Symbolfoto Polizei NRW
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Mülheim an der Ruhr. Update 13.57 Uhr:

Noch am Samstagabend übernahm das Polizeipräsidium Bochum aus Gründen der Neutralität unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Duisburg die Ermittlungen. Dazu wurde eine Ermittlungskommission eingesetzt, die umgehend den Einsatzort aufsuchte und die erforderlichen kriminalpolizeilichen Maßnahmen einleitete.

Nach derzeitigem Kenntnisstand wurde die Essener Polizei durch den Sicherheitsdienst der kommunalen Unterbringungseinrichtung an der Mintarder Straße angerufen, weil ein Bewohner in den Räumlichkeiten randalierte. Da sich der Bewohner auch gegenüber den polizeilichen Einsatzkräften aggressiv zeigte und körperlich übergriffig wurde, wurde das Distanzelektroimpulsgerät (DEIG) mindestens zweimal eingesetzt. Der sich weiterhin zur Wehr setzende Mann konnte schließlich von den Einsatzkräften unter Kontrolle gebracht werden.

Im weiteren Verlauf wurde der Bewohner im unmittelbar angeforderten Rettungswagen behandlungs- und später reanimationspflichtig. Die Rettungskräfte verbrachten den Mann in ein Krankenhaus, wo dieser letztendlich verstarb.

Die heute (8. Januar) durchgeführte Obduktion ergab keine genauen Hinweise auf die Todesursache. Es wurde jedoch festgestellt, dass der Verstorbene erheblich vorerkrankt war. Eine erste toxikologische Untersuchung des Blutes ergab, dass er unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln – konkret Kokain – stand. Überdies wurden weitere medizinische Untersuchungen in Auftrag gegeben.

Die von den eingesetzten Beamten mitgeführten DEIG wurden durch die Ermittlungskommission sichergestellt. Diese werden nunmehr vollständig ausgelesen und untersucht. Ferner werden derzeit die gesicherten Bodycam-Aufnahmen der Einsatzkräfte ausgewertet.

Das Alter des Verstorbenen wurde in der Pressemitteilung des PP Essen mit 26 Jahren beziffert. Eine erkennungsdienstliche Behandlung des mehrfach polizeilich in Erscheinung getretenen Verstorbenen ergab, dass dieser in der Vergangenheit unter verschiedenen Alias-Namen und mit unterschiedlichen Geburtsdaten aufgefallen ist. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Duisburg wurden weitere rechtsmedizinische Untersuchungen eingeleitet, um das Alter abschließend bestimmen zu können.

Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei dauern an.


Gestern Abend (6. Januar) kam es zu einem Polizeieinsatz in einer kommunalen Erstaufnahmeeinrichtung an der Mintarder Straße in Mülheim-Saarn, bei dem ein 26-jähriger Mann aus Guinea massiv Widerstand leistete und im weiteren Verlauf verstarb.

Gegen 20:30 Uhr alarmierte der Sicherheitsdienst die Polizei, weil ein Bewohner randalierte und Mitarbeiter angriff. Einsatzkräfte trafen den 26-jährigen Mann in seinem Zimmer an, wo er die Beamten angriff. Das dynamische Geschehen verlagerte sich zunächst in einen Flur und später in einen Innenhof. Im Verlauf der anhaltenden Widerstandshandlungen setzten die Polizisten zwei Mal den Taser gegen den Mann ein, ohne dass eine Wirkung zu erkennen war.

Im Ergebnis gelang es den Polizisten, den sich weiter erheblich wehrenden Mann zu überwältigen und vorläufig festzunehmen. Hierbei wurden zwei Beamte durch Bisse und eine Beamtin durch einen Tritt gegen den Kopf verletzt. Es wurden mehrere Rettungswagen für den Beschuldigten und auch für verletzte Einsatzkräfte angefordert. Der 26-Jährige verlor während seiner Behandlung im Rettungswagen das Bewusstsein und wurde unter Reanimationsmaßnahmen in ein Krankenhaus gebracht, wo er letztlich verstarb. Die Ermittlungen zu dem Sachverhalt und insbesondere der Todesursache wurden noch in der Nacht durch die Polizei Bochum übernommen.

Die an dem Einsatz beteiligten Polizisten müssen psychologisch betreut werden. (ots)

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