So soll die Gedenkstätte in Fischeln für die NSU-Opfer aussehen (Grafik: Stadt Krefeld, Stadt-und Verkehrsplanung)
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Krefeld. Der Rat der Stadt Krefeld hat in seiner Sitzung am 12. Dezember einstimmig die Errichtung einer Gedenkstätte „10 + 1 Bäume“ für die Opfer des NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) am Standort Grünzug Fischelner Wiese, Wilhelmstraße 126, beschlossen. Um in dem Grünsteifen einen besonderen Ort entstehen zu lassen, soll das Mahnmal als „Gedenkbogen“ ausgestaltet werden.

Für die Gedenkstätte werden einseitig fünf Bäume parallel zum Weg gepflanzt und bilden eine Allee. Auf der gegenüberliegenden Seite entsteht eine mit Randsteinen eingefasste abgerundete Fläche, die von sechs Bäumen umrahmt wird. Die Namen der Opfer werden in den Randsteinen graviert und jeweils einem Baum zugeordnet. Mittig wird als Skulptur eine lange Bank mit integrierter Gedenktafel angeordnet. Diese bietet einen Ort, um zur Ruhe zu kommen und kann von beiden Seiten genutzt werden. Auf einer der Bänke ist die Anbringung einer QR-Code-Plakette geplant, über die Besucher der Gedenkstätte detaillierte Informationen auf einer Website der Stadt Krefeld abrufen können. Den Vorschlag zur Errichtung des Mahnmals hat eine Projektgruppe des Integrationsausschusses unter Beteiligung der Fachbereiche Migration und Integration, Stadt- und Verkehrsplanung sowie Umwelt und Verbraucherschutz entwickelt.

Der NSU war eine 1998 gegründete rechtsterroristische Gruppe, die in der Zeit von 2000 bis 2007 verantwortlich war für die Erschießung von neun Migranten sowie einer Polizistin. Zudem verübten die Mitglieder mehrere Bombenanschläge und zahlreiche Banküberfälle. Den mutmaßlichen Kern des NSU bildeten Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe. Bekannt wurde die größte rechtsextreme Mordserie in der Geschichte der Bundesrepublik erst im November 2011.

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