v.l. Jan-Martin von der Heide, Saskia Schrade, Harald Zillikens, Sven Bacher, Winfried Goergen (Foto: Stadt Jüchen)
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Jüchen. Die Stadt Jüchen ist als Kommune unmittelbar und nachhaltig vom Braunkohletagebau des Tagebaus Garzweiler und den Entwicklungen des Ausstiegs aus der Braunkohleverstromung betroffen. Der Strukturwandel wird in Jüchen in den kommenden Jahren besonders bemerkbar sein.

Dass durch den Strukturwandel jedoch auch innovative Vorbildprojekte entstehen können, zeigt das Projekt „Energieautarker Baubetriebshof“ der Stadt Jüchen, für den Bund und Land nun Fördermittel zur Verfügung stellen.

Das Projekt „Energieautarker Baubetriebshof“ verfolgt das ehrgeizige Ziel, einen neuen Baubetriebshof zu errichten und dabei vollständig auf klima- und ressourcenschonendes Bauen und nachhaltige, innovative Energie- und Gebäudetechnik zu setzen.

Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Einführung eines innovativen energie- und Strommanagementsystems einschließlich Photovoltaikanlagen, effizienter Gebäudetechnik und Ladeinfrastruktur. Darüber hinaus soll die stoffliche Nutzung von Biomasse und Bioökonomie eine wichtige Rolle spielen. Innovationen und nachhaltige Ansätze sollen im Sinne eines vollumfänglichen Ressourcen- und Klimaschutzes bereits beim Bau zum Tragen kommen. Die Prüfung der Implementierung von Wasserstofftechnologien als optionaler Baustein zur Umsetzung des Projektes ist ebenfalls Projektbestandteil. Ein weiterer Baustein stellt die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Einrichtung eines modernen, digitalen Ausbildungszentrums für die Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau dar.

Dieses Vorhaben soll nicht nur als Referenzprojekt für zukünftige kommunale Bauhöfe dienen, sondern auch als Modell für ressourcen- und klimaschonende Gewerbebauprojekte im Rheinischen Revier und darüber hinaus.

„Der Energieautarke Baubetriebshof in Jüchen wird nicht nur unsere Stadt, sondern das gesamte Rheinische Revier in puncto Nachhaltigkeit und technologischer Innovation beim Bau von kommunaler Infrastruktur voranbringen,“ so Bürgermeister Harald Zillikens. „Auch in kleineren Städten sind größere Innovationen und moderner Klimaschutz beim Bau und Betrieb von kommunalen Gebäuden möglich. Dieses Projekt wird nicht nur für Jüchen ein Meilenstein sein, sondern auch als Beispiel für andere Kommunen und Unternehmen dienen, die nachhaltiges und innovatives Bauen in den Mittelpunkt ihres Handels stellen wollen. Deshalb freue ich mich sehr, dass die Stadt durch die Unterstützung durch Bund und Land dieses besondere aber auch ambitionierte Projekt nun angehen kann“, so Harald Zillikens abschließend.

Zur Unterstützung der Stadt Jüchen bewilligt der Bund und das Land in einem ersten Schritt rund 2,7 Millionen Euro aus Mitteln des Strukturwandels.  Hierdurch kann die Stadt die Kosten für den Erwerb des 13.000 Quadratmeter großen Grundstücks finanzieren und ein Architektur- oder Planungsbüro beauftragen, den klima- und ressourcenschonenden Bauhof zu planen. Der Bau des Energieautarken Baubetriebshofs ist in einer zweiten Projektphase geplant, für die ein weiterer Förderantrag gestellt wird. Insgesamt wird das Projekt ein Gesamtvolumen von voraussichtlich rd. 19,4 Millionen Euro umfassen.

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