Kühe "Dorothée" und "Niggel": Bereits in den 1970er-Jahren war die Überfahrt eine echte Attraktion (Foto: © Stadt Marl)
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Marl. Auch in diesem Jahr lädt das Skulpturenmuseum Marl zum traditionellen Almauftrieb am Samstag, den 13. April 2024, rund um den City-See ein. In bewährter Tradition werden die Zwei Burgunder Kühe “Dorothée” und “Niggel” des Schweizer Künstlers Samuel Buri mit Hilfe des Technischen Hilfswerks Marl auf die Insel des City-Sees gebracht, auf der sie bis zum Ende des Sommers verweilen werden.

Nach einer Begrüßung durch Bürgermeister Werner Arndt und Museumsdirektor Georg Elben machen sich die beiden Kühe “Dorothée” und “Niggel” am kommenden Samstag, den 13. April 2024 ab 15 Uhr auf den Weg zu ihrem Sommerquartier. Eine musikalische Begleitung der Alphornbläser Marl sowie einer Kombo des jungen Blasorchesters Marl e.V. umrahmt das Spektakel und führt die Besucher:innen von der Granitskulptur von Ulrich Rückriem am Wohnblock Wohnen West zum Außenbereich des Montana Parkhotels, das als Treffpunkt zum Verweilen und Beobachten einlädt. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Skulpturen sorgten erstmalig für Aufsehen in Paris

Seit über 25 Jahren ist der Almauftrieb ein wiederkehrendes Kulturspektakel in der Stadt Marl. Zuvor erregten die beiden kuhförmigen Skulpturen aus Polyester „Dorothée“ und „Niggel“ in ihrem Entstehungsjahr 1972 in Paris für Aufsehen, als sie auf der Champs-Elysées weideten und das Pariser Stadtbild mit ihrer unerwarteten Anwesenheit prägten.

Seit 1978 wird in Marl gegrast

Seit 1978 grasen sie von Frühling bis Herbst auf der Insel des City-Sees und bilden einen wiederkehrenden Farbtupfer in der Stadtmitte. Der jährlich vom Skulpturenmuseum organisierte Almauftrieb zelebriert feierlich den Start in die Frühjahrssaison, die in diesem Jahr in Form von regelmäßigen Radtouren und Führungen zu der Kunst im Stadtraum, der Wiederaufnahme der Gesprächsreihe zur Baukultur in Marl sowie dem aktuellen Veranstaltungsprogramm um die Ausstellung Stefanie Klingemann: PROGRESS beginnt.

Samuel Buri – eine Größe seiner Zeit

Samuel Buri gehörte in den 1960er- und 1970er-Jahren zu den wohl bekanntesten Schweizer Künstlern. Zwischen 1986 und 1993 wurden seine Werke mehrfach bei der Biennale in Venedig ausgestellt. Seit einem Besuch auf der Landwirtschaftsmesse 1969 in Paris stellt die Kuh ein sehr beliebtes Motiv in dem Werk Buris dar. So lassen sich verschiedene Zeichnungen, Malereien sowie Drucke und Plastiken finden, die vor allem in ihrer Farbe und Form herausstechen.

Kuhplastiken in Lebensgröße

Anfang der 1970er-Jahre schuf Samuel Buri erstmals Kuhplastiken in Lebensgröße. Die Zwei Burgunder Kühe aus Marl entstammen einer Serie aus 25 kuhförmigen Skulpturen, stellen dabei jedoch die einzigen beiden aus Polyester dar. Bemalt mit einer bunt-blumigen Wiese und einem blauen Rastersystem auf weißem Grund steht die eine Hälfte des bemalten Kuhkörpers für die Almwiesenromantik, die in der Werbung gern eingesetzt wird. Die andere Hälfte hingegen präsentiert die industrielle Wirklichkeit, die die domestizierte Milchkuh durch ihre wichtige und selbstverständliche Rolle in der zentraleuropäischen Kultur längst einnimmt.

Startpunkt um 15 Uhr am Wohnblock Wohnen West, Hervester Straße 8, 45768 Marl. Musikalisch begleiteter Spaziergang zum Außenbereich des Montana Parkhotels/Plattform am City-See. Der Almauftrieb 2024 wird mit freundlicher Unterstützung des THW Marl, dem Montana Parkhotel sowie dem Freundeskreis Habakuk realisiert.

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