Anschaulich werden die Ideen von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei der sechsten Innenstadtkonferenz im Glashaus in Herten dargestellt (Foto: Martin Schmüdderich)
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Herten. „Wie soll der Marktplatz in der Innenstadt zukünftig aussehen?“ – um diese Frage drehte sich alles bei der sechsten Innenstadtkonferenz, zu die Stadtverwaltung eingeladen hatte. Über 60 Bürgerinnen und Bürger hatten Lust, nach Antworten zu suchen und kamen aus diesem Grund Anfang August ins Glashaus in Herten. Auch Bürgermeister Matthias Müller war vor Ort, um mit den Teilneh-menden ins Gespräch zu kommen.

Den Marktplatz, der bislang überwiegend als Parkplatz und als Fläche für den zweimal die Woche stattfindenden Wochenmarkt genutzt wird, neu gestalten – das ist das Ziel der Stadt Herten. Hierzu soll ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt werden, bei dem verschiedene Fachbüros Ideen zur Neugestaltung des Marktplatzes, der Antoniusstraße zwischen Kurt-Schumacher- und Ewaldstraße sowie die drei Gassen zwischen Marktplatz und Ewaldstraße entwickeln. Die Ideen und Wünsche der Teilnehmenden der Innenstadtkonferenz sollen für diesen Wettbewerb die Grundlage sein.

Über die aktuellen Problemlagen auf dem Marktplatz gab Sarah Loch, Projektleiterin der Stadt Herten für das Projekt „Neustart Innenstadt“, den Anwesenden einen Überblick. Neben fehlender Aufenthaltsqualität mangelt es unter anderem an Grünelementen auf dem Platz, die für eine schönere Gestaltung oder Beschattung sorgen würden. Hindernis einer umfassenden Bepflanzung ist hier die sich unter dem Platz befindende Tiefgarage. Darüber hinaus würden, so Sarah Loch, auch die Zu- und Abfahrt zum Marktplatz ein besonderes Problem darstellen. Denn aktuell seien sowohl die Zu- als auch die Abfahrt nur schwer als solche zu erkennen und bildeten Unfallgefahren für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer.

Der Marktplatz ist ein wichtiger Parkplatz für die Innenstadt, übernimmt aber auch gleichzeitig die Funktion einer Veranstaltungsfläche, die unter anderem für das Straßentheater, das Familienfest oder das jährliche Integrationsfest genutzt wird, sodass es hier immer wieder zu Nutzungskonflikten kommt. Eine weitere Problematik, die vor allem in den vergangenen Jahren immer bedeutender geworden ist, ist die Entwicklung des Marktplatzes als Hitzeinsel in den Sommermonaten. Da der Platz fast vollständig versiegelt ist und nur in den Randbereichen über einen Baumbestand verfügt, staut sich auf dem Platz an heißen Sommertagen die Hitze.

Mit diesem Hintergrundwissen waren die Teilnehmenden aufgefordert, eigene Ideen für die zukünftige Gestaltung dieser Bereiche zu entwickeln. Mithilfe von Themenkarten konnten die Anwesenden konkrete Ideen notieren und auf einem Plan markieren. Dabei wurden viele Anregungen und Wünsche diskutiert. Insbesondere bei der Frage einer möglichen Reduzierung oder sogar kompletten Aufgabe der Parkplätze zugunsten einer attraktiveren Gestaltung wurden verschiedene Sichtweisen geäußert. Einig waren sich alle Anwesenden, dass der Platz mehr Aufenthaltsqualität und Begrünung sowie insbesondere die Gassen eine verbesserte Beleuchtung zur Vermeidung von Angsträumen benötigen. Bürgermeister Matthias Müller freute sich über die rege Beteiligung und die konstruktive Diskussion an den Arbeitstischen sowie die vielen Ideen für eine neue Gestaltung des Marktplatzes.

Hintergrund

Die Stadt Herten wird den städtebaulichen Wettbewerb, sofern dieser vom ASDW im September beschlossen wird, vorbereiten und voraussichtlich Ende 2023 durchführen. Im Rahmen des Wettbewerbs sind dann weitere Beteiligungen geplant, bei denen die verschiedenen Entwürfe dann auch der Öffentlichkeit vorgestellt und diskutiert werden. Wenn die entsprechenden Förderzusagen des Landes und des Bundes vorliegen, könnte eine Umgestaltung des Platzes voraussichtlich ab 2027 beginnen.

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