Kunst: Aom Flury, Andreas Torwesten und Michael Schäfer (Foto: Jochen Quast)
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Detmold. Yasmina Rezas Kultkomödie „Kunst“ ist ab dem 1. September um 19:30 Uhr wieder im Hoftheater in der Inszenierung von Intendant Georg Heckel zu erleben. Die Wiederaufnahme des Tanztheaters „Das kalte Herz“ von Ballettdirektorin Katharina Torwesten nach dem Märchen von Wilhelm Hauff findet am 2. September um 15:00 Uhr im Sommertheater statt. Maxim Gorkis Schauspiel „Kinder der Sonne“, das Schauspieldirektor Jan Steinbach inszeniert hat, wird am dem 9. September um 15:00 Uhr wieder im Großen Haus gezeigt. Karten an der Theaterkasse oder über www.landestheater-detmold.de.

»KUNST«

von Yasmina Reza
Inszenierung: Georg Heckel
Bühne und Kostüme: Jule Dohrn-van Rossum
Mit: Michael Schäfer, Andreas Torwesten, Aom Flury
AUFFÜHRUNGSDAUER: 1 Std 40 Min inkl Pause

Stück

Serge, seines Zeichens erfolgreicher Dermatologe und wahrhaft kunstbegeistert, hat sich ein Bild gekauft: Ein Ölgemälde eines angesehenen Künstlers, höchst abstrakt. Man muss es aus dem richtigen Winkel betrachten und die Augen zusammenkneifen, um etwas zu erkennen. Als er es stolz seinem langjährigen Freund Marc präsentiert, hat dieser nur Spott für sündhaft teure Investition übrig. Zwischen ihnen entspinnt sich ein erbitterter Streit, in dem es nur vermeintlich über Geschmacksurteile geht. In diesen ziehen sie auch noch den armen Yvan mit hinein, den die Beiden für ihre jeweilige Meinung einnehmen wollen. Der ist allerdings gerade mitten in seiner Hochzeitsvorbereitung und hat eigentlich ganz andere Sorgen …

Mit der aberwitzigen Komödie »Kunst« lieferte Yasmina Reza in den 90er Jahren eine feinfühlige Analyse der Wünsche, Beziehungen und Glücksvorstellungen westeuropäischer Männer in den besten Jahren und wurde schlagartig international berühmt.

DAS KALTE HERZ

Ballett von Katharina Torwesten nach dem Märchen von Wilhelm Hauff
Choreografie: Katharina Torwesten
Komposition: Maximilian Kremser
Bühne: Martin Fischer
Kostüm: Torsten Rauer

Mit

Peter Munk: Mario Martello Panno / Felipe Dos Santos Vasques
Lisbeth: Mirea Mauriello / Erica Pinangé
Glasmännlein: Giulia Spinelli / Madoka Sato
Holländermichel: Alexander Diedler / Leony Boni
Peters Mutter: Marilena Dolgetta / Josefine Kaus
Ezechiel: Aidan Cole Grierson
Der lange Schlurker: Enkhzorig Narmandakh
Tanzbodenkönig: Felipe Dos Santos Vasques / Mario Martello Panno
Gemeinschaft: Veronika Jungblut, Enkhzorig Narmandakh, Caio Amaral, Aidan Cole Grierson, Josefine Kaus, Giulia Spinelli / Madoka Sato, Mirea Mauriello / Erica Pinangé, Mario Martello Panno / Felipe Dos Santos Vasques, Marilena Dolgetta, Alexander Diedler, Leony Boni

Stück

Peter Munk ist Köhler und kann sich mit harter Arbeit gerade so über Wasser halten. Der Neid auf den Reichtum anderer treibt ihn dazu, sich auf einen grauenvollen Pakt mit dem Bösen einzulassen: Er tauscht sein warmes pochendes Herz gegen ein Herz aus Stein und unendlichen Reichtum ein. Doch beschert unendlicher Reichtum auch unendliches Glück oder schürt er Geiz und Skrupellosigkeit? Diese Parabel über menschliche Gier, die Wilhelm Hauff 1827 in bildgewaltiger Sprache niederschrieb, dient Katharina Torwesten als Vorlage ihrer neuen Ballettkreation.

Kritiken

„Prächtige Bilder, fulminante Tanzszenen (…) ein an Höhepunkten reicher Tanzabend!“
Walter Sauter, Kulturinfo Lippe

KINDER DER SONNE

Schauspiel von Maxim Gorki
Inszenierung: Jan Steinbach
Bühne: Franz Dittrich
Kostüme: Jule Dohrn-Van Rossum

Stück

Besessen von seinen chemischen Experimenten, die Pawel Fjodorowitsch Protassow zu Hause durchführt, vernachlässigt er seine Frau Jelena. Auch entgeht ihm, wie die ebenfalls im Haus lebende Melanija ihn geradezu wahnhaft verehrt. Protassows Frau Jelena hingegen lässt sich täglich von dessen Studienfreund Wagin porträtieren, der sich längst unsterblich in sie verliebt hat. Tierarzt Tschepurnoj wiederum liebt Protassows hochsensible, die Kraft der Sonne verehrende Schwester Lisa, um deren seelische Verfassung vor allem das alte Kindermädchen Antonowna rührend besorgt ist. So kreist der Elfenbeinturm um sich selbst, bis sich die Stimme des Volkes unüberhörbar zu Wort meldet.

»Kinder der Sonne« entstand 1905 vor dem Hintergrund der Cholera-Aufstände 1892. Darin prallen auf tragikomische Weise die Abgehobenheit einer bildungsbürgerlichen Elite auf die blinde Wut einer in stumpfer Unwissenheit gehaltenen Arbeiterklasse, in welcher es bereits unüberhörbar rumort.

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