Staffelübergabe: Mit einem neuen Vorstands-Duo geht der Caritasverband für die Region Kempen-Viersen in die Zukunft. Auf dem Foto von links: Harald Jansen (Vorsitzender des Caritasrates), der künftigte Vorstandssprecher Christian Schrödter, der neue Vorstand Ulrich Krause, der bisherige Vorstandssprecher Peter Babinetz, Günter Neumann (stv. Vorsitzender des Caritasrates) (Foto: Caritas)
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Kreis Viersen. Nach mehr als 26 Jahren an der hauptamtlichen Spitze des Caritasverbandes für die Region Kempen-Viersen tritt Vorstand Peter Babinetz Ende Februar in den Ruhestand. Künftig werden Christian Schrödter und Ulrich Krause den Verband leiten. 

Während Christian Schrödter (42) bereits seit 2006 beim regionalen Caritasverband arbeitet und seit 2018 mit Peter Babinetz den hauptamtlichen Vorstand bildet, ist Ulrich Krause (50) zu Jahresbeginn neu zur Caritas gekommen. Der Diplom-Kaufmann ist künftig für die drei Altenheime des Verbandes sowie für den Bereich Wirtschaft und Verwaltung zuständig – diese Ressorts werden bisher von Peter Babinetz verantwortet. Christian Schrödter übernimmt die Funktion des Vorstandssprechers. Er kümmert sich weiter um die Caritas-Pflegestationen und Tagespflegen, die Kitas sowie den Bereich „Caritas in Gemeinden“. Der Verband unterhält im Kreis Viersen mehr als 30 Dienste und Einrichtungen und beschäftigt etwa 540 hauptamtlich Mitarbeitende.

Fast hätte Ulrich Krause nach seinem Zivildienst in einer Senioren-Tagespflege den Pflegeberuf erlernt. „Auch wenn ich mich schließlich für ein Studium der Wirtschaftswissenschaften entschieden habe: Menschen zu helfen ist mir ein großes Anliegen“, sagt Krause, der in den vergangenen Jahren als Vorstand des Diakonischen Werks Mönchengladbach unter anderem das Ressort Pflege sowie die Verwaltung und die kaufmännischen Bereiche verantwortete.

Was ihn an der neuen Aufgabe in Viersen reizt? Ulrich Krause: „Die Caritas hier ist ein Vorzeigeverband. Sie hat sehr gute Einrichtungen und eine Unternehmenskultur, die von einem wertschätzenden Miteinander geprägt ist. Die Basis für gute Arbeitsergebnisse sind eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit und ein gutes Betriebsklima. Gerade dies ist in Zeiten des Fachkräftemangels von zentraler Bedeutung.“ Auch hätten sich die Rahmenbedingungen für die soziale Arbeit massiv verschlechtert. Das Problem, so Krause: „Die rasche Kostenentwicklung durch Tarifsteigerungen und erhöhte Aufwendungen in den Bereichen Energie und Wareneinkauf passt nicht gut zu den starren Verhandlungsregeln mit den Kostenträgern. Auch wird der Einsatz von Zeitarbeitskräften nicht ausreichend refinanziert. Umso wichtiger sind eine ausgeprägte Mitarbeiterorientierung und lebensphasenorientierte Personalplanung.“

Das neue Vorstands-Duo ist sich einig: „Mit modernen Dienstplankonzepten können wir als Caritasverband zu einem der attraktivsten Arbeitgeber im Kreis Viersen werden. Der Verband ist gut aufgestellt. Und mit neuen Ideen und einer motivierten Mitarbeiterschaft wollen wir die Herausforderungen angehen“, so Christian Schrödter. Er verweist darauf, dass kürzlich das Schwalmtaler CaritasAltenheim St. Michael als familienfreundlichstes Unternehmen im Kreis Viersen ausgezeichnet worden ist.

Der Vorstand strebt ein „vorsichtiges Wachstum“ für die Caritas an. So plant der Verband eine neue Senioren-Tagespflege in Willich – es wäre bereits seine sechste Einrichtung dieser Art im Kreis Viersen. Christian Schrödter freut sich auf die Zusammenarbeit mit Ulrich Krause. Die beiden hatten sich im vergangenen Jahr bei einer Veranstaltung in Mönchengladbach kennengelernt – die Begegnung gab bei Krause den Ausschlag, sich in Viersen zu bewerben. „Von Anfang an haben wir gemerkt, dass wir eine Sprache sprechen und eine gemeinsame Idee davon haben, wie sich der Caritasverband als agiles Unternehmen weiterentwickeln kann“, sagt Schrödter.

Bereits Ende 2022 hatte der Caritasverband angefangen, einen Nachfolger für den ausscheidenden Peter Babinetz zu suchen. „Wir sind rechtzeitig gestartet. Für die Besetzung dieser besonderen Position haben wir eine Auswahlkommission gebildet und mit einer Personalberatung zusammengearbeitet“, berichtet Harald Jansen, Vorsitzender des Caritasrates, wie das Aufsichtsgremium des Verbandes heißt. Jansen und seinem Stellvertreter Günter Neumann war Kontinuität wichtig. „Mit dem neuen Vorstands-Duo ist das gelungen. Christian Schrödter hat alle Bereiche unseres Verbandes durchlaufen, und Ulrich Krause bringt große Expertise im Kaufmännischen und in der stationären Altenpflege ein“, erklärt Neumann.

Das sieht auch Peter Babinetz so, der Ende Februar in einer Feier offiziell verabschiedet wird und bis dahin Ulrich Krause bei dessen Einarbeitung unterstützt. „Ich bin froh, dass die Nachfolge so gut geklappt hat und wir tolle Leute im Verband haben. So kann ich mit einem guten Gefühl in den Ruhestand gehen“, sagt der fast 66-Jährige.

Das künftige Vorstands-Duo 

Christian Schrödter (42) ist seit 2018 hauptamtlicher Caritas-Vorstand. Der Diplom-Gerontologe baute ab 2006 das Projekt „Würdige Sterbebegleitung“ im regionalen Caritasverband mit auf. 2009 übernahm er die Leitung der damals neu gebauten Pflegeeinrichtung Paulus-Stift an der Heierstraße in Viersen. Ab 2016 leitete er die Bereiche „Familie und Erziehung“ sowie „Caritas in Gemeinden“ und war darüber hinaus Dozent in der Ausbildung von Pflegefachkräften. Schrödter lebt mit seiner Frau in Viersen. Das Ehepaar verbindet ein gemeinsames Hobby: die alte chinesische Kampfkunst Tai Chi Chuan.

Ulrich Krause (50) leitete nach Stationen in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und als Unternehmensberater mehr als zehn Jahre lang das Finanz- und Rechnungswesen des Evangelischen Krankenhausvereins zu Aachen und war Geschäftsführer mehrerer Tochterunternehmen. 2020 ging er als Vorstand zum Diakonischen Werk Mönchengladbach. Krause lebt mit seiner Ehefrau Julia Vollmer und den beiden Kindern Marie (11) und Emil (6) in Düsseldorf. In seiner Freizeit verbringt der Diplom-Kaufmann gerne Zeit mit seiner Familie und auf dem Tennisplatz.

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