(Foto: © St. Augustinus Gruppe)
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Neuss. „Neben der Spur?“, „Alle Tassen im Schrank?“, „Schraube locker?“ – Sprüche und Fragen wie diese können Passanten aktuell gegenüber des Rheinischen Landestheaters vor dem inklusiven „café jedermann“ auf dem Bürgersteig finden. Die mit grüner Kreidefarbe auf den Boden geschriebenen Botschaften sollen die Neusser anlässlich des Welttags der Seelischen Gesundheit am 10. Oktober bewusst zum Nachdenken anregen.

„Die Texte für die Farbschablonen haben wir zusammen mit unseren Klienten verfasst und geschrieben“, berichtet Dragana Remmers, Bereichsleiterin des Netzwerks Oberstraße, zu dem auch das inklusive „café jedermann“ der St. Augustinus Gruppe gehört. „Unser Ziel ist es, am Tag der Seelischen Gesundheit bewusst dafür zu sorgen, dass Menschen sozusagen über die Botschaften auf dem Boden stolpern und hinterfragen, was heutzutage in unserer Gesellschaft als ‚normal‘ gilt und was nicht.“

Remmers führt aus: „Die Farbe zum Tag der seelischen Gesundheit ist traditionell grün. Wer uns an diesem Tag besuchen kommt, erhält eine grüne Schleife zum Anstecken an seine Kleidung. Wer sie trägt, kann ein sichtbares Zeichen für mehr Akzeptanz von Menschen mit psychischen Erkrankungen setzen. Darüber hinaus haben unsere Klienten heute Grünkohl, grüne Götterspeise und andere Leckereien passend zum Tag vorbereitet.“

Das Highlight des Tages ist dann um 15.30 Uhr der Auftritt des inklusiven Neusser Jedermannchors unter Leitung von Christina Döhlings. Das selbst komponierte Lied, das gemeinsam gesungen werden soll, trägt passenderweise den Titel „Macht die Schubladen auf“.

Auch das Alexius/Josef Krankenhaus im Neusser Augustinusviertel wird zum Tag der Seelischen Gesundheit rund um das Klinikgelände kreative Aktionen umsetzen: So werden grüne Schleifen verteilt und grüne Graffitis auf den Boden gesprayt. Der krönende Abschluss ist ein großes Kunstwerk aus Kreide, das von Patienten und Mitarbeitenden neben dem „Mann mit Rose“ gemalt wird.  Dr. Martin Köhne, ärztlicher Leiter des Alexius/Josef Krankenhauses, macht deutlich: „Die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen ist unser großes Anliegen und leitet uns bei allem was wir tun. Schließlich kann es jeden treffen – ganz unabhängig von Alter, Herkunft und Bildungsgrad.“

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