NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst trug sich auf Einladung von Oberbürgermeister Markus Lewe (l.) im Vorfeld des Neujahrsempfangs in das Goldene Buch der Stadt ein und trank einen Schluck aus dem Goldenen Hahn (Foto: Stadt Münster/Möller)
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Münster. Rund 700 Münsteranerinnen und Münsteraner empfing Oberbürgermeister Markus Lewe am gestrigen Montag, 29. Januar, zum traditionellen Neujahrsempfang von Rat und Verwaltung der Stadt Münster. Im Rathausfestsaal waren alle interessierten Bürgerinnen und Bürger willkommen.

Lewe blickte nicht ohne Sorge aufs neue Jahr: “Klimawandel, Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, der Terrorangriff der Hamas auf Israel, der Krieg in Gaza, Fluchtbewegungen, Inflation, Energiekrise, Spannungen zwischen Staaten weltweit, ein auch in Europa zunehmender Nationalismus: Die Welt befindet sich im Dauerstress.” Dieser Krisenmodus erschöpfe immer mehr Menschen und verunsichere ganze Gesellschaften. “Und doch machen wir die Erfahrung, dass Solidarität in einer unfriedlichen Welt keine Einbahnstraße ist, sondern verbindet, stärkt und Hoffnung gibt. Es ist an uns, für unsere Werte einzustehen – für Toleranz, Völkerverständigung, Vielfalt, Nächstenliebe und Dialog, gegen Faschismus, Terror und Antisemitismus. Hier in Münster sollte es uns ein Anliegen sein, uns unserer historischen Verantwortung zu stellen und die Lehren des Westfälischen Friedens in die Moderne weiterzutragen“, betonte Lewe und erinnerte an die vielfältigen Würdigungen des Westfälischen Friedens im vergangenen Jubiläumsjahr.

Auch forderte er auf, mutig neue Wege zu gehen, um die Zukunft vor Ort zu gestalten. “Das geht nur gemeinsam! Mit einem breiten Bündnis können wir Themen wie Energie- und Wärmewende, Verkehrs- und Mobiltätswende, nachhaltiges Bauen und Wohnen oder den klimaneutralen Umbau unserer Städte angehen.”

Die Festrede hielt Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen. „Münster ist wie Nordrhein-Westfalen: erfolgreich und weltoffen, mit der richtigen Mischung aus Tradition und Modernität. Die Münsteranerinnen und Münsteraner stehen ein für unsere demokratische Wertegemeinschaft, für die gesellschaftliche Mitte”, sagte Wüst. Populistische und extremistische Kräfte hätten es hier so schwer wie sonst nirgends in Deutschland. “Darauf kann Münster stolz sein. Ebenso auf den traditionsreichen Einsatz für Frieden in der Welt: Immer wieder gehen von Münster Impulse für den Frieden aus, so wie in diesem Jahr mit der Verleihung des Westfälischen Friedenspreises an den überzeugten Europäer Emmanuel Macron.“

Im Vorfeld des Empfangs hatte sich der Ministerpräsident als Ehrengast ins Goldene Buch der Stadt eingetragen und einen Schluck aus dem Goldenen Hahn – einem münsterschen Symbol für Frieden und Gastfreundschaft – getrunken.

Live-Musik spielte die Jazz-, Soul- und Pop-Band “Thieves”, außerdem gab es Gelegenheit für den persönlichen Austausch der Gäste untereinander.

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