der Menschen in Aachen gefeiert und sichtbar gemacht werden.
Aktuelles Verständnis von Migration und Vielfalt
„Seit dem Jahr 2006 war der ‚Tag der Integration‘ ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Stadt Aachen“, sagt Rolf Frankenberger, Leiter des städtischen Fachbereichs Wohnen, Soziales und Integration. Die Pandemie schränkte die Organisation dieses traditionellen Veranstaltungskonzepts ein, ermöglichte jedoch zugleich eine konzeptionelle Weiterentwicklung. 2021 fand das erste „Festival der Vielfalt“ in digitaler Form, 2022 aufgrund der Zuwanderung von ukrainischen Geflüchteten in einem kleineren, aber sehr erfolgreichen Format in Präsenz statt. Rolf Frankenberger weiter: „Dies zeigt, dass das Format des Festivals dem aktuellen Verständnis von Migration und Vielfalt entspricht. Der Fokus richtet sich hier vor allem auf die Haltung und gegenseitige Wertschätzung in einer vielfältigen Stadtgesellschaft“.
Eröffnet wird das „Festival der Vielfalt“ am Freitag, 25. August, um 14 Uhr durch den städtischen Integrationsrat und die Kampagne „10+1 Bäume für die Opfer des NSU“, mit einer Baumwidmung für Opfer rechtsextremistischer Gewalt, sowie der Enthüllung von zwei Gedenkstelen im Ferberpark. Um 17 Uhr findet im Depot Talstraße eine Podiumsdiskussion zum Thema “Engagement gegen Rassismus“ mit der Bildungsinitiative Ferhat Unvar und Merfin Demir, Referent für Rassismuskritik und Empowerment, statt. Um 19 Uhr folgt im Depot die Verleihung des diesjährigen Integrationspreises.
Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie
Cengiz Uluğ, Vorsitzender des Aachener Integrationsrats, erklärt: „Wir schließen uns am Freitag auch in Aachen mit dem Gedenkprojekt ‚10 + 1 Bäume‘einer landesweiten Kampagne an. Die zehn Bäume stehen für die zehn Opfer des NSU, den einen weiteren Baum widmen wir allen genannten und ungenannten Opfern rassistischer Gewalt. Zwei Gedenkstelen klären über die Bedeutung des Mahnmals auf. Ich hoffe, dass wir damit in Aachen ein Zeichen setzen, um Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie zu bewahren und zu schützen“.
Begegnungen
Am Samstag, 26. August, stellen sich beim Tag der Offenen Tür ab 13 Uhr die Mieter*innen der Nadelfabrik am Reichsweg vor. Die Kennedybühne lockt mit einem vielfältigen Bühnenprogramm aus Musik, Tanz und Lyrik, im Kernnedypark sind kulinarische Angebote aus aller Welt sowie Infostände von zahlreichen Vereinen, Organisationen und Institutionen zu finden Es gibt ebenfalls vielfältige Mitmachangebote für Kinder und Jugendliche. Am Sonntag, 27. August, steht das Depot in der Talstraße schließlich ganz im Zeichen von Mitmachangeboten, Kinderprogramm, Musik, Kulinarik und Kino. „Ein Fest für und in der Stadtgesellschaft lebt von Begegnungen. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir die Besucher*innen ein komplettes Wochenende lang in drei verschiedenen Quartieren begrüßen können“, sagt die städtische Integrationsbeauftragte Nenja Ziesen. „Wir sind sehr gespannt, wie dieses neue Format angenommen wird. Ohne mein tolles Orga-Team hätten wir das Festival der Vielfalt nicht in dieser Form auf die Beine stellen können. Ihnen allen gilt daher schon jetzt mein herzlicher Dank.“
Das komplette Programm des Festivals der Vielfalt gibt es im Internet unter https://festivaldervielfaltaachen.de. Dort findet man auch Postkarten in 13 verschiedenen Sprachversionen, die zum Mitmachen einladen.