Fritz Pahlke (Foto: privat)
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Essen. Im Gottesdienst am Sonntag, 29. Oktober, um 15 Uhr im Gemeindezentrum Kattendahl, Kattendahlhang 12a, wird Pfarrer Fritz Pahlke durch die Superintendentin des Kirchenkreises Essen, Marion Greve, aus seinem langjährigen Dienst entpflichtet und von der Evangelischen Kirchengemeinde Dellwig-Frintrop-Gerschede, in den Ruhestand verabschiedet. Fast vier Jahrzehnte lang war der Theologie hauptamtlich in der Evangelischen Kirche tätig; davon die letzten 25 Jahre in seiner jetzigen Gemeinde. Im Anschluss an den Gottesdienst lädt das Presbyterium zu einem geselligen Beisammensein zu einem Empfang ein.

Fritz Pahlke wurde am 13. Januar 1960 im Essener Stadtteil Bedingrade geboren, machte sein Abitur in Borbeck und studierte Evangelische Theologie in Bochum in Bonn. Nach seinem Vikariat in Mülheim Heißen kam er 1986 als Pastor im Hilfsdienst in die damalige Kirchengemeinde Essen-Altendorf. In der Christuskirche an der Röntgenstraße wurde er im August 1986 ordiniert und ein Jahr später als Pfarrer im ersten Pfarrbezirk der Gemeinde eingeführt. Nach zwölf Jahren wechselte Fritz Pahlke in die Evangelische Kirchengemeinde Dellwig-Frintrop-Gerschede, wo er am 1. März 1998 als Pfarrer für den Gemeindebezirk Kattendahl eingeführt wurde.

Wie viele Kinder er getauft, wie oft Konfirmationen durchgeführt, Ehepaare getraut und Menschen zu Grabe getragen habe, hat Fritz Pahlke nicht gezählt – geschweige denn die Menschen, denen er im Laufe seiner vielen Dienstjahre begegnet ist: bei Hausbesuchen, Vorbereitungstreffen oder seelsorglichen Gesprächen. Gerne habe er den Menschen in Gottesdiensten die „Menschenfreundlichkeit Gottes“ nahegebracht, erzählt er rückblickend. „Vor allem in der Feier des Heiligen Mahles haben wir Gottes Nähe erfahren dürfen; dabei war es mir immer wichtig, dass wir diese Gemeinschaft auch in ‚weltlicher Weise‘ fortsetzen.“

Dass sich Fröhlichkeit und Frömmigkeit nicht ausschließen, zeigte sich mindestens einmal im Jahr, wenn Fritz Pahlke die Kanzel mit der Bütt vertauschte und zum „Karneval im Kattendahl“ einlud, regelmäßig Prinzenpaare und Karnevalsgesellschaften empfing. Mehrere Auszeichnungen zeugen von seiner karnevalistischen Leidenschaft – so etwa der „38. Ehrendoktorhut der Essener Akademie für höheren Blödsinn“, der ihm 2003 von der Karnevalsgesellschaft „Fidele Frintroper“ verliehen wurde. Freilich würdigte die „Narrenakedemie“ damit nicht nur seinen Einsatz für den Karneval, sondern sein Engagement für die Männerarbeit in Gemeinde und Kirchenkreis, für evangelische Gemeinden in der Diaspora sowie für die Partnerschaften mit dem Kirchenkreis Oderbruch in Brandenburg und Hermannstadt in Siebenbürgen (Rumänien).

Und heute? In den vergangenen Jahrzehnten habe sich auch in der Kirche viel verändert, stellt Fritz Pahlke fest. Die Kirchenbänke im Gottesdienst am Sonntag seien leerer geworden, manch Gemeindeaktivität musste mangels Interesses eingestellt werden. „Gerne kommt man dann ins Klagen, dass früher alles besser war und es jetzt nur noch traurig ist. Das Klagen aber wäre völlig falsch. Vielmehr müssen wir uns den Veränderungen stellen und dürfen sie aktiv mitgestalten. Das ist unsere Aufgabe“, gibt er seiner Gemeinde wie der Kirche insgesamt mit auf den Weg. „Ich danke für alle freundliche Aufnahme und Begleitung, kritische Anmerkungen, für alle Zusammen- und Mitarbeit und für manche Freundschaft, die entstanden ist. Es war mir eine Ehre und besondere Freude, dass ich Pfarrer hier in Frintrop sein durfte. Unserer Gemeinde und allen ihren Gemeindegliedern wünsche ich Gottes Segen – Glück auf!

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