Kölner Dom (Foto: Pixabay)
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Köln/Wesel/Oberhausen. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zur Gefahrenlage am Kölner Dom hat die Polizei Köln an Heiligabend in Wesel eine Wohnung mit Spezialeinheiten durchsucht und fünf Männer in Gewahrsam genommen. Während vier von ihnen wieder auf freien Fuß kamen, nahmen die Einsatzkräfte einen 30 Jahre alten Tadschiken, zu dem staatschutzrelevante Erkenntnisse vorliegen, zur Gefahrenabwehr in Gewahrsam.

Das Amtsgericht Oberhausen hat am 25. Dezember auf Antrag der Polizei Köln die Anordnung der Ingewahrsamnahme bis zum 7. Januar bestätigt.

Kripochef Michael Esser betont: “Wir schöpfen alle rechtlichen Möglichkeiten aus, um die Menschen, den Dom und die bevorstehenden Silvesterfeierlichkeiten zu schützen. Wir ermitteln mit Hochdruck und sind dankbar, dass die Besucherinnen und Besucher des Doms Verständnis für die strikten Sicherheitsmaßnahmen zeigen. Mein Dank gilt aber auch den vielen Kolleginnen und Kollegen, die in diesen Tagen in einem wichtigen Einsatz sind.”

Zu den Hintergründen der Ingewahrsamnahme wird die Polizei Köln wegen aktuell laufender Ermittlungen bis auf Weiteres keine weiteren Auskünfte erteilen.


Aufgrund eines Gefahrenhinweises für den Kölner Dom hatte die Polizei Köln ab dem  23. Dezember abends besondere Schutzmaßnahmen ergriffen. Die Einsatzmaßnahmen werden aus dem Behördenstab koordiniert. Über Details zu den vorliegenden Erkenntnissen wird sich die Polizei wegen aktuell laufender Ermittlungen des polizeilichen Staatsschutzes nicht äußern.
Kripochef Michael Esser, der den Einsatz leitet, nahm am Samstag zu den Maßnahmen Stellung: “Auch wenn sich der Hinweis auf Silvester bezieht, werden wir bereits heute Abend alles für die Sicherheit der Dombesucher an Heiligabend in die Wege leiten. In Abstimmung mit dem Sicherheitsbeauftragten des Domkapitels wird die Kathedrale nach der Abendmesse mit Spürhunden abgesucht und anschließend verschlossen. Morgen werden alle Besucher vor Betreten des Gotteshauses einer Kontrolle unterzogen.” Polizei und Domkapitel empfehlen, auf Taschen zu verzichten und frühzeitig zu den Messen zu kommen.

Sicherheit am Kölner Dom

Domkapitel und Polizei Köln haben ergänzende Regelungen für Besucher der Kathedrale bis zum Neujahrstag getroffen. Für liturgische Zwecke wie Messen und Beichten können Menschen den Dom nach einer Kontrolle durch die Polizei weiterhin betreten. Vereinbarte Innenraumführungen werden ebenfalls stattfinden. Andere Besuche, so zum Beispiel Dachführungen, Führungen durch die Ausgrabungen sowie Besuche der Schatzkammer und der Ausplattform werden aus Sicherheitsgründen nicht möglich sein.

Bekanntmachung der hohen Domkirche:

Da es die aktuelle Sicherheitslage nicht erlaubt, dass Gläubige im Kölner Dom eine Kerze für ein bestimmtes Anliegen entzünden können, hat der Kölner Dom mit freundlicher Unterstützung der Polizei Köln und der Betreiber des Weihnachtsmarktes am Kölner Dom kurzfristig einen Ersatz improvisiert. Neben dem Petersportal des Domes ist ab dem Nachmittag (26. Dezember) ein Weihnachtsmarktstand aufgestellt und mit einigen Kerzenbänken aus dem Kölner Dom versehen worden. Dort haben alle Menschen ersatzweise die Möglichkeit, eine Kerze zu entzünden – für ihre ganz privaten Anliegen, aber auch als Friedenszeichen in diesen krisenhaften Zeiten. “Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden: Das ist die Weihnachtsbotschaft schlechthin”, sagt Dompropst Monsignore Guido Assmann. “Jeder, der in diesen Tagen vor dem Kölner Dom eine Kerze entzündet, setzt damit auch ein Zeichen für den Frieden. Möge dieses Friedenszeichen wachsen und sich ausbreiten und als Zeichen der Versöhnung in die ganze Welt hineinstrahlen.” (ots)

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