Patientin Sireenart Lüber mit Hussain Ismail, Oberarzt und Leiter der minimal-invasiven gynäkologischen Chirurgie im Krankenhaus Neuwerk (Foto: © St. Augustinus Gruppe)
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Mönchengladbach. Endometriose kann sehr schmerzhaft sein und bleibt oft unerkannt. Umso erschreckender ist daher die Zahl der Betroffenen: Rund zwei Millionen Frauen in Deutschland leiden an der chronischen Unterleibserkrankung. Trotz dieser Häufigkeit dauert es im Durchschnitt jedoch immer noch siebeneinhalb Jahre, bis sie diagnostiziert wird. Auf eine deutlich längere Leidenszeit blickt Sireenart Lüber zurück: Die 45-Jährige litt bis vor wenigen Monaten an einer schweren Form der Endometriose.

„25 Jahre lang hatte ich bei jeder Periode Beschwerden und vor gut drei Jahren wurden die Schmerzen dann deutlich schlimmer“, sagt die Patientin. Als auch die Schmerztabletten nicht mehr halfen, suchte Lüber vor ein paar Monaten ihren Frauenarzt auf, der die starken Beschwerden ernst nahm und sie zu einem Spezialisten für weitere Untersuchungen überwies. Das nötige Fachwissen fand Lüber im Krankenhaus Neuwerk bei Oberarzt Hussain Ismail, der dort die minimal-invasive gynäkologische Chirurgie leitet. Er fand in der Diagnostik schnell Hinweise auf Endometriose. Diese gutartige Erkrankung zählt zu den häufigsten in der Gynäkologie und zeichnet sich durch Wucherungen innerhalb oder außerhalb der Gebärmutter aus. In schweren Fällen können sie, wie bei der Patientin, auch in benachbarte Organe einwachsen und so tief infiltrierend sein.

Bei Sireenart Lüber brachte eine Operation, in der die Gebärmutter und die Endometrioseherde entfernt wurden, eine spürbare Besserung: „Schon zwei Tage nach der OP hatte ich keine Schmerzen mehr“, berichtet die Betroffene erleichtert. „Bereits am vierten Tag wurde ich entlassen und bin sehr dankbar für die Arbeit des gesamten Teams. Ich habe mich von Anfang an verstanden gefühlt“, fügt sie hinzu.

So wie ihr geht es vielen Frauen in Deutschland. Einer, der ihnen helfen kann, ist Hussain Ismail. Der 37-Jährige ist Spezialist für minimal-invasive Chirurgie, das heißt, er operiert Patientinnen nach dem Schlüsselloch-Prinzip durch sehr kleine Einschnittstellen. Er besucht regelmäßig Fortbildungen und ist Mitglied der Europäischen Endometriose-Liga, die den Austausch führender Mediziner auf diesem Gebiet fördert.

Positiv bewertet der Gynäkologe, dass die Aufmerksamkeit zu Endometriose in den letzten Jahren stark gestiegen ist: „Dadurch suchen mehr Frauen Hilfe. Denn je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser können wir sie behandeln. Zu den Symptomen zählen starke Schmerzen bei der Regelblutung, beim Stuhlgang oder Wasserlassen und beim Geschlechtsverkehr.“

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