Leverkusen. Wer am 9. Oktober 2022 beim Spiel der Leverkusener Werkselfen gegen die TuS Metzingen zu Gast in der Ostermann Arena war, wird nun bei der diesjährigen Begegnung eine Art Déja-vu-Erlebnis gehabt haben.
In der vergangenen Saison lag das Bayerteam gegen die Tussies nach 38 Minuten scheinbar hoffnungslos mit 12:19 im Hintertreffen, drehte dann das Spiel und gewann noch recht klar mit 26:22.
Vielleicht steckte dieses Erlebnis der einen oder anderen Spielerin der Metzingerinnen noch im Hinterkopf, als in der zweiten Halbzeit ein erneut vermeintlich klarer Vorsprung schmolz wie aktuell der Schnee beim einsetzenden Tauwetter im Rheinland.
Doch der Reihe nach: In der ersten Halbzeit sahen die 400 Zuschauer ein Duell auf Augenhöhe. Keine der beiden Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen.
Jeweilige Schwächephasen stoppten beide Trainer mit jeweils einer Auszeit, sodass es mit einem knappen 15:14 für die traditionell in pink gekleideten Tussies in die Halbzeitpause ging.
Auffällig vor der Pause war Elfentorhüterin Miranda Nasser, die mit sechs Paraden ein starker Rückhalt war. Zudem kassierte Mariana Ferreira Lopes früh zwei Zeitstrafen. Zwei Fakten, die in der 2. Halbzeit noch wichtig wurden.
Den besseren Start in die zweiten 30 Minuten erwischten eindeutig die Gäste. Sie nutzten eine Fülle von technischen Fehlern der Elfen und lagen nach dem Treffer der Ex-Elfe Naina Klein zum 15:20 scheinbar auf Kurs Auswärtssieg.
Zumal dann kurze Zeit später Lopes, die bis dahin mit sechs Treffern ein Aktivposten im Leverkusener Angriff war, nach der dritten Zeitstrafe die Rote Karte kassierte.
Nur unerschütterliche Optimisten haben zu diesem Zeitpunkt noch auf die Elfen gesetzt. Doch angetrieben von Mareike Thomaier und Sophia Cormann kämpfte sich das Biegler-Team zurück in die Partie.
Aus einem 15:20 wurde zunächst ein 19:20 (40.) und nach Naina Kleins Treffer zum 21:22 (47.) war das Metzinger Angriffsspiel plötzlich wie abgeschnitten. Es gelang offensiv kaum noch eine vernünftige Aktion und wenn, dann hielt Nasser im Elfentor weiterhin stark.
Annähernd zehn Minuten gelang den Tussies kein Tor mehr und die Elfen drehten mit einem 6:0-Lauf das Spiel zu ihren Gunsten (56.). Der anschließende Treffer zum 27:23 durch Sabrina Tröster sollte dann auch schon der letzte der Gäste bleiben, während die Elfen durch die junge Hannah Wirth und Mareike Thomaier, mit elf Treffern aus 13 Versuchen die überragende Schützin, den Endstand von 29:23 herstellten.
„Wir haben uns trotz des Fünf-Tore-Rückstands nicht unterkriegen lassen und haben gezeigt, was wir diese Saison als Team leisten können“, freute sich Sophia Cormann über den zweiten Sieg in Folge.
Die Spielstatistik:
TSV Bayer 04 Leverkusen – TuS Metzingen 29:23 (14:15)
Leverkusen: Vogel (bei einem 7m), Nasser (12 P); Thomaier (11/2), Wirth (1), Boeters, Cormann (3), Mathwig, Andresen (1), Terfloth (2), Ferreira Lopes (6/1), Ingenpass (4), Veit (1), Kaufmann, Teusch, Souza; Trainer: Michael Biegler.
Metzingen: Weiss (0 Paraden), Kanthor (6 P); Godard, Tröster (2), Petzold, Klein (5), Rott (4/4), Juuhl Svensson (2), Scheib (6), Weigel, Osswald (1), Hübner (1), Frankova, Nocun (2), Woth; Trainer: Werner Bösch.
SR: Köppl/Denis Regner (Darmstadt/Nieder-Olm). – Z: 400. – Zeitstrafen: 8:10 Minuten (Lopes/dreimal, Disqualifikation/37., Thomaier – Scheib/zweimal, Klein, Rott, Hübner). – Siebenmeter: 3/3:4/4. – Spielfilm: 1:0 (2.), 3:4 (7.), 6:6 (10.), 9:7 (14.), 9:11 (19.), 11:11 (22.), 12:14 (28.), 13:15 (29.), 14:15 (29.) – 14:16 (31.), 15:20 (34.), 19:20 (40.), 19:21 (40.), 21:22 (47.), 27:22 (56.), 27:23 (57.), 29:23 (60./EN).