(v.l.) Schulleiter Stefan Bur, Trainer und Sportvorstand des KEV 81 Elmar Schmitz, die Nachwuchs-Eishockeyspieler Wladimir Bloch, Lukas Biere, Luca Erdmann, Clemens Seeger und Simon Pfeil sowie der Koordinator für den Leistungssport Heiko Möring (Foto: Berufskolleg Vera Beckers)
Anzeige

Krefeld. Der Krefelder Eislaufverein 1981 e.V. (KEV 81) gehört seit Jahren zu den besten Eishockey- Nachwuchsvereinen Deutschlands. Im Jahr 2022 konnte der Verein in allen fünf Leistungskategorien über 90% aller Vorgaben des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) erfüllen und erhielt im Rahmen des 5-Sterne Programms zur Nachwuchsarbeit die höchste Auszeichnung. Diese wird unter anderem nur bei einer gelungenen Kooperation mit einer Partnerschule vergeben, wie sie mit dem Berufskolleg Vera Beckers (BKVB) seit nunmehr 20 Jahren besteht.

Zurzeit sind sechs Nachwuchsspieler des KEV 81 Schüler des BKVB. Sie kommen nicht nur aus Krefeld, sondern auch aus anderen Städten, beziehungsweise den Niederlanden.

Wladimir Bloch aus Kempenund der aus Bremen im letzten Sommer nach Krefeld gezogene Lukas Biere spielen in der U17, gehen gemeinsam in eine Klasse und möchten in zwei Jahren die Allgemeine Hochschulreife und die Qualifizierung zum Freizeitsportleiter erreichen, welches den Erhalt des Übungsleiterscheins-C des Landessportbunds-NRW beinhaltet. Lukas hat auch schon konkrete Vorstellungen, was er nach dem Abschluss machen möchte: er will Physiotherapeut werden – aber zunächst natürlich am liebsten im Profibereich Eishockey spielen.

Der Niederländer Donny van Belkom spielt ebenfalls in der U17 des KEV81. Er ist außerdem U18-Nationalspieler seines Heimatlandes. Am BKVB besucht er die internationale Förderklasse.

Nachwuchs-Eishockeyspieler Simon Pfeil ist aus Stuttgart nach Krefeld gezogen. Er besucht mit den Nachwuchsspielern Luca Erdmann und Clemens Seeger ebenfalls den Bildungsgang Freizeitsportleiter/-leiterin und Allgemeine Hochschulreife, sie gehen gemeinsam in eine Klasse und spielen in der U20-Mannschaft. Simon hat sich für Krefeld entschieden, weil er in Stuttgart immer eine Stunde zum Training fahren musste, in Krefeld liegt alles nahe beieinander – das Internat, in dem er jetzt gemeinsam mit anderen wohnt, die Spielstätte des KEV 81 und das BKVB. Er sagt: „Abitur ist wichtig, meine Eltern legen sehr viel Wert auf die Schule und hier lässt sich das mit dem Eishockey gut verbinden.“

Elmar Schmitz, Sportvorstand und Trainer der U20-Mannschaft, betont: „Da es nur sehr wenige Nachwuchstalente wirklich schaffen, als Profi zu spielen und vom Eishockeysport leben zu können ist das Erreichen eines Schulabschlusses absolut wichtig. Hierzu arbeiten wir eng mit dem BKVB zusammen und achten gemeinsam darauf, dass die schulischen Leistungen stimmen. Das läuft seit vielen Jahren sehr gut.“

Im Internat des KEV 81 wohnen die Nachwuchsspieler auf drei Etagen, sie haben ein eigenes Zimmer mit Bad, teilen sich mit einigen anderen eine Küche und werden von einem pädagogischen Mitarbeiter des KEV 81 betreut. Luca Erdmann meint: „Wäsche waschen, kochen, die Küche aufräumen, einkaufen – das sind alles Sachen, die man erst mal organisieren muss, aber mittlerweile klappt es gut.“

Clemens Seeger ist U18-Nationalspieler und bekommt zusätzlich die Möglichkeit morgens gelegentlich bei der DEL2-Mannschaft der Pinguine mit zu trainieren, sich weiter zu entwickeln und an das Niveau der Profis gewöhnen kann.

„Hier sind dann Freistellungen vom Unterricht nötig“, erläutert Heike Möring, Koordinator für den Leistungssport am BKVB. „Wir sehen dann gemeinsam mit dem Verein zu, dass diese Trainings so liegen, dass nicht immer die gleichen Unterrichtsstunden betroffen sind und dass Klassenarbeiten mitgeschrieben werden können. Darüber hinaus bieten wir Förderkurse an. Generell fällt aber sehr wenig Unterricht aus, auch für die anderen Nachwuchsspieler, denn beispielsweise Lehrgänge werden vom KEV 81 meist außerhalb der Unterrichtszeit geplant.“

Die U20-Mannschaft von Luca, Simon und Clemens spielt zurzeit die Hauptrunde in der Division 1 der Deutschen Eishockey-Nachwuchsliga, gehört im ältesten Nachwuchsjahrgang damit zu den acht besten Teams in Deutschland und spielt bald in den Play-offs um den deutschen Meistertitel.

Das U17-Team von Trainer Sebastian Staudt spielt mit Wladimir, Lucas und Donny in der Meisterrunde, wo es im Frühjahr ebenfalls in den Play-offs um die deutsche Meisterschaft geht, sofern der achte Tabellenrang erreicht wird.

„Das Training, die Spiele, die Schule, alles zusammen stellt eine hohe Anforderung an die jungen Menschen“, erläutert Schulleiter Stefan Bur. „Um ihnen ihren Weg zu ebnen, ist eine Zusammenarbeit auf ganz vielen Ebenen wichtig. Wir als Schule bieten Förderangebote, individuelle Beratung und fachliche Unterstützung in verschiedenen Unterrichtsfächern. Wir sind in engem Austausch mit dem KEV 81. Außerdem sind wir Mitglied im Netzwerk Schule und Leistungssport in Krefeld.“

Das Netzwerk Schule und Leistungssport in Krefeld ist ein Zusammenschluss von Schulen und Vereinen, die in Krefeld ansässig sind. Der Träger des Netzwerkes ist der Stadtsportbund Krefeld, der die Schulen und Vereine bei in der Förderung der jungen Leistungssportlerinnen und Leistungssportler unterstützt.

Zu den Spielern, die bisher von der Kooperation zwischen KEV 81 und BKVB in der Vergangenheit schon profitierten gehören unter anderem: der ehemalige Nationalspieler Sinan Akdag, Alexander Blank (Düsseldorfer EG) und viele DEL-Spieler wie Matthias Bittner, Christian Kretschmann, Carl Konze (Krefeld Pinguine), Maciej Rutkowski (Iserlohn Roosters), Darren Mieszkowski (Kassel Huskies), Adam Kiedewicz (Dresdner Eislöwen), Edwin Schitz (EV Landshut), Patrick Demetz (Eisbären Regensburg).

Beitrag drucken
Anzeige